Bekommen wir jetzt endlich den Showdown, auf den sich doch so viele schon innig zu freuen scheinen? Die Sehnsucht nach Zerstörung und Vergeltung scheint uns tiefer inne zu wohnen als wir es zugeben wollen oder auch können.

Das Spiel mit dem Feuer scheint die Menschheit schon seit Gedenken zu faszinieren und nicht mehr los zu lassen. Warum auch, wärmt und nährt es doch einen Großteil der Unsrigen und hält es doch auch die meisten unter uns bei Laune. Ein bisschen Zündeln gehört einfach zum guten Ton. Außerdem, wo gehobelt wird da fallen auch schon mal Spähne. Und auch wenn diese blutgetränkt sind, kann man das doch einfach als Kollateralschaden abtun. Hat ja immer schon funktioniert, und solange es nicht vor der eigenen Haustür ist, wird es schon nicht die Falschen treffen.

Zurückschlagen ist doch so was von gestern, heute wird in weiser Voraussicht der Präventivschlag geübt, gesetzlich legitimiert und exekutiert. Wie gesagt, es wird schon nicht die Falschen treffen.

Der Jubel der Massen, die sich oft ohne wirkliche Not den ewig gleichen leeren Versprechungen der immer wieder nach dem gleichen Muster agierenden Verführer hingeben, scheint ohrenbetäubend.

Was würden wir nur tun, wenn es keine Sündenbücke mehr gebe?

Würden wir dann vielleicht doch anfangen, auch einmal die Schuld bei uns selber zu suchen? Und vielleicht auch einmal die Verantworwortung für unser Tun und Lassen selber übernehmen?

Aber warum auch wenn es anders geht! Der Schrei "Haltet den Dieb", war doch schon immer das Schlauestes, was einem auf frischer Tat Ertappten einfallen konnte. Und es funktioniert immer wieder. Die eigenen Fehler und Verfehlungen lassen sich am Besten auf die abwälzen, die eh schon unter berechtigten oder auch unberechtigten Verdacht stehen und unten liegen. Gegen schlechten Leumund lässt sich halt schlecht ankämpfen. Da hilft es auch nichts, wenn man einmal saubere Hände hat.

Einmal schwarz, immer schwarz. Und die Saubermänner reiben sich die schmierigen Pfoten und wetzen ihre Krallen. Und freuen sich auf den bevorstehenden Knall, der ihnen, wie auch immer es ausgehen mag, in die Taschen spielen wird. Und wenn sie sich untereinander auch nicht immer gewogen sind, sind sie sich doch alle ganz ähnlich.

Sie arbeiten mit den gleichen plumpen Tricks und Lügen, versprechen und verführen, bedrohen und betrügen. Aber wo kein Richter, da kein Henker, von einem Ankläger ist in den meisten Fällen eh ganz zu schweigen.

Für alle unter uns ist einer dabei, um den wir uns ganz nach Ideologie scharen können um ihn anzubeten. Man muss auch gar nicht mehr selber vor Ort sein, heute kann man seinen Ideologen und Verführer seiner Wahl ganz bequem vom Sessel aus auswählen und anhimmeln. Auch wenn die Ideologie doch nur ein Deckmantel ist, der je nach Windrichtung auch mal gewechselt werden kann. Einen gekonnten Seitenwechsel zeichnet doch eh den klugen Strategen aus, Hauptsache auf der Gewinnerseite stehen.

Und da glühen sie nun die Lunten, und überall scheint mit Spannung und Vorfreude erwartet zu werden, was denn nach dem Knall passieren wird. Ich kann es euch sagen, "Nichts Gutes!" Nur noch mehr Schmerz und Leid, Tot und Zerstörung. Auf fast allen Seiten, denn auch die Zündler selbst, in ihren Büros und Palästen, ereilt zuweilen das gleiche Schicksal wie das ihrer Opfer. Das Leben kann schon mal ironisch sein.

Nur jene, welche aus der sicheren Ferne die Lunten geliefert haben, werden sich auch später noch die Hände reiben und nach dem nächsten Schlachtfeld Auschau halten. Zum Glück können wir das jetzt alles in HD von unserem Fernsehsesel aus verfolgen. Passiert ja alles nicht bei uns, warum sollte es uns dann tangieren. Es trifft schon nicht die Falschen.

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Abschließend fällt wir da nur der Satz eines weisen Mannes ein, der bisher leider zu oft im Winde verhallt ist.

Fick nicht die Welt, sondern schwänger sie!