Ich habe geerbt...

in hive-146118 •  2 years ago  (edited)

Und so begab ich mich in die große Stadt, um einen Erbschein zu beantragen.
Vielmehr musste ich diesen für mich und meine Brüder beantragen. Ich hatte meiner Mutter versprochen, alles zu regeln, wenn es denn soweit ist. Keine Frage also. Auch für meine Brüder, die nun zwei Wochen lang Widerspruch gegen diesen Antrag einlegen können, nicht. Die große Schwester macht das schon, ist doch immer so gewesen...

Es war nicht mein erstes Erscheinen auf dem Amtsgericht. Innerhalb eines Telefonats erfuhr ich, was ich vorlegen müsste, um einen Termin für die Beantragung eines Erbscheines festlegen zu können: meinen Personalausweis (hab ich), Mamas Personalausweis (hab ich gefunden), eine Sterbeurkunde (gibt's beim Einwohnermeldeamt) und - falls vorhanden - ein Testament.
Ist ein Testament vorhanden? - Jein. Es gibt eines, das nach dem Tod meines Vaters vor 26 Jahren eröffnet wurde, ein neues Testament gibt es nicht. - Dann bringen Sie das alte Testament mit. - Das habe ich nicht, das liegt dem Amtsgericht vor. - Oh. Damals hatten wir noch keine digitale Datenbank. Haben Sie keine Kopie? - Nein. - Kein Problem, ich werde es bis zu Ihrem Termin aus dem Archiv gewühlt haben, natürlich nur, wenn es uns wirklich vorliegt.

Samt Personalausweis, Personalausweis, Sterbeurkunde und ohne Testament erhielt ich von einem wirklich freundlichen Beamten, mit dem ich ja auch schon telefoniert hatte, die hocherfreute Mitteilung, das Testament meiner Eltern wäre gefunden worden. Ein Berliner Testament, worin sich die Ehepartner gegenseitig als Nachlassempfänger einsetzten, die drei Kinder als 'Schlusserben' gölten. Nun könnten wir einen Termin zur Testamentseröffnung vereinbaren.
Testamentseröffnung? Wir kennen das Testament. Wir wurden alle drei 1996 zum Amtsgericht bestellt, um zu unterschreiben, dass wir nach dem Tod unseres Vaters auch wirklich auf unseren gesetzlichen Pflichtteil verzichten. - Ja, das glaube ich Ihnen. Das muss aber so sein. - Das brauchen Sie mir nicht glauben, Sie sehen doch unsere Unterschriften von damals. - Das ist nun eine Formsache: Erst ein Termin für die Testamentseröffnung, an diesem Termin ein Termin für die Beantragung eines Erbscheins. - Okay.

Bis zur Testamentseröffnung könnte ich mir ja noch überlegen, ob wir überhaupt einen (kostenpflichtigen) Erbschein benötigen würden.
Ja, natürlich benötigen wir einen Erbschein. Keine Bank gibt uns ohne Erbschein überhaupt Auskunft. (Doch, bei einer Bank hatte Mama ein Darlehn laufen, welches diese sich auch ganz schnell ohne Erbschein hat ablösen lassen.) - Das müsste auch nach (kostenpflichtigem) Verzicht auf einen Erbschein nur mit der Sterbeurkunde zu regeln sein. Es sei denn, es ist eine Immobilie im Spiel. - Es ist eine Immobilie im Spiel. Ein Haus mit Klaus. - Klaus? - Der Mann meiner Mutter, der mit ihr ohne Trauschein mehr als 20 Jahre in diesem Haus gewohnt hat und dort selbstverständlich wohnt und wohnen wird. - Wohnrecht ohne Notar? Ojemine, Sie müssen unbedingt ein Gutachten der Immobilie erstellen lassen! - Okay.

Also ein Gutachten. Aha. Da gibt es so einen Schlüssel. Das Wohnrecht wird unter Annahme einer fiktiven Kaltmiete und der durchschnittlichen Lebenserwartung des Wohnrechtinhabers berechnet und im Ergebnis als Multiplikationsprodukt vom tatsächlichen Verkehrswert der Immobilie abgezogen. Hä? Ganz einfach: So nett er auch ist - wer kauft ein Haus mit Klaus? Achso! Der Wert der Immobilie - wir dachten gar nicht daran, sie zu verkaufen - wird in diesem Fall auf Schlag um über ein Viertel gemindert. Cool! Denk immer an die Erbschaftssteuer! Äh... wir kommen doch als leibliche Kinder ohnehin nicht über den Freibetrag. Egal! Der Gutachter hat auch was verdient!

