Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -58-In Die Tiefen-8 von 10

in fantasy •  6 years ago 


Was bisher geschah:Die Tiefen unter dem Territorium der Echsen erweisen sich als dunkel und ungemütlich. Kein Ort wo man sich gerne aufhält. Und doch gibt es hier Dinge, mit denen niemand rechnen würde ...

Dieser weite Gang verströmte eine kalte Ausstrahlung die nicht natürlichen Ursprungs sein konnte. Dimitrion sah an einigen Stellen unbekannte Strukturen aus dem Fels ragen, die von einem braunen Rost überzogen waren. Andere wiesen eine grünliche Patina auf, durch die manchmal ein rötlich-goldener Schein hervor trat.

Rabana hatte inzwischen von der Angeberei von Ramloc und dem Nordmann genug und beeilte sich unauffällig neben Grayden zu kommen. Sie nickten sich wissend zu, denn das Geplapper der beiden konnte einem den letzten Nerv rauben. Auch die Söldnerin bemerkte die seltsamen Gebilde im Fels. Zwischen zwei von ihnen ragte ein Rohr heraus, das ebenfalls vom Rost zerfressene Ränder aufwies. Über ein kleines Rinnsal tröpfelte eine dunkle Flüssigkeit auf den Boden wo es auf ein quadratisches Stück Metall, so schien es, auftraf und einen dumpfen Ton erzeugte. Rabana machte die anderen darauf aufmerksam und Grayden hielt den Lapis hoch um besser sehen zu können.

»Sieht mir wie altes Metall aus«, sagte er.
»Wirf´einen genaueren Blick drauf«, forderte sie.
Dimitrion und der Schildmeister traten an das Metallstück.
»Das sieht aus wie eines dieser Kästen mit der Handzeichnung«, sagte Dimitrion.
»Das heißt, das die«, sie zeigte auf den Kasten, »nicht von den Echsen gebaut worden sind.«
»Was willst du damit sagen?«, fragte Dimitrion.
»Habt ihr schon einmal von dem Gerücht gehört, das wir alle nicht von hier stammen?«, fragte sie neugierig.
»Es gab da mal ein paar Leute die durch Graanbergen gezogen sind, letztes Jahr war das, die haben auch ständig davon geredet, das wir nicht von dieser Welt stammen«, gab Dimitrion zu. »Die Dorfleute haben sie ausgelacht und sie nur als »Die Spinner« bezeichnet.«
»Und vor einigen Jahren hat so ein Alkemyst, einer dieser Geoschürfer, wie hieß er noch gleich ... ?«
»Herklein Mahler«, half ihr Grayden aus.
»Ja genau, danke«, sagte Rabana.
»...der hat angeblich eine alte Grabstätte entdeckt mit so´nem komischen Zeugs drin. Geschmiedete Apparaturen, seltsam geformte Waffen, Kleidung und so was.«
»Du glaubst das die Echsen auf solch eine Grabstätte gestoßen sind? Wenn ich mir überlege wie fremd die Tempel hier aussehen, könnte man das fast glauben«, sagte Grayden.
»Auch die Maschinen sind anders als unsere«, sagte Dimitrion.
»Da seht ihr es.«
»Nur wegen ein paar Unstimmigkeiten kannst du doch nicht gleich auf eine andere Gesellschaft schließen. Die Echsen sind halt anders als wir«, sagte Dimitrion.
»Ich sage: Gehen wir weiter und lassen uns überraschen.«

»Mir wäre es lieber wenn wir die nächste Zeit keine unliebsamen Begegnungen hätten«, sagte Grayden.
»Ich denke, das wir vor Überraschunge nicht gefeit sind seitdem wir den Sumpf verlassen haben«, sagte Dimitrion und schaute wieder in den Gang hinein.
Magnus, Ramloc und Shana waren einige Meter entfernt zum Stehen gekommen und sahen zu den anderen rüber.
»Gehen wir weiter«, sagte Grayden. »Wie geht es dir?«, fragte er die Alkemistin.
»Die Schnittwunde ist am heilen«, sagte sie leichthin.
»Hast du schon mal was von Herklein Mahler gehört?«
»Dem alten Geoschürfer? Er hat einige Ruinen entdeckt und behauptet dort Beweise gefunden zu haben, das wir Khayrener von einem gigantischen Raumdrachen hierher gebracht worden sind. Ich glaube in der Alkema-Vereinigung genießt er einen zweifelhaften Ruf.«
»Rabana sagte etwas ähnliches.«
»Es scheint, unsere Söldnerin interessiert sich für mehr als nur eine ordentliche Entlohnung«, sagte sie. »Und für einen gewissen Zwerg den wir beide kennen«, fügte sie flüsternd und verschwörerisch hinzu.
Grayden musste unwillkürlich lächeln.
»Er wird es früh genug merken.«

Der Gang weitete sich zu einer Kammer deren Decke wie eine Kuppel geformt war. Die Wände waren von einem hellen grau und wurde von dunklen Platten unterbrochen, deren scharfen Ränder gefährlich aus dem Gestein ragten. In der Kuppel war es feucht und die Nässe haftete überall und tropfte von Steinbrocken, Stalaknadeln und quadratischen, schwarzen Metallblöcken. Ein halb eingestürzter Gang öffnete sich zur rechten Seite der Abenteurer. Neugierig gingen sie weiter, denn in der hinteren Hälfte der Kammer flackerte für eine Sekunde ein winziger Blitz auf. Als sie näher kamen sahen sie im Schein der Lapis und des eingeschalteten Schildes einen abgerissenen Strang aus einer metallenen Wand hängen. An dessen Ende war eine Glaskugel eingelassen die wieder aufblitzte als Ramloc sich näherte.
Erschrocken blinzelte er und starrte den Strang an.

