Herbe Enttäuschung: One-night stand mit einem Tentsile Baumzelt

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"Das ist es" rief ich, vor dem Rechner sitzend, meiner Frau zu. Darin will ich auf unserer Portugalwanderung eine Nacht verbringen. Sie kam, sah, war begeistert. Yep! - Bezahlt. Gemietet.

Das Tentsile 3-Personen-Baumzelt "Stingray" hatte es mir angetan. Etwa 4 m hoch über dem Boden, erreichbar von einer Zeltplattform, die wiederum über eine Strickleiter zu erklimmen war. Eine Strickleiter? Eine frei hängende Strickleiter? Na und? Ein bisschen Kraft, ein bisschen Technik, ein bisschen Hartnäckigkeit. No problem!

Dachte ich!
Mindestens eine der drei Komponenten war wohl nicht auf ausreichendem Level vorhanden. Jedenfalls habe ich es nicht gebracht ... OK, wenn ich wirklich, wirklich gewollt hätte - aber da war ja noch meine Frau ;-) So viel zum Thema "man ist so jung wie man sich fühlt".

Es gab eine Ausweichmöglichkeit. Wenn man rechts an meiner Frau vorbei schaut, kann man sie sehen.

Noch ein Baumzelt. Für 2 Personen mit komfortabler Einstiegshöhe. Man konnte es etwas herunterziehen auf etwa einen Meter. Damit war alles klar.

Wir stiegen ein und stellten sofort fest: Nichts war klar, bei einem von uns stimmte das Gewicht nicht. Ich vermute ja, meine Frau war zu leicht (54 kg), aber rein theoretisch - wohlgemerkt theoretisch - hätte ich auch zu schwer sein können (79kg). Das Zelt nahm eine solche Schräglage an, dass sie nicht nur sofort ohne ihr Zutun auf mich rutschte, sondern auch, nachdem sie mich erreicht hatte, weiterhin Druck ausübte. Diverse Lösungsstrategien konnten dieses Problem nicht beseitigen. Meine Frau stieg wieder aus, um draußen unter freiem Himmel zu schlafen. Sie wollte es so. Ich schwöre.

Ich tauschte also meine Frau gegen meinen Rucksack, der ein paar Wertsachen enthielt. Ein kläglicher Versuch. Der gleiche Rutscheffekt, keine Möglichkeit ihn irgendwie zu befestigen. Es war nicht auszuhalten.

Rucksack wieder raus und nur die Wertsachen ins Zelt nehmen. Sie rutschten natürlich auch, aber der Druck war auszuhalten, ich konnte mich trotzdem bewegen und es gelang mir, auf dem Rücken liegend, alle Wertsachen an meiner rechten Seite spürend, einzuschlafen ... Irgendwann hatte ich mich auf meine linke Seite gedreht.

Genau um 21:17 Uhr drehte ich mich wieder zurück. Woher ich das so genau weiß? Da bin ich spontan wachgeworden, weil alle Teile nun plötzlich unter mir lagen. Alles mit einer geschickten Armbewegung schwungvoll beiseite geräumt und ganz schnell wieder eine Schlafposition eingenommen ... Irgendwann hatte ich mich auf meine ... OK, Ich glaube das Problem ist klar geworden.

Am nächsten Tag waren wir ein wenig unausgeschlafen und auch ein wenig traurig. Wir hatten es uns so schön in diesem Baumzelt vorgestellt, aber: für uns war es völlig unbrauchbar.

Dennoch, ich habe mich in dieser Nacht persönlich weiter entwickelt. Ich kann jetzt in die Zukunft sehen. Hier der Beweis: Wenn ihr in so einem Baumzelt übernachtet, werdet ihr an mich denken - so oder so :-)