Zwei Wochen nach dem ersten Amtsgerichtsbesuch (Termin für die Terminvereinbarung der Testamentseröffnung) erhielt ich Post vom Amtsgericht: ein Protokoll der Testamentseröffnung... Ja, da ruf' ich doch mal an...
Naja, das Testament war ja, wie 1996 protokolliert, bekannt. In solchem Fall muss dann niemand mehr zugegen sein. - Okay. Und welchen Termin, bitte, soll ich dann in zwei Wochen wahrnehmen? - Mal schauen. Oh, da beantragen Sie einen Erbschein. Brauchen Sie den überhaupt?

Ich erspare dem werten Leser nun sämtliche weitere Diskussionen (mit wirklich, wirklich extrem freundlichen und kompetenten Beamten), wobei ich doch immer im Hinterkopf habe, dass es bestimmt deutlich kompliziertere Erbangelegenheiten geben muss, als ein Haus mit Klaus für drei leibliche, unzerstrittene Kinder. Meinem "Stiefvater" allerdings habe ich die Schilderung der Amtsvorgänge nicht erspart, fuhr etwas genervt zu Klaus im Haus.
Das war gut - wir haben viel gelacht!

Und als ich dann dort war, erbte ich - auch ohne Erbschein...

Wir können ja mal schauen, was noch so anliegt. - Ja, vielleicht mal die Versicherungen durchgehen. - Och nö, keine Unterlagen mehr. - Lass uns Mamas Kleiderschrank durchgucken! - Ja. Nö. Okay. Muss ja. Nee. Geht noch gar nicht. - Guck mal hier, das gibt's ja auch noch: Mudderns Strickkorb. - Oh. Traurig. Weg! - Warte! Irgendwie schade. - Ja, stimmt. Ich nehme ihn mit und guck' mal. Sonst weg. - Jo.

Ich fand in dem Korb einige fertig gestrickte Socken, die allerdings noch nicht vernäht waren. Zudem zwei angefangene Strümpfe. Unterschiedliche Nadelspiele, ganz klar. Und ein Kästchen für die Nadelspiele und Rundstricknadeln. Boah! Dieses Kästchen hatte ich Mama als Kind geschenkt, weil es in ihrem Strickkörbchen immer aussah wie Kraut und Rüben. Das konnte ich gar nicht ab! Meine Stricknadeln waren - und sind bis heute - sortiert!

Aber die angefangenen Socken und nicht vernähten Strümpfe... Spieglein, Spieglein... Krass! Eben diese unfertigen Produkte in meinem eigenen Strickkorb sind gar kein tiefenpsychologisch interpretierbares Zeichen für das Stigma, ich könne nie etwas zu Ende bringen! Nein! Ich kann gar nichts dafür - das habe ich geerbt!

Dieses "Vermächtnis" sollte umgehend durchbrochen werden! Immerhin ist jeder für sich selbst verantwortlich und ich kann so angefangene Socken echt nicht ab...
Zum Gelächter meines Liebsten (der braucht sich in Sachen "wirklich wichtig" gar nicht melden) setzte ich mich also bei 34°C auf die Terrasse und vernähte Socken...

Das Ergebnis kann sich doch durchaus sehen lassen: Fünf Paar Wollsocken für kältere Tage sowie zwei angefangene Sockenexemplare, die ein mögliches Freizeitproblem - am liebsten sonntagabends beim Tatort - definitiv lösen werden.

Nun muss ich nur noch hoffen, dass meine Brüder diesen widerrechtlichen Griff in unsere Erbmasse nicht anfechten. Es wird schwierig, sollten sie über amtsgerichtliche Wege auf die Auszahlung ihres Anteils in Form eigenhändig gestrickter Socken bestehen, denn an Größe 48 arbeite ich echt lange... ;-)


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06.08.2022


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going through the legal paperwork after the departure of a family member is exhausting. much more in countries like Venezuela where you have to wet the hands of some officials to speed up the procedures.

although most only inherit real estate that generates conflicts between the heirs and some cases are inherited as debts to be paid.

I imagine that when you opened your mother's closet you could perceive the aroma and the particular fragrance of your mother.

