Hallo Sascha,

ich wünsche dir alles erdenklich gute und dass du den FÜR DICH richtigen Weg findest, damit du ein einigermaßen glückliches Leben führen kannst.
Ich kann dir absolut nachempfinden.
Es gibt einfach Punkte und Stationen im Leben, an denen man merkt, so geht's nicht weiter. Ich habe genug dieser Stationen hinter mir und auch mein Schatz hat diese zur genüge durchlebt.
Wir wurden als Psychos dargestellt, vermeintliche "Freunde" waren plötzlich weg, ein Teil der Familie hält einen für verrückt usw...
Ich denke, hat man einmal eine psychische Krankheit, egal in welche Richtung, dann hat man sie das ganze Leben. Das ganze Geschwätz von "Depression ist heilbar" usw. kommt m.E. von Leuten, die keine Ahnung haben und die sowas noch nie selbst erlebt haben. Was man lernen kann, ist, damit umzugehen, sodass man ein relativ passables Leben führen kann. Schübe werden immer wieder kommen.
Der Unterschied ist der, dass man es mit der Zeit selbst merkt, wenn es kommt und man dann noch eingreifen kann.
Wir haben, seit wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, schon einige getroffen, die genau deshalb unterwegs sind.
Die Welt ist heute so viel zu schnell, viel zu engstirnig, viel zu erfolgs- und leistungsorientiert, viel zu egoistisch...
Anstatt hier mal wieder ein paar Schritte zurück zu gehen, wird es immer noch schlimmer.
Wie soll ein Kopf und dieses kleine Gehirn das noch alles aushalten?
Alarmstufe rot...
Du hast genau das Richtige getan und dich da erstmal rausgenommen. Nimm dir all die Zeit, die du benötigst, um zumindest wieder einigermaßen stabil zu sein und überlege dir, was du in deinem Leben ändern kannst, damit es dir gut tut. Nicht, was andere von dir erwarten.
Wir leben nun seit über einem Jahr in unserem Wohnmobil und auch, wenn es mal stressig ist, ich möchte dieses Leben nicht mehr missen. Es IST nämlich LEBEN! Wir haben nur ein Leben!
Und ICH lebe mein Leben, niemand sonst!
Also hat auch niemand das Recht, mir zu sagen, WIE ich mein Leben leben soll, nur damit es in die "Gesellschaft" passt.
Lieber Sascha, tu das, was dir gut tut, egal, was!
Und: einen Satz von meiner damaligen Psychologin habe ich mir zu Herzen genommen und versuche, ihn umzusetzen: Tu Dir selbst jeden Tag etwas Gutes! Und wenn es nur ein kleines Eis ist.
Unser Leben ist nicht leicht, doch wir sind frei!
Ich würde nie wieder in dieses systematische krankmachende Hamsterrad zurück wollen.
Alles alles Gute für dich wirklich von ganzem Herzen!

Andrea

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