Andere Zeiten andere Sitten

in deutsch •  6 years ago 

Heute habe ich mich im Garten, wieder einmal meiner Mauer für das Kräuterbeet gewidmet.

Aber darum soll es heute gar nicht gehen.
Nach getaner Arbeit konnte ich einen Teil der Baustelle aufräumen und was mir dabei in die Hände gekommen ist, darüber möchte ich schreiben.

Schon seit dem ersten Spatenstich in unserem Garten, finden wir so allerhand Müll der dort vergraben wurde. In der ersten Zeit habe ich mich sehr darüber aufgeregt und den Hang oft als Müllkippe bezeichnet.

Von alten Teppichen hinter Mauern, Vollglasröhren deren Verwendung uns unbekannt war und ist. Bis zu alten Besen von denen nur noch die roten Borsten von den Hühnern ans Tageslicht befördert wurden.

Nicht zu vergessen die Glasscherben die wir egal wo, immer wieder finden und ich aus diesem Grund das arbeiten ohne Handschuhe vermeide, um mich nicht zu verletzen.
Auch Metall wurde großzügig entsorgt. Türbeschläge, alte komplette Schlösser für Türen, Ketten, Nägel, Dosen usw. Die Metallgegenstände sind sind zum Teil schon sehr alt.

Ich hatte schon einmal vor langer Zeit die Idee, aus dem Metallfundus ein Kunstwerk zu schweißen und es in den Garten zu stellen. Allerdings kann ich nicht schweißen und wir haben auch kein Schweißgerät und so habe ich die Idee wieder verworfen.

Auch kleine Fließen haben wir gefunden, diese haben einen Platz in der Küche bekommen.
Da hat es noch etwas Fläche und so wie wir noch weitere finden werden sie dazu geklebt.


DSC_0010_800.JPGWas ihr auf diesem Bild sehen könnt habe ich heute auf einer Fläche von ca. 1 m² gefunden.
Besonders tief musste ich gar nicht graben. Ich habe lediglich mit einer Hacke das dichte Geflecht von Brenneseln und Giersch etwas dezimiert da es sich sehr stark entwickelt hatte.


Vielleicht stellt ihr euch nun die gleiche Frage wie wir.

„Wie kann ein Mensch den Raum in dem er lebt, so zu Müllen?“

Von Verurteilung sind wir jedoch weit weg. Heute haben wir ein scheinbar gut entwickeltes System das uns von der Sorge befreit. Daher kommt auch bestimmt die Bezeichnung „Müll-ent-sorgung“.

Als dieser Unrat sich in unserem Garten anhäufte, gab es das vielleicht noch nicht und man wusste sich nicht besser zu helfen, als so zu handeln.

  • Was meint ihr?
  • Habt auch ihr solche Plätze gefunden?
  • Oder kennt ihr solche?

Schreibt gerne eure Ansicht dazu, oder eure Erfahrungen in die Kommentare.

Schöne Grüße, Ingrid


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Ich bin weil wir sind und wir sind weil ich bin

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In den mir bekannten Stadtteilen meiner Heimatstadt wussten die Anwohner gefühlt statistisch ausgesprochen gut, was sich wo auf welchem Grundstück in der Erde befindet. Man kannte sich eben noch in der Nachbarschaft...

Bei dem einen waren der Teppichfussboden, bei dem anderen das alte Hausdach oder der alte illegal gebaute Schuppen, der seinen Weg in den Erdboden fand.

Der netten Oma von nebenan fiel - als ich ihren Garten umgrub - tatsächlich wieder ein, dass die Stangen, die ich exhumierte, ihre alte Wäschespinne darstellten, an die sie schon seit Jahren überhaupt nicht mehr gedacht hatte...

Aber das schärfste Bild, an das ich mich noch seit frühester Kindheit erinnern kann, war eine tiefe Grube in der Lüneburger Heide, zu der meine Eltern im Sommer zum Sonnenbaden fuhren und in der fein säuberlich viele (und ich meine wirklich viele) alte Schrottautos geschichtet waren... ein unterirdischer Autofriedhof...