The socks look very good and of good quality, although I would like to see the photos of your publication in a larger format, and see how the socks look on your feet hahahahaha.

you have to wet the hands of some officials to speed up the procedures

Hihi, I can imagine that something like that doesn't only exist in Venezuela.... ;-)
Is a bit exhausting and will probably take some time, yes. But since we have as I said no complicated "case", with a little patience everything will go its right way.
However, I wonder how it is for people who can not lay out all the costs that are currently incurred. Such a funeral is very expensive, but without this certificate of inheritance you are not allowed to access any accounts. Not even to a savings account that may have been set up just in case, to relieve the relatives ...

You can enlarge the pictures if you open the photo link directly... ;-)
Okay: When I have knitted the first pair of socks from the wool of my own rams, I will post an extra-large photo. Just wait a few years... ;-D

Ach Du meine Güte... Das erinnert mich tatsächlich auch an eine eigene Geschichte. Die zog sich allerdings über 12 Jahre hin und ich habe keine Ahnung, ob ich die in Post-Kurzfassung schrumpfen könnte. Mal nachdenken...

Post-Kurzfassung

Notfalls startest du halt ein Romanprojekt - ich werde das Buch lesen... ;-)

Ich weiß nicht, warum ich es so spannend finde, wenn du Dialoge erzählst! Die Art und Weise, wie Sie es machen, ist großartig (oder vielleicht liegt es am Übersetzer).

Ich schätze, es war ein Prozess voller Nostalgie und guter Erinnerungen, die einem die Kehle zuschnüren. Aber ich habe das Gefühl, dass in Ihren Worten eine Atmosphäre des Friedens mitschwingt (obwohl das vielleicht auch die Schuld des Übersetzers ist).

Vielleicht sollte ich in Erwägung ziehen, einen guten Deutschkurs zu belegen, um die Emotionen in Ihren Worten richtig interpretieren zu können, oder vielleicht sollte ich einfach darauf vertrauen, dass der Übersetzer alles richtig wiedergibt, in welchem Fall ich mich über den inneren Frieden freue, den Ihr Schreiben widerspiegelt.

Grüße, lieber Freund!

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar, er ehrt mich sehr.
Doch, doch, vertraue dem Übersetzer ruhig - ich bemühe mich durchaus, meine Texte unterhaltsam zu gestalten. Die ganz großen Emotionen lasse ich dabei meist aus, die sind dann doch meine Privatangelegenheit.
Natürlich bin ich noch oft traurig. Aber ich kann mich auch über Vieles freuen. Ja, besonders darüber, dass es hauptsächlich schöne Erinnerungen gibt und nichts Unangenehmes unausgesprochen blieb. Insofern ist ein "innerer Frieden" bestimmt vorhanden. Irgendwann wird er dann auch die Oberhand gewinnen - ganz wohlig mit warmen Füßen... ;-)

jo, deutsche Bürokratie in Bestform. 95 % der Problemchen, die ich für meine unbefristete Aufenthaltgenehmigung hier hatte, lagen an deutschen Behörden.

Fast fertige Socken sind doch super. Zudem könnten Produkte aus Schafswolle diese Wintersaison ein Renner werden.

Hihi. Naja, ich fand's nun alles nicht so dramatisch, als dass ich nicht drüber schmunzeln könnte. Waren auch wirklich alle sehr zuvorkommend und hilfsbereit.

Zudem könnten Produkte aus Schafswolle diese Wintersaison ein Renner werden

Ich bin dabei... ;-)
Okay, ehrlich gesagt habe ich erstmal drei Tage Wolle gewaschen, die jetzt den vierten Tag zum Trocknen ausliegt und immer noch feucht ist. Wird wohl ein Lebensprojekt... ;-)
Mal schauen, ich werde bestimmt berichten...

Mit ein paar mehr Erfahrungswerten aus eigenen Versuchen klappt das dann schon.
Notfalls gibt es sicher auch dafür hilfreiche Videoanleitungen bei YT. Also solange man Inet hat... :)

Ja, ja... ;-D
Hast du schon meinen Bericht mit der Vorstellung des Werkzeuges gelesen? Da gibt's bereits ein paar Andeutungen bezüglich meiner geplanten Karriere... LOL

Bin wieder auf dem aktuellten Stand. Inklusive Teil 2 :)

Immer gut, wenn sich die Erben einig sind und die Geschichte im Sinne des Verstorbenen abläuft. Bei uns war es auch so, dass wir ein paar Dinge einfach unter uns geregelt haben, Amt hin oder her. Was Mama wollte, wurde gemacht. Zum Glück gab es auch keinen Streit um Socken ;-) Ganz im Gegenteil, jeder war im Grunde froh, wenn die Dinge noch Verwendung fanden und nicht weggeworfen wurden.

