Als das Internet noch am Kiosk lag

in hive-121566 •  4 years ago 

Erinnert sich hier noch jemand an diese Dinger?
Die sind gerade ein Vierteljahrhundert alt geworden:

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Das sind die CD-ROMS, die zu den ersten drei Ausgaben eines sogenannten Multi-Media-Magazins gehörten, dass vor ziemlich genau 25 Jahren monatlich verkauft wurden.

Die Macher dieses und ähnlicher Magazine taten eigentlich nicht viel mehr, als das damals noch sehr junge World-Wide-Web nach Dingen zu durchsuchen, welche einen Computer-Nutzer interessieren konnten. Ihre Fundstücke packten sie dann auf eine CD-ROM. Diese CD-ROM wurde dann gemeinsam mit dem eigentlichen Heft verkauft - wobei der Inhalt des Heftes alles andere als Pulitzer-Preis-verdächtig war: dort fanden sich fast nur Screenshots und die Beschreibungen des CD-Inhaltes. Üblicherweise blätterte man daher das Heft im Kiosk kurz durch, schnitt zu Hause das CD-Cover aus und warf den Rest ins Altpapier, bevor man sich anschaute, was da auf der CD-ROM war.

"Aber warum hat man sich den Kram nicht einfach selbst im Netz angeschaut?" werden jetzt jüngere Leser fragen.
Das hat drei Gründe: Zum einen gab es vor 25 Jahren noch fast gar keine privaten Internetanschlüsse.
Zum zweiten hätte der Download einer derartig großen Datenmenge (wir reden hier immerhin von über 600MB) mit der Technik der damaligen privaten Internetanschlüsse eine kleine Ewigkeit lang den (normalerweise einzigen) häuslichen Telefonanschluss blockiert. Und zum dritten wären die dafür fälligen Telefongebühren wahrscheinlich höher gewesen als der Kaufpreis des Heftes. Da war es dann die klügere Alternative, sich so ein Heft zu kaufen - selbst wenn einen die Hälfte des CD-Inhaltes nicht interessierte.

"Und was war auf diesen CD-ROMS so drauf?"
In erster Linie Programme (sowohl Tools als auch Games), meistens Shareware, obwohl es manchmal sogar kommerzielle Programme auf die CD-ROMS schafften. Dazu noch jede Menge anderer Kram, zum Beispiel die lustigen Clipboard-Bildchen, mit denen man seine Faxe und Briefe aufmöbeln könnte. Und weil das Internet auch schon damals ohne Sex undenkbar gewesen wäre, gab es auch einige Erotik-Bildchen - leicht verschämt als "Bikini-Girls" bezeichnet. Diese "Höhepunkte" sahen dann zum Beispiel so aus:

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(Bildauflösung und Farbtiefe sind tatsächlich original. Den Pornobalken habe ich hinzugefügt um Probleme mit Jugendschutz und Urheberrecht zu vermeiden.)

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klasse post...jo,kenne die hefte noch :-) lg dir