Johnnys Abenteuer
aber nur kurz angerissen. Wahscheinlich hat er viel mehr erlebt.
Mein Beitrag für die 18. Runde zu @kadna 's #fotogedanken
Schon kurz nach seinem Entstehen nahm Johnny an einem Nascar Rennen teil. Wie durch ein Wunder oder einer Reihe glücklicher Zufälle, weil seine schärfsten Konkurrenten sich gegenseitig aus dem Rennen beförderten und ein anderer hoch gehandelter Konkurrent mit einem Motorschaden ausscheiden musste, gewann Johnny dieses Rennen.
Nur ein paar Kratzer hatte er abbekommen, nichts Ernstes. Schon bald darauf wurde er nach Europa verschifft, ein Sammler hatte ihn erworben. Lange Jahre stand er in einer Garage, nun ja eigentlich einer Halle zusammen mit anderen schönen, glänzenden Fahrzeugen. Nur dann und wann durfte er für einen Tag nach draußen, einmal im Jahr fuhr er zusammen mit anderen Autos in der Gegend herum und stand anschließend auf einem Platz mit den anderen.
Eines Nachts wurde die Tür von Gestalten mit schwarzen Sturmhauben geöffnet, im Schein von Taschenlampen holten sie Johnny und seine Freunde aus der Halle. Keiner durfte seine Scheinwerfer anschalten, alle mussten auf einen bereitstehenden Transporter fahren.
Der nächste Halt war eine Werkstatt, in der Johnnys Äußeres völlig verändert wurde. Die schöne Schrift und die Bilder wurden abgekratzt und der schöne rote Lack mit blauem übersprüht.
Danach folgten langweilige Jahre. Johnnys neues Zuhause war eine Garage unter einem schönen Haus. Jeden Morgen fuhr sein neuer Fahrer mit Johnny zu einem großen Bürogebäude. Johnny musste bis zum späten Nachmittag, manchmal sogar bis zum Abend auf einem riesigen Parkplatz warten bis es wieder zurück in die Garage ging.
Dann kamen immer öfter Tage, an denen der Fahrer früher aus dem Büro kam und noch irgendwo anders hin fuhr, ehe er nach Hause zurückkehrte.
Und immer öfter geschah das erst tief in der Nacht.
Eines Nachts stürzte die Gattin wutentbrannt aus dem Haus und warf mit allem was ihr in die Hände fiel, nach ihrem Gatten. Dabei wurde Johnny recht unglücklich von einer Bratpfanne getroffen.
Seinen Fahrer kümmerte das nicht. Johnny durfte auch nicht mehr in die Garage, sondern musste immer am Straßenrand stehen.
Eines Tages wurde er von zwei Frauen abgeholt. Mutter und Tochter. Jetzt war immer etwas los.
Eine der beiden Frauen war immer unterwegs, manchmal beide zusammen.
Vor allem die Tochter hatte häufig Gesellschaft, manchmal quetschte sich eine Gruppe kichernder Mädchen in Johnny, manchmal kam nur ein junger Mann mit und … ach nein das kann ich jetzt nicht detailliert erzählen, nicht ganz jugendfrei, wie die beiden sich die Zeit vertrieben, Wahrscheinlich gab es keinen anderen Ort, wo sie sich treffen konnten.
Und Johnny ging durch viele weitere Hände. Er sah Babys heranwachsen, fuhr zwischen Schulen, Büros, Einkaufszentren und vielen Häusern hin und her.
Einmal kam er sogar an der Halle vorbei, in der er seine ersten Jahre in Europa verbracht hatte, aber niemand erkannte ihn.
Dann wurde er wieder von einem jungen Mann gefahren. Der machte eine Wette mit einem anderen Mann, dass derjenige gewonnen habe, der als erster quer durch die Stadt gefahren sei.
Johnny war sehr schon ganz aufgeregt, er war schon über 20 Jahre kein Rennen mehr gefahren, aber er war bereit alles zu geben.
Doch in diesem Rennen war das Glück nicht auf seiner Seite. Irgendwie kam er auf seinen alten Reifen ins rutschen, touchierte einen Ampelmast. Der Gegner fuhr vorbei, Johnny versuchte ihn einzuholen, schneller, immer schneller. Doch eine Windböe erfasste ihn, riss die Motorhaube hoch. Der junge Mann am Steuer sah nichts mehr, bremste, schleuderte herum, und die Motorhaube riss endgültig ab.
Tatütata und Blaulicht. „Nur noch Schrottwert“
„Wenn Sie ihn verschrotten lassen, dann kostet das. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: geben sie mir das Auto, ich kümmere mich darum.“
Bereits am nächsten Tag stand Johnny wieder auf einem Transporter. Es ging nach Osten.
Und es fand sich wieder eine neue Fahrerin für Johnny.
Das Bild entstand, als Anastasia Chochlowa vor dem Staatstheater parkte, um dort vorzutanzen.
Drücken wir ihr die Daumen.
Die Ergebnisse der 17. Runde der Fotogedanken findest du hier
Was für ein Leben! Und was für ein Ende! Also, das Ende der Geschichte meine ich natürlich, denn Johnny ist ja ein zäher Bursche...
Haha - wo kommt plötzlich dieses Tanzthema her???? Genial, ich musste so breit grinsen, dass ich gar nicht zum Daumen drücken gekommen bin...
Danke für dein Mitmachen und lieben Gruß
Kadna
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