«Ewiger Friede ist der Tod der Männlichkeit. Stärke kann nur gegen Widerstand ausgetestet werden. Mut kann nur gegenüber Gefahr bewiesen werden. Kompetenz bedeutet das Meiste, wenn sie am nötigsten gebraucht wird. » Jack Donovan, Becoming a Barbarian Ehre kann nur in der Gruppe bestätigt werden. Das Idealbild vom «Loner», dem männlichen Einzelgänger, ist ein Mythos und hat nichts mit dem Alpha-Mann zu tun, der die Jahrtausende menschlicher Zivilisation geprägt hat. Männer haben durch Männerbünde, Gruppen und Stämme ihre Stärke und ihre Fähigkeiten gebündelt, um zu überleben. Nur innerhalb der Gruppe erfährt der Einzelne auch die Anerkennung von anderen Männern, die bestätigen können, dass dieser eine dort in ihrer Mitte, ein ehrenhafter Mann ist. Innerhalb der Gruppe herrscht Zusammenhalt, um das Überleben des Stammes zu sichern, den man höher schätzt und bewertet, als alle anderen Stämme bzw. Gruppen auf dieser Erde. Allein dieser gedankliche Ausgangspunkt sei im Westen verpöhnt, so Donovan, der sich über das «Imperiums des Nichts» auslässt, und damit den modernen Westen meint, wo die Idee dominiert, dass alle Gruppen gleichwertig sind und es keine positive/negative Unterscheidungen mehr geben darf. Zu sagen, dass man die eigene Gruppe als wichtiger erachtet, als die andere Gruppe, sei heute im Westen eine Art Gedankenverbrechen. In Becoming a Barbarian wird dieser Standpunkt als unnatürlich auseinandergenommen und zerstört, um einen neuen Narrativ aufzubauen, der sich auf altbewährtes Wissen stützt. Universalismus entwertet die Welt, da er davon ausgeht, das alles gleich bewertet und geachtet werden muss. Harmoniebedürftigkeit in der Gesellschaft führe dazu, dass die Konflikte abnehmen, auch die zwischenmenschlichen und innergesellschaftlichen Konflikte. Und ohne Konflikt könne es keine Weiterentwicklung des Mannes geben. Seine Ideen rotieren um die von ihm neu angestoßene Idee eines männlichen Tribalismus oder vielleicht Neo-Tribalismus, der seiner Ansicht nach gebraucht wird, um die westliche Zivilisation wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei spürt man beim Lesen die philophischen Einflüsse von Nietzsche , Carl Schmitt und Heidegger. Dabei gibt Jack Donovan zunächst keinen positiven Ausblick für das, was er sich unter Männlichkeit vorstellt. Mann-sein, so sagt er, ist tragisch und endet immer mit dem Tod(ach!). Vorzugsweise im ehrenhaften Tod, wo sich der Mann für die Gruppe aufopfert oder ähnliches. Das Buch kritisiert den grassierenden und ausufernden Hyper-Individualismus, welcher die Menschen im Grunde vereinsamt und dafür sorgt, dass wir eben nicht glücklicher, sicherer und freier werden, sondern seiner Ansicht nach vereinsamen und leichter in Unfreiheit gehalten werden. Freiheit, sei auch immer die Freiheit in der Gruppe zu leben und zu handeln. Identität als persönliche und Gruppenidentität. Ein Einzelner sei nichts ohne seinen Stamm und ein einzelner Barbar kann in der Wildnis nicht überleben. Er benötigt die soziale Sicherheit einer Gruppe. Sich einer Gruppe anzuschließen und ihre Identität anzuerkennen und zu absorbieren, lässt den Menschen wachsen und zu etwas Größerem werden, als das was er vorher war. Indem wir für die Gruppe sorgen, sie wertschätzen und höher einschätzen, als die anderen Gruppen um uns herum, erhält unsere Liebe für diese Gruppe erst einen Wert. Würden wir ein Brot mit allen Stämmen dieser Erde teilen, weil wir glauben, dass alle gleichermaßen Anrecht auf das Brot haben, würden alle verhungern und Niemandem wäre geholfen. Teilen wir jedoch das Brot oder die Beute nur mit unserem Stamm, weil wir ihn mehr lieben, reicht die Nahrung und der Stamm kann überleben. Unsere Gruppe überlebt. Eine Kritik an der universellen Menschenliebe und der Idee, dass allen Menschen auf der Welt gleichermaßen geholfen werden muss und die fremden Gruppen von außerhalb ein Anrecht am Vorrat der eigenen Gruppe haben. Hätten die steinzeitlichen Nomadenstämme ihre Beute mit jedem Fremden geteilt, der vorher nichts zur Gruppe beigesteuert hat, um sich einen Anteil zu verdienen, wäre die Menschheit heute nicht existent. Universelle Liebe sei daher wertlos, da sie zu dünn verstrichen wie Butter auf zu viel Brot, keinen Sättigungswert bietet.
