Kanzler Rückblick!

in deutsch •  6 years ago  (edited)


Es gab mal in der weltlichen Verdummungspresse eine Vergleichsartikel zwischen Schmidt und Kohl.

Ich habe sie beide erlebt, wohl war ich mir bei Kohl über dessen Tragweite des Alters wegen bewusster als bei Schmidt, als junge Mensch muss man eben erst seine Erfahrungen sammeln. Doch heute nachdem ich 16 Jahre verkohlt wurde und man mich danach noch 4 Jahre geschrödert hat um mich dann von einer Ferkel total verarschen zu lassen, denke ich war Schmidt immer noch das kleiner Übel derer die Deutschland in den Abgrund führen.

Bei Kohl kommt noch hinzu, dass er auch noch sehr lange Zeit mein amtierender Ministerpräsident in Rheinland Pfalz war und ich als kleines Kind, er war damals noch ein recht unbeschriebenes Blatt aber auf dem aufsteigenden Ast, beim Rosenmontagszug zufällig direkt neben ihm stand. Ich hätte es nicht gemerkt wenn mich mein Vater nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Irgendwie hat sich dieser Mann immer wieder in meinem Leben breit gemacht.

Aber egal, Tatsache ist, dass die Männer dahinter immer die Gleichen geblieben sind. Egal wer vor das sagen hatte, die Strippen zogen immer die Anderen in zweiter Reihe, die man eh nicht wählen konnte und die Partei unabhängig in Ihren Positionen blieben.

Helmut Schmidt
Der rauchende Kanzler

Der Vergleich auf den ich hinaus will hat schon was, trotzdem hinkt er. Denn Beide egal welcher, und auch die welche danach kamen und auch noch kommen werden, sind alles Andere als Kanzler des Volkes. Sie sind lediglich Marionetten die nach der Pfeife tanzen, welche in den USA und Israel geträllert wird. Das war zu Schmidts Zeiten so und hat sich bis heute nicht geändert. Insofern ist dieser Vergleich mal wieder, nichts anderes haben, der deutschen Schmierpresse.

Einzig alleine das Video, welches den Kohl in seinem aktuelle Zustand zeigt, bewegt. Derartiges wünscht man seinen ärgsten Feind nicht. Böse Zungen würden aber behaupten jeder bekommt das was er verdient, wenn man davon nun ausgeht, war wohl Schmidt der wesentlich bessere Mensch.

Wer war besser? Schmidt oder Kohl?

Die Deutschen und ihre Altkanzler: Sozialdemokrat Helmut Schmidt ist längst zur unangreifbaren Ikone avanciert. Christdemokrat Helmut Kohl aber wird stets unter moralischen Generalverdacht gestellt.

Gegensätzlicher könnte der Umgang der deutschen Öffentlichkeit mit seinen beiden Altkanzlern, die denselben Vornamen tragen, nicht sein. Der Sozialdemokrat Helmut Schmidt ist zu einer unumstrittenen, unangreifbaren Ikone geworden, an dessen Lippen die Nation in schierer Verzückung hängt. Der oberste Weise vom Berge, das hanseatische Orakel der Weltökonomie und Globalpolitik.

Dabei ist es längst schon fast gleichgültig, was Schmidt in seinen Expertisen inhaltlich zum Besten gibt – oder präziser: was er zwischen Husten und Räuspern in demonstrativer Knappheit herausknurrt. Dass er etwa kürzlich das Massaker des chinesischen Regimes auf dem Tiananmen-Platz rechtfertigte – geschenkt.

Niemand wollte hinterfragen, was angesichts einer solchen Aussage eigentlich mit Schmidts Demokratieverständnis nicht stimmt. Schmidt war zum lebendigen Denkmal entrückt, zum Inbegriff staatsmännischer Tugendhaftigkeit avanciert, zu einer Kultfigur, der selbst ihr einziges sichtbares Laster verziehen wurde: das öffentliche Dauerqualmen, das in unseren Zeiten des rauchfreien Gesundheitswahns ansonsten fast schon wie ein Verbrechen gegen die Menschheit verdammt wird.

Friede seiner Seele.

Bei Kohl wird zuerst an Spendenskandal gedacht

Ganz anders sieht es mit Helmut Kohl aus. Wann immer von ihm in der Öffentlichkeit die Rede ist, hängt der Geruch von Skandal und Abgründen in der Luft. Mag er auf offiziellen Feierstunden noch so oft als Kanzler der Einheit und großer Europäer gepriesen werden – in der Gesellschaft kommt die Botschaft nicht recht an. Beim Namen Kohl wird meist zuallererst an den leidigen CDU-Spendenskandal gedacht.

Und nun gerät er einmal mehr wegen seiner wenig erfreulichen familiären Verhältnisse in die Schlagzeilen. Der Selbstmord seiner Frau Hannelore bot ebenso immer wieder Stoff für pikante Spekulationen wie die Beziehungen zu seiner Sekretärin Juliane Weber.