Was übrigens auch interessant ist, sobald man von einem Erbe erfährt, hat man 6 Wochen Zeit das Erbe ggf. abzulehnen. Verpasst man die Frist, hat man geerbt, ob man will oder nicht.

jeder war im Grunde froh, wenn die Dinge noch Verwendung fanden

Das ist richtig, an jedem Stück hängt ja immer noch ein wenig Erinnerung. Zum Glück müssen wir ja nicht den Haushalt auflösen, also wird auch nicht so viel weggeworfen. Eines Tages wird auch das natürlich sein müssen, davor graut mir jetzt schon. Im Moment graut meinem Mann eher davor, dass Mama und ich dieselbe Schuhgröße haben - und auch einen ähnlichen Geschmack, was die Fußbekleidung angeht... 😁

Oh, das mit der 6-Wochen-Frist ist wirklich interessant. Und wenn...?! Ach, es gibt so viele Wenns!
Was ich auch interessant fand: Meine Eltern hatten ja wie gesagt dieses Berliner Testament. Es war immer klar, dass wir Kinder als Schlusserben das Haus kriegen sollten. Aber es hätte ja auch sein können, dass Mama irgendwann gedacht hätte "Meine Kinder nerven mich alle drei, das Haus geht doch an Klaus oder vielleicht die Enkel". Hätte sie nicht tun dürfen, da es dem Willen meines Vaters widersprochen hätte. Für solchen Fall fehlte im Testament ein wichtiger Satz: Der zuletzt Hinterbliebene (der Ehepartner) entscheidet über die Schlusserben. Diese Info fand ich auch sehr spannend, hätte ich niemals gedacht, dass man mit seinem (anteilig geerbten) Besitz nicht machen darf, was man will.

Property appraisers are deeply philosophical people. Only they know how relative everything is in our world. After my grandmother's death, when the property appraiser appraised her house with a yard and garden for probate, he found that the value of the whole thing was $30,000. Accordingly, a considerable tax had to be paid for the inheritance. After that, we were able to sell it all for $4,000. Since then I know that everything in the world is relative, especially values?

Gosh, what an experience!
Fortunately, we don't have to sell - we don't want to and couldn't do that because mom's husband still lives in the house.
I learned from my mother that you should never count on money that you don't have. And it really is easier to live that way. So no plans for inherited property that we don't really own yet. Maybe that's why there are neither quarrels nor disappointments.... ;-)

We also did not plan to sell the inherited property. But a mountain river flows near the yard and it constantly takes away part of the yard. We struggled with this in various ways, but we had to buy concrete slabs and order equipment to strengthen the banks. The village is remote, no one planned to live there, so it was too expensive.

It's good that you don't plan to sell anything. Fewer problems.

hihi das kommt mir irgendwie bekannt vor ich habe diese Abwicklung ja mal beruflich für unsere Kunden gemacht, das was ich da erlebt habe geht nicht in ein Buch.
In seltenen Fällen war es einfach weil wir vorher schon Hand in Richtung Erbschaften angelegt hatten, in den restlichen Fällen war es immer salopp gesagt ein wenig schwierig und langwierig ein Ergebnis zu bekommen.

Ich denke mal Ihr werdet keinen Vor Ort Termin mehr brauchen.

Das glaube ich dir, dass du desbezüglich so einiges erlebt hast! Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dir "Geier" umso gieriger werden, je höher die Erbschaft ist (du sprichst von deinen Millionenimmobilien, oder?).

Wie meinst du das mit dem Vororttermin?

(du sprichst von deinen Millionenimmobilien, oder?).

Ja, auch dort wird es hinterher immer ekelig, wenn nichts oder nur schlecht geplant und geregelt war.
Aber auch in der eigenen Familie was habe ich da für Dramen erlebt, alles Banker oder Selbstständige aber zu dumm um im Vorfeld etwas vernünftiges aufzusetzen, es könnte ja dann eventuell nicht mehr zu ändern sein, lieber gibt man dann dem Fiskus mehr als die Hälfte als es sinnvoll zu regeln.

Wie meinst du das mit dem Vororttermin?

naja wegen der Testamentseröffnung und dem Erbschein, die Eröffnung war ja eigentlich schon, obwohl es ja auch noch andere Erbgegenstände gegeben haben könnte als damals aufgenommen. Einzig wegen dem Erbschein könnte noch ein Termin notwendig sein, das hätte man aber auch elegant über eine Vollmacht von einem Notar lösen können gegen kleines Geld ohne rumfahren.

