Dieser Blog ist ein Transcript aus meinem Review Video zu dieser neuen Achterbahn. Wer nicht lesen, sondern lieber bewegtbild sehen will, der kann jetzt zum Ende des Beitrages scrollen. Dann verpasst du aber ein paar nette Bilder :-).
Park Einleitung:
Als der Freizeitpark Plohn 1996 als Märchenwald eröffnet wurde, war er der Erste neue Freizeitpark im Osten Deutschlands seit der Wiedervereinigung. Über die Jahre hat man den Märchenpark durch mehrere kleinere Neuheiten wie einer Floßfahrt oder dem Urzeitdorf erweitert. Dem folgte eine Western Stadt mit Wildwasserbahn, welche 1999 in den Park kam.
Zehn Jahre später, im Jahr 2009 setzte man sich erstmals mit großer Aufmerksamkeit in die Medien und auf die Karte der Freizeitpark Communitys, denn man baute in dem kleinen Park eine mittelgroße Holzachterbahn von den Amerikanischen Spezialisten „Great Coasters International“. Mit der El Toro getauften Anlage zog man auch das Interesse der Internationalen Fanszene auf sich. Selbst Amerikanische Gruppen auf Europa- Touren kamen jetzt auch nach Plohn.
Genau weitere Zehn Jahre später wurden nicht nur neue Themenbereiche und weitere kleine Achterbahnen sowie Wasserbahnen eröffnet, sondern genau zum zehn jährigen Jubiläum der Holzachterbahn bringt man eine weitere große Neuheit, welche wieder einen Meilenstein in der Geschichte des Parks markiert.
Dynamite – Eine Explosive Neuheit:
Schon bei der Wildwasserbahn und dem Indoor Powered Coaster Miniwah hat man mit Mack Rides aus Waldkirch zusammengearbeitet. Mit dem neuen Big Dipper Coaster bringt man in erneuter Kooperation nun eine Deutschland Premiere in den Park die es in sich hat und den kleinen sympathischen Park in neue Höhen zu katapultieren vermag. Bevor wir uns aber im Detail mit der Bahn außeinander setzen, erstmal ein Blick auf das Datenblatt.
Um die 500 Meter lange Strecke zu bewältigen, wird der Wagen mit zwei Sitzreihen für je vier Personen zuerst durch einen recht zügigen Kettenlift auf ca. 40 Meter Höhe gebracht. Von dort geht es ganze 44 Meter abwärts unter das Bodenniveau und damit in einen Tunnel.
Dabei erreicht die Sprengstoffkiste bis zu 100 Kilometer pro Stunde auf ihrem Weg durch insgesamt drei Überschläge. Zur Kapazität und den genauen Kosten wurden noch keine Angaben gemacht, sie müssen jedoch deutlich über 5,4 Millionen Euro liegen, da sich El Toro in diesem Bereich bewegte und Dynamite als größte Investition in der Geschichte des Parks gilt, doch all das ist graue Theorie und wir gehen nun in die Details.
Die Thematisierung:
Wir beginnen unsere Reise wie immer am Eingang und in der Wartezone. Vor dem Eingang, der sich am Hauptweg der Westernstadt befindet können wir noch immer die Fassaden der vorgänger Bahn „Silver Mine“ bestaunen, welche noch einmal deutlich überarbeitet wurden. Links über dem Eingang befinden sich zwei Geier Animatronics, welche die Gäste auf die Explosive fahrt locken. Die Deko um den Eingang besteht aus vielen alten Maschinen welche früher im Bergbau eingesetzt wurden.
Die Wartezone begrüßt uns mit einem alten Bekannten, die hier stehende Minen Lore ist ein Wagen des Zierer Flitzer der vorher hier stand. Auch der Anfang der Wartezone befindet sich genau an der Stelle der alten Bahn, wurde aber durch unglaublich viele Werkzeuge und Utensilien aufgewertet. In diesen Bereich wurde nochmal sehr viel Mühe gesteckt um eine stimmige Gestaltung zu erreichen.
Weiter hinten erwartet uns eine weitere große Animatronik. Der leicht verrückte Minenarbeiter mit seinen Dynamitstangen bereitet uns leicht gehässig auf die explosive Reise auf Dynamite vor. Im weiteren Verlauf können wir durch ein paar Fenster der Achterbahn zusehen bevor wir im letzten Teil der Q-Line an verschiedenen Zeichnungen und Beschreibungen von verschiedenen Maschinen in die Station geleitet werden. Hier wartet unser Minenwagen bereits auf uns.
Die Strecke der Achterbahn wird dabei auch nicht nur von den 2 Tunnel- Durchfahrten gestaltet, sondern passiert auch die mit den alten Maschinen gestalteten Bereiche so das man währen der Fahrt auch etwas zu sehen hat, wenn man denn dazu kommt, bevor man auf die Fassaden des Eingangs zu rast und sich in der Zero-G-Roll gerade so über die Dächer hinweg katapultieren konnte.