Man möchte sagen, dass dies dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe zuwider läuft. Aber Moses führte das Volk der Israeliten aus Ägypten heraus, nicht noch zusätzlich die anderen unterjochten Sklavenvölker der Pharaonen. Das Schicksal der eigenen Gruppe und ihr Überleben, war wichtiger (Ins Extreme getrieben entsteht aus so einem Denken womöglich aber die Fantasie vom überlegenen und auserwählten Volk.) Gruppen bilden ist natürlich, sofern Interessen und Identitäten zusammenpassen. Diese Gruppe gegen andere Gruppen zu verteidigen, sei ebenfalls natürlich und richtig. Falsch ist die Annahme, dass eine Welt von 7 Milliarden Einzelgängern eine glücklichere und bessere Welt wäre, geschweige denn eine erfolgreiche. Barbaren, selbst der cineastische Conan der Barbar, ist vom Stamm der Cimmerier und bedient sich der Hilfe vieler Gefährten auf seinen Reisen. Einzelgängertum führt unweigerlich zum Tod und ist unnatürlich. Im Hörbuch, welches ich mir angetan habe, tragen Donovan und ein Partner von ihm das Buch in einem dramatischen und sonoren Tonfall vor. Unterhaltsam, durchaus lehrreich, aber auch mit einem Tunnelblick für die Fallgruben des eigenen Denkens. Darüber im Ganzen zu urteilen, überlasse ich allen Interessierten, die sich das Buch gerne über den Link hier unten bestellen können. In nur wenigen Stunden ist es durchgelesen oder angehört. Für einen Preis von 5.26 Euro in der Kindle-Version eine Investition, die kaum Schaden wird. Und wenn es nur deswegen ist, weil man wissen möchte, warum Donovan von der Alt-Right und konservativ-alternativen Szene in den USA so gefeiert wird. Donovan redet viel über White-Identity und Black-Identity, und das in einem recht offensiven Tonfall und in einer vulgären Wortwahl. Ein Buch, dass spezielle für die Szene geschrieben scheint.
Gruppendenken halte ich für gefährlich. Aber jedem das Seine.
Ich setze einen Kontrapunkt und behaupte, dass jemand, der ständig Bestätigung von der Gruppe benötigt, schwach ist. Wir alle bekommen hin und wieder gefragt oder ungefragt Bestätigung von irgendwem. Die Personen, die mehr ungefragt Bestätigung bekommen, sind wohl wahre Anführer bzw. Kompetenzmeister. Nutzen sie diese Anerkennung der Gruppe aus und verschaffen sich in ihr eine Machtposition mit latenten Abhängigkeitsverhältnissen, sind sie nicht nur Meister in irgendwas, sondern auch noch machtgeil und werden diese Macht auf kurze Sicht, wahrscheinlich für etwas ausnutzen.
Ich bin der Überzeugung, dass man seiner Sippe/Gruppe dienen kann, ohne sie für seine eigenen Zwecke zu benutzen. Irgendwer sagte einst: Der starke Mensch braucht Feindschaft. Oder: Neid muss man sich verdienen. Jeder, der sich körperlich mit jemandem messen möchte, ist herzlich eingeladen, in den Ring zu steigen und seine Kräfte und taktische Intelligenz (!) mit jemand anderen im fairen Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Jemand, der in der Gruppe seine Kampfesgelüste stillen möchte (weil er z.B. seine Gruppe oder seinen Gott für die/den beste/n hält) , ist für mich ein Schwächling.
Die meisten Menschen sind keine Einzelgänger. Einzelgänger hatten ein hartes Leben, meistens kamen sie nicht weit, weil ihnen oftmals auf einigen Gebieten Kompetenz fehlte, die sie nur unzulänglich kompensieren konnten. Das arbeitsteilige Leben hat die Menschheit vorangebracht, nicht das Einzelgängertum. Das stimme ich zu. Jedoch ist dieses Leben an keine besondere Gruppe gebunden. Wir bekommen immer Hilfe von anderen Gruppen. Die Verbundenheit zu einer besonderen hindert uns nicht daran, Hilfe woanders zu holen.
Westlicher Individualismus und "Besonders-sein" ist auch schon wieder irgendwie Massendenken, dabei ist die wetsliche kapitalistische Produktion auf Massenprodukte aufgebaut, weil die Prosukte nur so zu erschwinglichen Preisen absetzbar sind. Das merkt nur keiner, ist aber ökonomisch Fakt!
Wir sind Einzelgänger und auch Gruppe. Es ist heute leichter als Einzelgänger zu überleben als noch vor 20000 Jahren. Wir haben alles was wir zum Leben benötigen, dank der Arbeit von Menschen, die sich zu einem bestimmten Zweck konglomerieren und dann wieder trennen, wenn dieser Zweck erreicht wurde.
Sich ständig hinter einer Gruppe zu verstecken, halte ich für fragwürdig und dient, wie ich oben bereist sagte, nur Schwächlingen für perfide Pläne.
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Das Überleben als Einzelgänger ist heute möglich, ist es aber gut und gesund? Kenne jetzt nur wenige "Loner" - hat ja damit zu tun. Mir scheint, dass das eher so ein "Opting out" aus der Gesellschaft ist. Einzelgänger mögen überleben können in unserer Welt, aber Fortschritt bringen sie wohl kaum. Ich lehne Massedenken ab, verachte die Mobmentalität. Aber Gruppe ist nicht gleich Masse.
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