All Cats are grey at Night... - Part II / Nachts sind alle Katzen grau... - Teil II

in hive-107855 •  last year 

Deutsch im Anschluß...

The barn seems illuminated; but that is due to the faded but still bright paint on the board walls. Festive, almost. And completely noiseless...

Yes, they are not called "velvet paws" for nothing: no matter how many of the little figures scurry through the area and strive towards their goal - not a sound can be heard. Ghostly, but also graceful and light... Some are on their own, others form small groups. Families perhaps? It would not be at all unusual for mothers to approach with their kittens and together see what is new and important in the cat world.

As soon as the barn comes into their field of vision, quite a few of the cats suddenly behave differently; they assure themselves that they are not being watched by strangers, they keep looking back... They look at each other with noticeable mistrust - yet they all just want to take part in the same event. They hope for insights, help or other advantages.

Right at the entrances, the influx comes to a standstill. The arriving cats are held back at the door. A kind of welcoming committee stands there ready and demands that the guests have their ID chips read. What the hell is that supposed to...? This stuff was only invented by these humans to better identify their "property". Surely such a thing should not play a role among cats?

The hosts patiently explain that there is plenty to eat; the finest delicacies are waiting for the participants of the council. And it would occur to some clever cats to sneak in several times and partake of the buffet. That would be unfair and thus an abuse.

Most arrivals realise this, even if they consider that it might rather be unfair to give everyone the same. Regardless of how needy an animal would be…

Nevertheless, there are discussions. There are cats who strictly refuse to reveal their official identity. They are afraid that their owners would punish them or give them away if it ever came out... And that could well happen. When chips are read out here, you never know who might get hold of the explosive knowledge.There are also those who, for lack of an owner, have never been given such a chip. On the street, you don't need an identity or a registration number to survive, but sharp claws and good reflexes... And there are those whose owners simply don't care what they are supposed to do. They don't care about insurances and veterinary offices and they don't think a chip is necessary at all.

So what are these cats supposed to do now, please? They are already disadvantaged enough and now they are to be left hungry and excluded at the doors?

No, it wouldn't be that bad, the doormen reassure them. They just wouldn't be able to take part in all the activities.

What does that mean? The cats who want to take part in the Grand Council for the first time do not understand what is meant. Activities? They thought there would be a bit of gossip about this, that and the other. Problems would be reported and solutions would be sought together.

Maybe one or the other secretly hopes to find a potential partner. Well, that's just kitty talk…

But now slogans are making the rounds, like: "Do you remember who won the most contests last year?" or: "I hope there is no one this time who just badmouths all the speeches and ruins the treats as well...!"

The younger cats' eyes widen. They had been so looking forward to their "first time" and were proud to finally be invited to the Council of Cats. But it doesn't all seem to be as shiny as it seemed. Should they really jump into the fray...?

Little by little the barn filled up. Cats lay on all the beams and bundles of straw. They peered out from under the wrecks of farm machinery and cheekily behind the steering wheels where once farmers earned their daily bread. They sat in the large room in the middle of the outdated building; they all made themselves as comfortable as possible. Pussy cats were still coming in at the doors, but business was slackening...

@weisser-rabe, 16th October 2023

335439019_2193080534221603_1778222251456848325_n(1).jpg

Deutsche Version:

Die Scheune wirkt erleuchtet; das liegt an dem zwar verblaßten, aber immer noch hellen Anstrich der Bretterwände. Festlich, fast. Und dabei völlig geräuschlos…

Ja, man nennt sie nicht umsonst „Samtpfoten“: egal, wie viele der kleinen Gestalten durch die Gegend huschen und ihrem Ziel entgegen streben – kein Ton ist zu vernehmen. Gespenstisch, aber auch anmutig und leicht… Manche sind ganz alleine unterwegs, andere bilden kleine Gruppen. Vielleicht Familien? Es wäre gar nicht unüblich, daß Mütter mit ihren Katzenkindern anrücken und sich gemeinsam davon überzeugen, was es an Neuigkeiten und Wichtigkeiten gibt in der Katzenwelt.

Sobald die Scheune in ihr Blickfeld gerät, verhalten sich etliche der Katzentiere auf einmal anders; sie versichern sich, daß sie nicht von Fremden beobachtet werden, sie schauen immer wieder zurück… Sie betrachten einander mit spürbarem Mißtrauen – dabei wollen sie doch alle nur an der gleichen Veranstaltung teilnehmen. Sie erhoffen sich Einsichten, Hilfe oder andere Vorteile.