»Da«, rief Shana.
Vor ihnen knirschte die Metallwand und ein Teil zitterte so stark, das der Rost herab fiel. Die Abenteurer zogen ihre Waffen und warteten ab was geschehen mochte. Das zitternde Wandstück versank langsam in der Dunkelheit und gab den Blick frei in einen schiefen, dreieckigen Gang.
»Das ist es«, sagte Rabana glücklich.
»Was ist es?«, fragte Magnus.
»Eine der Grabstätten von Herklein Mahler.«
»Unmöglich«, behauptete Grayden. »Gerade eben haben wir darüber gesprochen und im nächsten Moment sollen wir auf eine stoßen?«
»Ganz bestimmt«, beharrte die Zwergin.
»Was sollen wir machen?«, fragte Dimitrion.
»Wir haben hier eine alte Ruine gefunden und ihr wollt nur darüber abstimmen?«
»Es will wohl überlegt werden«, sagte Grayden.

Rabana verdrehte die Augen.
»Menschen.«
»Sei nicht so hart mit ihn´n. Sie können nix dafür, das sie so sind«, sagte Ramloc schlichtend.
»Danke«, sagte Shana übertrieben betont.
»Nix für ungut.«
»Vielleicht finden wir etwas das uns helfen kann ob es nun eine Grabstätte ist oder nicht«, sagte Dimitrion.
»Schaden kann es nicht wenn wir uns nur ein wenig umsehen«, sagte Shana.
»Also schön aber bei den ersten Anzeichen von Ärger treten wir den Rückzug an, verstanden?«
»In Ordnung«, sagten die Zwerge fast gleichzeitig.

Sie waren es auch die als erste ihre Füße auf den blauen, metallenen Boden setzten und erwartungsvoll in den Gang schauten. Als sie weiter gehen wollten, schalteten sich über ihnen lange glühende Stäbe an. Doch nach wenigen Sekunden verblasste es und nur drei von ihnen leuchteten mit voller Stärke spärlich den Gang aus. Weiter geschah nichts und die Abenteurer folgten den Zwergen.

»Seid wachsam«, sagte Grayden.
»Sind wir doch immer«, entgegnete Magnus und zog sein Schwert.

Sie gingen geradeaus, bis sie nach etwa zwanzig Metern auf eine zweite Tür stiessen die sich beim Annähern genauso zitternd öffnete wie die erste. Ramloc schaute auf die sich öffnende Kreuzung von denen ein Gang schräg nach oben führte während ein anderer in einer milchig-gelben Flüssigkeit unterging. Wieder flackerten vereinzelte Leuchtstäbe auf und Ramloc sah einen weiteren der Kästen mit der Handzeichnung. Mutig schritt er voran und legte kurzerhand seine eigene Hand darauf. Ein Licht funkelte auf, verblasste aber zügig.

»Der Schildmeister hat wohl recht gehabt«, sagte Rabana.
»Grayden«, rief er nach hinten. »Kannste uns mal ´ne Tür öffn´n?«
»Schon wieder eins von denen?«
»Waren wohl sehr beliebt, wa?«, sagte Rabana lächelnd. »Bei wem auch immer.«

Der Schildmeister warf einen kurzen Blick auf die Tür und legte seine Hand, so wie er es schon kannte, auf die Zeichnung. Doch diesmal zeigten sich auch bei ihm keine grünen Linien und die Tür blieb verschlossen. So einfach wollte Ramloc nicht aufgeben. Er stemmte das Axtblatt in einen Spalt und hebelte die Tür einfach auf. Metall kratzte auf Metall und ein widerlich hohes Kreischen begleitete die Bemühungen des Zwergs. Mit zwei ruckartigen Bewegungen drückte er die Wandstücke auseinander. Rabana half ihm indem sie mit ihren Armen die Tür zur Seite drückte. Aus der Dunkelheit schälte sich ein Schatten heraus und die Söldnerin sprang erschrocken zur Seite weg. Ein vertrocknetes Gerippe fiel zu Boden und löste sich in grauen Staub auf.

»Sah aus wie ein Mensch«, sagte Ramloc ungerührt. »Der tut uns nix mehr.«
Ramloc ging den bogenförmigen Gang voraus. Sie kamen an mehreren Türen vorbei, die sich ebenfalls nicht öffnen liessen und Grayden zuckte jedesmal mit den Schultern. Dann sahen sie die Umrisse einer dreieckigen Tür die vier Mal so groß war wie die bisherigen. Die Abenteurer blieben davor stehen. Ramloc ging bis zur nächsten Weggabelung und kehrte dann zurück.

»Die nächst´n seh´n genauso aus«, sagte er und zeigt mit dem Daumen über seine Schulter.
»Ich sehe keinen Kasten«, sagte Shana.
»Dann muss sie auf eine andere Weise zu öffnen sein«, sagte Grayden.

Sein Blick blieb auf einer Platte ruhen die deutlich aus der Wand gestanzt zu sein schien. Auf ihr waren aneinander verschmolzene Dreiecke angebracht, die mit unbekannten Symbolen verziert waren. Insgesamt gab es fünf davon. Das erste zeigte mit der Spitze nach oben, das nächste grenzte direkt daran an aber deutete nach unten während das dritte wiederum nach oben zeigte. Die letzten beiden waren auf die gleiche Weise angebracht. Grayden streckte die Hand aus und nach einem kurzem Zögern drückte er das erste Symbol.

Fortsetzung folgt in Episode 59 - In Die Tiefen -9 von 10 ...

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