Next Level Gaming - 2 Wochen VR - Mein erster Eindruck

in deutsch •  7 years ago  (edited)


Von Beginn an habe ich interessiert verfolgt, was auf dem Markt bezüglich der ominösen "virtuellen Realität" so passiert. Anfangs habe ich nur gedacht: " Ach das ist mir viel zu teuer", später mein Warten damit entschuldigt, dass die Technologie ja noch in ihren Kinderschuhen steckt und mit Sicherheit nicht so großartig ist, wie ich sie mir vorstelle.

Anfang dieses Jahres habe ich dann gelesen, dass die Oculus Rift nun günstiger geworden ist, ein neues Touch-Controller System hat und ich entschied mich nun endlich zuzugreifen. Eines soll direkt gesagt sein, wie gut VR wirklich ist, erfährt man immer erst wenn man es selbst ausprobiert hat!

Warum denn die Oculus und nicht die HTC Vive


Vor ab ist mir wichtig zu sagen, dass ich beide Geräte wirklich Klasse finde, jedoch gibt es durchaus Unterschiede.

1) Der Preis
Die Oculus gibt es momentan für 449 Euro und auch in vielen ansässigen Geschäften, wie Media Markt und Co zu haben. Die HTC Vive dagegen für 699 Euro. Um fair zu sein, weise ich aber auch darauf hin, dass wenn man die Oculus Rift wirklich mit 360 Grad Roomscale genießen möchte, man in der Regel ungefähr weitere 100 Euro investieren muss, da der dritte Sensor 69 Euro kostet und man unter Umständen noch Kabelverlängerungen und Kabelkanäle braucht. Alles im allen ist, die Oculus Rift für ca. 150 Euro weniger zu haben.

2)Die Technik
Technisch gesehen sind die beiden Displays ziemlich gleich. Selbe Auflösung, ähnliche Linsen, alles Spitzenqualität, was man für diesen Preis auch erwarten kann. Der einzige Unterschied beim Headset an sich, sind die integrierten Kopfhörer bei der Oculus Rift, was für mich ein weiteres Kaufargument war.

Die größten Unterschiede lassen sich jedoch im Tracking, also wie eure Position im Raum erfasst wird, finden. Hier hat die HTC Vive klar die Nase vorn. Das Lighthouse System nutzt Lasertechnik, die schon mit 2 Sensoren 360 Grad Roomscale erlauben und inklusive Wandhalterungen ausgeliefert werden. Die Oculus Rift dagegen Infrarot Sensoren und LEDs an Headset und Controller.

Nachdem ich jedoch einige Videos angeschaut hatte, war dieser Unterschied für mich jedoch nicht entscheidend. Einer der Hauptgründe für mich waren die Controller. Optisch sahen die Controller direkt sehr ergonomisch aus und bieten auch eine bessere Erfassung der einzelnen Finger als die HTC Vive ( und nach diesen zwei Wochen kann ich sagen, dass sie auch sehr gut in der Hand liegen, sodass man sie schnell vergisst). Ein weiterer Grund war für mich eine ziemlich subjektive Sache. Für mich sehen die Controller der HTC Vive nicht nur komisch und sonderbar aus, ich konnte mir auch einfach nicht vorstellen, dass diese Zahnstocher irgendwie gut in der Hand liegen.

Die Einrichtung und erste Schritte


Nachdem der Entschluss gefällt war, ging alles ganz schnell. Ab in den lokalen Saturn, die Euphorie einfach zu groß um den Tag trotz Amazon Prime Bestellung zu warten und das neue Schmuckstück gekauft.

Die Oculus kommt in einem hochwertigen schwarzen Karton, der durchaus auch zum Transport geeignet ist und ist von einem Schieber aus Pappe umgeben. Nachdem alles ausgepackt war, ging es an das Anschließen der Hardware und Sensoren. Hier sei gleich schon einmal erwähnt, dass die Oculus Rift einige USB 3.0 Slots von euch fordert.

Ganze 3 USB 3.0 Ports für Headset und Sensoren und einem freien HDMI Anschluss an eurer Grafikkarte benötigt ihr, um die Oculus Rift zu betreiben. Der womöglich dritte Sensor, kann auch an einen USB 2.0 Stecker Platz finden.

Die Systemsoftware lädt man einfach von der Oculus Rift Homepage herunter und die Einrichtung geht dann fast wie von selbst, wenn man WIRKLICH genau liest, was das Programm von einem verlangt.

Enter the Matrix


Nach der Einrichtung ging alles ganz schnell. Fix startete ein Tutorial, welches einem die Grundsteuerung von Oculus Touch näher brachte, um danach in einem zweiten Tutorial spielerisch mit einem Roboter zu lernen, wie man die weiteren Funktionen der VR nutzt.

