Versicherte schulden Krankenkassen Milliarden (via Sächsische Zeitung)

in gesundheit •  7 years ago 

Auch in Sachsen zahlen immer mehr Menschen ihre Beiträge nicht. Meist steckt kein böser Wille dahinter.

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Allein die AOK Plus veranlasst 1 500 bis 2 000 Vollstreckungsmaßnahmen pro Monat, teilte die Kasse auf Anfrage mit. Ende Mai waren knapp 100 000 Versicherte in Sachsen und Thüringen mit ihren Beiträgen in Verzug – rund 20 000 mehr als noch zum Jahreswechsel. Die Gesamtschuld belaufe sich inzwischen auf 185 Millionen Euro bzw. 1 850 Euro pro Kopf. Bei der IKK classic sind es zwar nur 5 100 Beitragsschuldner, dafür liegt die Pro-Kopf-Verschuldung bei rund 7 900 Euro. „Aus unseren Erfahrungen treten hohe Beitragsschulden insbesondere dann auf, wenn rückwirkend längere Versicherungslücken geschlossen werden“, sagt Pressesprecherin Andrea Ludolph.

Das grundsätzliche Problem bestehe darin, dass sich viele Selbstständige ihren Krankenversicherungsschutz nicht mehr leisten können, meint Simone Hartmann, Leiterin der TK-Vertretung in Sachsen. Von den rund 73 000 Beitragsschuldnern, darunter knapp 2 000 in Sachsen, seien die meisten selbstständig. (!!!)

Und ich dachte, wir leben in einem reichen Land...? Selbständige aller Länder, vereinigt euch!

Quelle:

http://www.sz-online.de/ratgeber/versicherte-schulden-krankenkassen-milliarden-3713254.html

Bildnachweis:

https://de.wikipedia.org/wiki/Arzt

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Guter Beitrag und immer wieder aktuell. Es sind ja leider nicht nur die Krankenkassenbeiträge , welche Selbständige nicht zahlen können oder "sparen" möchten. Es sind auch Rentenversicherungsbeiträge, welche nicht entrichtet werden. Früher sagte man "ich habe nicht geklebt". Private Altersvorsorge findet auch nicht statt und schon ist die Altersarmut vorprogrammiert. Es ist aber in vielen Fällen von Klein.-und Kleinstbetrieben ein Dilemma. Bei ordnungsgemäßer Versteuerung von Einnahmen und ordnungsgemäßer Bezahlung incl. Sozialabgaben von Arbeitskräften, sind die Ausgaben so hoch, dass am Ende nichts bleibt. Der Weg zum Amt wäre unausweichlich.

So schauts aus. Jeden Monat wieder die Entscheidung, Miete zahlen, etwas zu essen aufm Teller oder Krankenkasse zahlen (die man eh nie nutzt)... ? Wer hat da wohl das Nachsehen ;)

Apropos... hab ich da gestern nicht was im Radio gehört von wegen, die Kassen hätten so viel Gewinn gemacht? Oder vertu ich mich da grad?

Krankenkassen können keinen Gewinn machen, weil es sich um Körperschaften des öffentlichen Rechts handelt. Überschüsse wirken sich beitragsmindernd aus. Stichwort: Zusatzbeitrag.

Nicht das ich wüsste. Im Radio ist sowieso immer alles Friede Freude Eierkuchen.

Alle gezahlten Krankenversicherungsbeiträge wandern zunächst in den gesetzlichen Gesundheitfond. Von dort erhalten die Kassen die Mittel, um die in Anspruch genommenen Leistungen zu bezahlen. Werden Überschüsse gebildet, wirkt sich das postitiv auf die Beitragssatzgestaltung aus. Letztlich wird den Kassen aber der Beitragssatz gesetzlich aufdiktiert. Eine Beitragsautonomie findet schon lange nicht mehr statt.

  ·  7 years ago (edited)

Wie sieht es konkret aus wenn sich etwas die Beitragssatzgestaltung positiv auswirkt?

Senkung der Zusatzbeitrages und/oder der gesetzliche Beitrag wird für alle Kassen herabgesetzt, wäre übrigens auch nicht das erste mal.

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