Da kann ich mich ja Glücklich schätzen mit dem was ich finde, ein altes Auto habe ich noch nicht ausgebuddelt 😏

Kann mich noch gut daran erinnern das in den siebziger jeder auf dem Land seine Feuerstelle hatte da kam alles auf einen Haufen und los ging es, hat es mal nicht so gut gebrannt gab's immer noch Altöl oder einen Kanister Benzin

Das gibt es auch heute leider noch immer, zwar eher selten aber einige wollen einfach nicht verstehen, dass es auch anders geht.

Na ja, bei uns finden Sie ständig Fliegerbomben. Ist ja quasi auch eine Art Müll.:)) Aber ehrlich gesagt, kann ich es auch nicht verstehen, dass man wohl früher seinen Müll teilweise im Garten vergraben hat. Kann aber schon sein, dass man einfach nicht wusste wohin damit.

Wir können sie leider nicht mehr nach ihren Beweggründen fragen und in das damalige leben können wir uns nicht mehr hinein versetzen. Interessant wäre es aber schon, finde ich.

@ubuntuhof

bei meiner schwester auf dem 100 jahre alten hof--fand ich beim umgraben,alles,was man sich vorstellen kann....eine alte mofa aus dem jahre 1937 habe ich auch ausgebuddelt....töpfe-pfannen-gläser-kühlschrank.....es war einfach alles unter dieser erde.....

meine oma hat auch immer alles auf dem hof --entsorgt......müll kam unter die erde.....

nachhaltig sieht anders aus--

doch die herren und damen sind ja schon von uns gegangen--somit wissen sie nicht,wie es nun unter unserer erde ausschaut.....

müll--soweit das auge reicht....

Ja so ist das, wo Menschen sind ist Müll und davon nicht gerade wenig.
Leider denken aber auch heute viele nicht sehr Nachhaltig auch wenn sie ihn nicht im Garten vergraben.

Da bleibt leider die Frage, ob es heute wirklich sooo viel besser ist ... Vielleicht hast du ja bereits meine beiden Artikel hier und hier gelesen?

Habe mir deine Artikel durchgelesen und kann dir nur zustimmen.
Ich vertrete die Ansicht, auf Kredit zu leben und die Kreditgeber sind unsere Nachkommen.
Leider treffe ich mit dieser Aussage meist auf taube Ohren.
Diese Aussage beziehe ich nicht nur auf unseren Hausmüll dabei geht es um vieles mehr.
Ich denke nicht das unsere Müllentsorgung sonderlich gut ist, habe mal gelesen das unser Müll sogar mit Schiffen in andere Länder abtransportiert wird.
Würde sich nicht ständig alles nur um das „liebe Geld“ drehen könnten wir bestimmt schon weiter sein.

hallo hast du dieses grundstück erst gekauft oder ist es schon länger im Familienbesitz?
kennst du die geschichte deines Grundstücks?

meine opa sagte mir einmal das auf meinem grundstück ziegeln gebrannt wurden... deswegen finde ich wenn ich mal abseits der Beete grabe reste von ziegelsteinen oder ich fand schon ein altes Hufeisen das heute so garnicht mehr gefertigt wird

Nein wir sind hier nur in Miete.
Die Geschichte des Tales kenne ich von Erzählungen der Nachbarn.
Hier lebten zu Kriegszeiten 16 Menschen im Haus.
Der letzte Besitzer war Metzger, was die vielen Knochenfunde im Garten erklärt.
Bei so manchem Fund finde ich es sogar schade, dass der Rost schon soweit fortgeschritten ist und ich sie nicht mehr aufpolieren kann.
Gratuliere zu deinem Hufeisen, alte Schmiedekunst ist heute fast ausgestorben.
Schön das du ein Stück davon Zuhause hast.

Wegen den rostigen Teilen..
Wenn es dir sehr wichtig ist frag doch mal in einer kleineren gießerei oder schlosserei oder putzerei nach ob die es dir sandstrahlen würden... 😅
Dann wird alles wieder sichtbar wenn die Teile nicht zu dünn sind