Direkt an den Eingängen stockt der Zustrom etwas. Die ankommenden Katzen werden vor der Tür zurückgehalten. Eine Art Begrüßungskomitee steht dort bereit und verlangt, daß die Gäste ihre ID-Chips auslesen lassen. Was, bitte, soll das denn…? Diesen Kram haben doch nur diese Menschen ausgedacht, um ihr „Eigentum“ besser kennzeichnen zu können. So etwas sollte doch unter Katzen gar keine Rolle spielen?

Die Einlasser erklären recht geduldig, daß es immerhin reichlich zu fressen gäbe; die feinsten Delikatessen warten auf die Teilnehmer des Rats. Und da fiele einigen findigen Katzen auch schon 'mal ein, sich mehrfach hereinzuschleichen und sich am Büffet zu bedienen. Das wäre ungerecht und damit ein Mißbrauch.

Die meisten Ankömmlinge sehen das ein, auch wenn sie zu bedenken geben, daß es vielmehr ungerecht sein könnte, allen das Gleiche zu geben. Ganz unabhängig davon, wie bedürftig ein Tier wäre..

Trotzdem gibt es Diskussionen. Da sind Katzen, die sich strikt weigern, ihre amtliche Identität preiszugeben. Die haben Angst, daß ihre Besitzer sie strafen oder weggeben würden, wenn jemals herauskäme… Und das kann ja durchaus passieren. Wenn hier Chips ausgelesen werden, weiß man nie, wem das brisante Wissen in die Hände fallen könnte. Es gibt auch die, denen in Ermangelung eines Besitzers niemals so ein Chip gesetzt wurde. Auf der Straße braucht man keine Identität und keine Registriernummer, um zu überleben, sondern scharfe Krallen und gute Reflexe… Und es gibt solche, deren Besitzer sich schlicht nicht darum scheren, was sie eigentlich tun sollten. Denen sind Versicherungen und Veterinärämter total egal und einen Chip halten sie für vollkommen überflüssig.

Was sollen also diese Katzen nun tun, bitte? Sie sind ohnehin schon benachteiligt genug und sollen jetzt am Ende hungrig und ausgeschlossen vor den Türen stehen bleiben?

Nein, so arg wäre es denn doch nicht, beruhigen die Türsteher. Sie könnten nur nicht an allen Aktivitäten teilnehmen.

Was das nun wieder bedeuten mag? Die Katzen, die zum ersten Mal am großen Rat teilnehmen wollen, verstehen nicht, wovon die Rede ist. Aktivitäten? Sie dachten, es würde ein wenig geschwatzt über dies, das und jenes. Es würde von Problemen berichtet und gemeinsam nach Lösungen gesucht.

Die eine oder der andere hofft vielleicht auch heimlich, einen potentiellen Partner zu finden. Nun ja, das ist schließlich nur kätzisch…

Nun aber machen Parolen die Runde, wie: „Wißt Ihr noch, wer letztes Jahr die meisten Wettbewerbe gewonnen hat?“ oder: „Hoffentlich ist diesmal niemand dabei, der einfach alle Redebeiträge schlecht macht und auch noch die Leckerlis ruiniert…!“

Die Augen der jüngeren Katzen werden immer größer. Sie hatten sich so sehr auf ihr „erstes Mal“ gefreut und waren stolz, endlich zum Rat der Katzen geladen zu sein. Aber es scheint nicht alles so glänzend zu sein, wie es schien. Ob man sich nun wirklich ins Getümmel stürzen sollte…?

Nach und nach füllte sich die Scheune. Auf allen Balken und Strohbündeln lagen Katzen. Unter den Wracks der Landmaschinen schauten sie hervor und frech hinter den Lenkrädern, an denen früher einmal Bauern ihr täglich Brot verdienten. Sie saßen im großen Raum in der Mitte des nicht mehr zeitgemäßen Gebäudes; sie machten es sich alle so bequem, wie irgend möglich. An den Türen kamen immer noch Stubentiger nach, aber der Betrieb wurde schwächer...

@weisser-rabe, 16. Oktober 2023

screenshot_101.png

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

whats that ? #hive-107855

That's the Community Account of Dream Steem Community for creative, fictional writers and poetry.

anyway my first vote for ur post @hive-107855

Heres a free vote on behalf of @se-witness.

TEAM 1

Congratulations! This post has been upvoted through steemcurator04. We support quality posts , good comments anywhere and any tags.
Curated by : @o1eh



Well, this cat didn't pass verification either. I don't like to post my photos. Later, I did post my photo two or three times. And then my wife posted a bunch of our wedding photos :)

That's why I'm not always let in at the entrance either :)