In einem stylischen Wohnzimmer kann man alles auswählen, Software runterladen, starten und vieles mehr. Schnell waren diverse VR Erfahrungen installiert und ausprobiert. Was ich aus meiner Erfahrung nur sagen kann: Die Immersion, gerade mit dem integrierten Soundsystem ist überwältigend. Wie gut sich das ganze anfühlt und wie schnell man seine ganze Umgebung vergisst, kann man in diesem Fall wirklich nur nachvollziehen, wenn man es selbst einmal ausprobiert hat.

Nach einer kurzen Gewöhnungsphase habe ich mich relativ schnell umgehört um wirklich gute Spiele zu finden, die die Möglichkeiten der VR gut ausreizen. Einer meiner absoluten Highlights ist Lone Echo.

In Lone Echo spielt man eine künstliche KI auf einer Raumstation, die ihr zusammen mit der einzigen menschlichen Person Namens "Liv" bewohnt. Die Raumstation liegt in der Nähe des Saturns und betreibt mehrere Bergbaustationen, als plötzlich eine Anomalie erscheint. Die Schäden von dieser plötzlichen Erscheinung an der Station und die Erforschung dieser, erfüllt nun unseren Spielalltag.

Was dieses Spiel besonders interessant für VR Konzepte macht, ist die Schwerelosigkeit. Dies ermöglicht dem Spieler ohne die Verwendung von sonst häufigen Teleportsystemen sich authentisch im Raum zu bewegen indem man sich an Gegenständen oder Wänden festhält und dann abstoßt.

Auch in punkto asynchrones Gameplay hat die Oculus etwas im petto.

"Keep talking and nobody explodes" ist ein wunderbares Partyspiel, in dem der Spieler in VR seinen Freunden erklären muss, was er gerade auf einer Bombe sieht und die Mitspieler ihm erklären müssen, wie diese Rätsel zu lösen sind. Der Clou bei der Sache: Nur die Spieler, die nicht in der VR sind, sehen die Erläuterungen zur Lösung der Rätsel, aber auch nicht was der Mitspieler in der VR sieht. Hier ist also viel Kommunikation gefragt, wie der Titel schon erahnen lässt. Aus Erfahrung kann ich euch jedenfalls sagen, dass es sehr viel Spaß mit sich bringt!

Mein Fazit


Mittlerweile ärgere ich mich, nicht eher zugegriffen zu haben. Der Preis ist mittlerweile wirklich in Ordnung, die Einrichtung wenn man die Anweisungen befolgt nicht all zu schwer. Das Level an Immersion, wenn man das Headset trägt, lässt sich nur schwer begreiflich machen, außer man hat es selbst probiert. Spiele und Erfahrungen gibt es in Hülle und Fülle mit durchaus tripple A Niveau, wie bei Lone Echo. Neuerdings gibt es auch, mit Oculus 2.0, das neue Oculus Home in dem ihr euch ein schickes virtuelles Wohnzimmer einrichten dürft. Desweiteren wird die Anzeigen des Desktops nun auch nativ unterstützt, während ihr die Oculus Rift nutzt.

Ich kann allen nur dazu raten, das Geld für einen dritten Sensor in die Hand zu nehmen, da es einfach nur großartig ist, sich um 360 grad drehen zu können, ohne Probleme mit dem Tracking zu bekommen. Ich bin zumindest mittlerweile absolut begeistert und mag überhaupt nicht mehr normal auf meinem Monitor spielen.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dann doch noch. Etwas störend finde ich die Lichtstrahlen an den Rändern von Texten ( wie zum Beispiel schwarzen Hintergrund und weiße Schrift) oder die schnell einsetzende Unschärfe außerhalb des Blickfeldes.
Probleme mit Motion Sickness hatte ich kaum und wenn ich sie hatte, sind sie nach kurzer Zeit wieder verschwunden.

Ich denke wirklich, das VR das Next Level Gaming ist und neue Gaming Standards setzen wird. Seid auch ihr bald dabei und taucht ein, in diese neue Welt das Gamings.

Da lässt sich nur noch sagen: " ENTER THE RIFT!"

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Ich überlege schon seit längerem mir die Oculus zuzulegen. Ich schätze ich werde es nicht bereuen. Danke für den Beitrag :)

kann dir da nur zustimmen - vor allem beim Vive und Rift Vergleich. Ich hab beide Controller ausgiebig getestet und muss sagen, die Touch Controller liegen einfach weitaus besser in der Hand, und die zustätzlichen bewegbaren Finger haben schon manch Freude bereitet...

  ·  7 years ago (edited)

Genau so seh ich das auch

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