Dass Kohls Söhne jetzt erneut mit Familieninterna in die Öffentlichkeit treten, weil sie es für nötig befinden, das Ansehen der Mutter zu verteidigen, trägt keinesfalls zur Aufhellung seines Bildes bei. Was immer die Motive der Söhne sein mögen, ihren Vater, der sich aufgrund seiner schweren Krankheit kaum öffentlich äußern kann, vor der ganzen Republik als willenloses Objekt seiner zweiten Frau Maike Richter darzustellen – sie verstärken damit das Narrativ von Helmut Kohl als einem Mann, der politisch erfolgreich gewesen, menschlich aber gescheitert sei.

Schmidts Tochter sorgte nie für Aufsehen

Helmut Schmidt hingegen hängt kein solcher lebensweltlicher Makel an, seine politische und private Gestalt wirkt wie aus einem eisernen Guss. Mit seiner Frau Loki verband ihn bis zu ihrem Tode im hohen Alter – was die Selbstdarstellung als Inbegriff bürgerlichen Anstands und peniblen Pflichtbewusstseins betrifft – kongeniale Partnerschaft.

Seine Tochter Susanne geriet nie ins Licht der Öffentlichkeit, schon gar nicht im Zusammenhang mit eventuellen Generationskonflikten im Hause Schmidt. Erst im Windschatten des Altersruhms des Vaters wurde auch sie von den Medien entdeckt – als hochseriöse Wirtschafts- und Finanzexpertin.

Dabei wirkt sie wie die abgeklärte Vernunft in Person, und sollte sie jemals über familiäre Missstände zu klagen gehabt haben, so würde sie Derartiges niemals vor Publikum ausbreiten. Das Überraschendste am Auftauchen seiner Tochter in der Öffentlichkeit dürfte für viele Zuschauer die Erkenntnis gewesen sein, dass Helmut Schmidt überhaupt eine solche hat.

Der Sozialdemokrat gilt als Idealbesetzung

Doch diese gravierenden Unterschiede im Bereich des Privaten können kaum hinreichend erklären, warum Schmidt als Lieblings-Oberlehrer der Nation verehrt, Kohl hingegen unter eine Art moralischen Generalverdacht gestellt und tendenziell verachtet wird. Der Hauptgrund liegt vielmehr in einer selektiven kollektiven Erinnerung an die Epochen, mit denen beide Politikergestalten jeweils identifiziert werden.

Obwohl er es an spektakulären historischen Erfolgen mit Helmut Kohl nicht aufnehmen kann, wird Helmut Schmidt von den Deutschen als die Idealbesetzung eines vorausschauenden und effektiven Staatsmanns betrachtet. Diese Sicht basiert darauf, dass die acht Jahre seiner Kanzlerschaft als eine besonders ruhige und sichere Periode deutscher Nachkriegsgeschichte erinnert wird.

Zwar fallen in diese Zeit die Exzesse des RAF-Terrorismus, doch Schmidts ebenso wagemutiges wie zielsicheres Agieren bei der Befreiung der Geiseln von Mogadischu hat im kollektiven Gedächtnis das Gefühl zur Abspeicherung gebracht, sich in dieser schlimmen Krisenzeit in den sicheren Händen eines entschlusskräftigen, unbestechlichen und kühl kalkulierenden Vollblutpolitikers befunden zu haben.

Die Schmidt-Ära – Kontrast zur angsterfüllten Gegenwart

Sieht man von den – inzwischen zudem schon weitgehend verdrängten – RAF-Mordzügen ab, denkt die Nation an die späteren 70er- und frühen 80er-Jahre als an eine Epoche von Stabilität und gesichertem Wohlstand in einer vor den rauen Winden der Globalisierung sowie von konfliktreichen weltpolitischen Verwicklungen unberührten, krisenfesten Bundesrepublik.

Die Ära Schmidt steht damit im Gegensatz zu den gesellschaftspolitisch turbulenten 60er-Jahren, aber auch zu den aufwühlenden Reformjahren der frühen sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt.

Ganz und gar jedoch kontrastiert sie mit einer Gegenwart, in der grassierende Ängste vor Unwägbarkeiten wie internationalen Kriegen und Krisen die deutsche Seele aufzuessen drohen und nostalgische Reminiszenzen an Phasen scheinbar unverrückbarer Stabilität aufkommen lassen.

Die unermüdliche Stimme des greisen Helmut Schmidts wirkt auf die deutsche Psyche wie der lebendige Beleg dafür, dass es eine solche Periode tatsächlich einmal gegeben hat. Wenn Schmidt die Schieflagen der Weltenläufte auch heute noch mit ähnlich schnarrender Unbedingtheit verbal zu Recht rückt wie in jenen jungen Jahren, als er "Schmidt-Schnauze" genannt wurde, nährt das zudem den Traum, diese längst verlorene Vergangenheit lasse sich vielleicht doch noch einmal wiederbeleben.