Die Integration und Verspieltheit mit den älteren Gebäuden weiß zu gefallen und Wertet insbesondere den Anblick von außen deutlich auf. Großes Lob an den Park, ohne diese vielen Elemente wäre die Bahn wohl optisch etwas zu dominant in dem kleinen Park geworden, doch so hat man dies gekonnt umschifft und schafft sehr schöne Sichtachsen auf Dynamite.
Das Layout:
Nach der Stationsausfahrt geht es durch eine leichte Linkskurve auf den Lifthügel. Sanft übernimmt die Kette den Wagen und befördert ihn zügig auf den höchsten Punkt der Bahn. Oben angekommen werden wir kurz etwas langsamer, nur um uns in einer Linksdrehung fast vollständig auf den Kopf zu stellen bevor es, Blick gen Boden, in den ersten Tunnel geht.
Dabei wirkt der Drop schon fast wie ein lang gestreckter halber Looping und erinnert an die Dive Drops der B&M Wing Coaster, hier nur noch etwas zügiger, dank der kompakten Chaisen. An den Tunnel schließt sich ein überraschender schneller Airtime-Moment an denn bevor der Wagen auf den TopHat ähnlichen Hügel hinauf schießt hat man einen kleinen Bunnyhop untergebracht.
Oben auf dem nächsten Hügel darf man kurz einen Blick über die Westernstadt werfen bevor sich der Wagen in eine sehr intensive 270 Grad Helix wirft. Auch diese führt wieder durch einen Tunnel und Endet in einem kräftigen Umschwung nach links.
Interessanter weise schließen sich jetzt erst die zwei weiteren Überschläge an. Es geht in einen Vertikallooping dem direkt eine Zero-G-Roll folgt. Auch dies ist eine auffallende Besonderheit dieser Bahn, das die Inversionen hier das große Finale bilden. Üblicher weise wird die Fahrt durch diese eher eröffnet. Erfrischend neu finde ich das.
Nach den Kopfständen folgt eine 180 Grad Kurve die uns nochmal zurück in die bequemen Sitzschalen drückt und in die sanften Magnetbremsen entlässt um uns zur Station zurück zu bringen. Eine kurze aber explosive Fahrt in der keine Langeweile aufkommt geht zu Ende.
Ich bin überrascht, ich will nochmal.
Das Fahrgefühl:
Ich weiß nicht ob ich überhaupt noch viel über die Fahreigenschaften der modernen Mack Rides Anlagen reden muss. Die Bahn glänzt mit sauberem und sanften Abrollverhalten, Schlagfreien Fahrverlauf und äußerst bequemen Sitzen mit dem bekannten angenehmen Bügelsystem welches viel Freiheit lässt und trotzdem ein starkes Gefühl der Sicherheit vermittelt. Damit ist die Bahn was Fahreigenschaften und Komfort angeht absolut auf dem Level moderner Konkurrenz und lässt hier keine Wünsche offen.
Die Fahrt fühlt sich dank der wendigen Vehikel auch äußerst Dynamisch an. Es wechseln sich Kräfte in angenehmer Abfolge ab und Dynamite scheut sich auch nicht für einen Moment mal ordentlich an zu packen. Kennt dabei aber immer ein präzises Maß um Spaß für ein breites Publikum zu bieten.
Die Balance über den Fahrverlauf ist sehr gut und ich kann mir kaum einen vorstellen, der hier enttäuscht rausgeht. Insbesondere gerade weil die Bahn auch nirgends zur Übertreibung neigt, sondern immer das richtige Manöver im richtigen Moment vollzieht. Daumen hoch für die Zusammenarbeit von Plohn und Mack welche eine Achterbahn hervor gebracht hat, die sich sehen lassen kann.
Fazit:
Dynamite bietet viel. Viel fürs Auge, viel für Adrenalin Junkys, für Coaster Fans aber auch für Familien, Kinder ab 1,30 Meter Größe und katapultiert den Freizeitpark Plohn zielsicher und gelungen in neue Höhen. Wenn ich nach Kritik suchen will, dann fällt mir nur die recht kurze Fahrtzeit ein. Da man aber die Kapazitäten grundsätzlich gut gewählt hat und sich die Wartezeiten mit fortschreitender Routine weiter verringern werden, warum nicht einfach nochmal anstellen? Trotz der kürze hat man mit Dynamite ein äußerst stimmiges Gesamtpaket in den Park gestellt das sich auch vor größeren Playern wirklich nicht verstecken braucht.
Plohn darf stolz sein auf diese Anlage und von mir gibt es ein großes Lob für den Mut den man als kleiner Familienpark zeigt, sich solch ein Aushängeschild in die Mitte der Westernstadt zu stellen.
Da dürften sich der eine oder andere im Einzugsgebiet etwas in Acht nehmen müssen.
Ich wünsche dem Freizeitpark Plohn auf diesem tollen Weg den man da geht alles erdenklich Gute. Für mich stimmt das Konzept und ich hoffe, das man uns dort noch viele solche großartigen Neuheiten präsentieren wird und der Park seine gesteckten Ziele erreicht.
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