Vor der Wende galt Kohl als Kanzler der "Stagnation"

Die Zeit, in der wir von Helmut Kohl regiert wurden, schillert hingegen in ganz anderem Lichte. Bevor Kohl im Umsturz von 1989/90 zum Architekten der deutschen Vereinigung wurde, hatte er bereits als politisch verbraucht und als Kanzler der "Stagnation" gegolten.

Folgerichtig wurde Kohls entschlossener Griff nach der Einheit von einer gegen ihn voreingenommenen kritischen Öffentlichkeit sogleich reflexhaft relativiert: Dies sei gar nicht Kohls originäre Leistung, er sei nur auf einen Zug gesprungen, der schon von selbst unterwegs gewesen sei. Und dass Kohl den Ostdeutschen in der Wendezeit "blühende Landschaften" versprach, wird ihm bis heute als betrügerische Versprechung ausgelegt – obwohl große Teile des ehemaligen DDR-Territoriums tatsächlich längst in Blüte stehen.

Kohl war freilich seinerseits nicht unschuldig daran, dass sein Volk nie ganz mit ihm warm werden konnte. Dass er nach 16 Jahren Regentschaft noch an seinem Sessel klebte und seinen designierten Nachfolger wegbiss, ließ seine schließliche Abwahl zu einem kollektiven Erlebnis erleichterten Aufatmens werden.

Kohl steht für Stillstand – und zu viel Öffnung

Und statt als bedeutender Elder Statesman Souveränität zu zeigen, verkämpfte sich Kohl immer wieder jähzornig in kleinliche Scharmützel mit angeblich zu respektlosen Kritikern. Es hat tragische Züge, dass den Altkanzler seine schwere Krankheit nun hindert, sein Bild für die Nachwelt noch maßgeblich selbst zu gestalten.

Helmut Kohl
Berlin September 2012: Ein Festakt für Helmut Kohl

Die Freude über die Einheit reicht offenbar nicht aus, Kohl einen Ehrenplatz im Herzen der Deutschen zu sichern. Scheint es doch allzu oft, als sei diese Freude weitgehend verklungen, und als nehme die Nation dieses einmalige historische Geschenk inzwischen als pure Selbstverständlichkeit wahr. Die zweite große Errungenschaft aber, die mit Kohls Namen verbunden ist, die Einführung des Euro, hat derzeit ohnehin wenige Chancen auf einen oberen Platz auf der Beliebtheitsskala.

So scheint Helmut Kohl mit seinem Ansehen dafür zu zahlen, dass die Ära seiner Kanzlerschaft zwei gegenläufige Aspekte zugleich bereithält: Man verbindet mit ihr Phasen des Stillstands ebenso wie eine zu mutige Öffnung Deutschlands in die Welt – eine Öffnung, vor der die Deutschen heute zurückschrecken.

Vom Merkel wollen wir erst gar nicht reden. Sie ist das Böse schlechthin und schafft etwas was noch kein Kanzler vorher schaffte. Die offensichtliche Vernichtung des Deutschen Volkes einzuleiten.

Armes Deutschland.

Trauriger Gruß aus Uruguay

Peter


Automatisch geposted von meinem Blog mit SteemPress : http://www.uru-guru.de/kanzler-ruckblick/

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Congratulations @uruguru! You have completed the following achievement on the Steem blockchain and have been rewarded with new badge(s) :

You published a post every day of the week

Click here to view your Board of Honor
If you no longer want to receive notifications, reply to this comment with the word STOP

Do not miss the last post from @steemitboard:

Saint Nicholas challenge for good boys and girls

Support SteemitBoard's project! Vote for its witness and get one more award!

Guten Tag,

Mein Name ist GermanBot und du hast von mir ein Upvote erhalten. Als UpvoteBot möchte ich dich und dein sehr schönen Beitrag unterstützen. Jeden Tag erscheint ein Voting Report um 19 Uhr, in dem dein Beitrag mit aufgelistet wird. In dem Voting Report kannst du auch vieles von mir erfahren, auch werden meine Unterstützer mit erwähnt. Schau mal bei mir vorbei, hier die Votings Reports. Mach weiter so, denn ich schaue öfter bei dir vorbei.

Euer GermanBot

Hallo ich bin Mikrobi,

dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen und du bekommst von mir Upvote.
Ich bin ein Testbot, wenn ich alles richtig gemacht habe, findest du deinen Beitrag in meinem Report wieder.

LG

Mikrobi

Hi! I am a robot. I just upvoted you! I found similar content that readers might be interested in:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article114055849/Warum-Schmidt-geliebt-Kohl-aber-verachtet-wird.html