Oje, es müsste also künftig heißen: Wer erbt hat was zu erzählen!
Ich bin bei solche Berichten sehr hin-und hergerissen. Einerseits würde ich - wohl wie die meisten - am Liebsten rufen: Was soll der Sch...? Andererseits hat man aber von sooo vielen Erbschaftsstreitigkeiten gehört, dass man wohl so ein Prozedere veranstalten muss, um Lug und Betrug unter den Erben zu verhindern...

Ich freue mich jedenfalls für dich, dass nun doch offensichtlich alles schon geregelt ist... auch ohne weiteren Termin... und mit einem Lachen beim Berichten darüber. 👍

Meinem "Stiefvater" allerdings habe ich die Schilderung der Amtsvorgänge nicht erspart, fuhr etwas genervt zu Klaus im Haus.

Was ich jetzt nicht ganz verstanden habe: Ist dein Stiefvater jetzt Klaus im Haus? 🧐

"Was soll der Sch...?" ist mir in etwas höflicherer Form natürlich auch rausgerutscht. Daraufhin wurde mir glaubhaft versichert, dass die Beamten die Fälle, die unsereins nur aus Zeitung und Fernsehen kennt, sehr häufig life erleben...

Naja, "alles" ist natürlich noch nicht geregelt und wird sich auch noch ein Weilchen hinziehen. Aber ich denke, wir haben das meiste im Griff. Klaro, lachen gehört dazu. Kannst ja nicht nur tiefe Trauer schieben, wobei es natürlich auch noch diese Phasen gibt. Sind dann aber vielleicht nicht so unterhaltsam... ;-)

Ja, mein "Stiefvater" ist Klaus. Ich habe ihn aber nie so genannt oder bezeichnet, den Ausdruck benutze ich nur, wenn ich ganz schnell mal die "Verwandtschaftsbeziehung" darstellen will. Als mein Vater starb, waren wir Kinder ja schon als junge Erwachsene aus dem Haus. Da braucht man dann keinen "Ersatzvater" mehr. Ein bisschen ist er es aber schon: Ich kenne ihn seit meiner Geburt - er war seit der gemeinsamen Elektrikerausbildung der beste Freund meines Vaters... :-)

  ·  2 years ago (edited)

Die Bezeichnung "Stiefvater" habe ich auch nie gern benutzt. Mein Vater ist zwar auch schon seit ich drei oder vier war, aus dem Haus, und seit ich ungefähr 10 war, aus unserem Leben verschwunden. Aber die danach folgenden Partner meiner Mutter hatte ich ebenfalls nie so genannt. Eher mit Vornamen. So richtig Vater war keiner von denen...

Mit dem jetztigen Partner ist meine Mutter auch schon ewig zusammen und er ist auch sehr ín Ordnung, trotzdem würde ich ihn ebenfalls nicht Stiefvater nennen. Außer, wie du schriebst, wenn klar sein soll, dass er nicht mein Vater ist; "Eltern" kann man ja dann auch nicht sagen. "Stiefvater" hört sich auch ein wenig negativ an... finde ich.

Ja, es wird sicher noch ein wenig mit dem Erbe dauern, bis alles so richtig durch ist. Aber es ist ja nicht so, dass du jetzt darauf angewiesen wärst und es deswegen schnell gehen müsste... Es wird halt - wie ein paar gestrickte Socken - irgendwann fertig. Mal verliert man vielleicht eine Masche oder braucht zwischendurch vielleicht auch andere Wolle, aber zum Schluss halten sie warm :-))

"Stiefvater" hört sich auch ein wenig negativ an... finde ich.

Ja, finde ich auch. Warum nur? Sind wir alle noch von Schneewitchen geprägt?
Ich habe schon oft gesagt "Ich fahre mal rüber zu meinen Eltern", aber wohl nur aufgrund der Schleswig-Holsteinischen Mundfaulheit... ;-) Aber Klaus ist Klaus. Punkt. Ein lieber Klaus... :-)

I'm glad everything is Settled amicably. I think Such initiative is also taken here by Parents, buv Not all.

Most Parents don't Write thier ''Will'' here, but mostly, Rich Parents does.

But i think, it's one of the wisest decision made by Parents before they die.

Everyone should think about a will in time.
If you are parents, have children, it is not sooo important, because - at least in Germany - the children inherit as closest relatives quasi automatically (and they also do not have to pay as much tax as e.g. a brother, a cousin, a friend...). But there are already more complicated cases in the small circle. My husband and I, for example, are not married and have no children. If one of us dies, our siblings inherit half the house. That would be a strange situation, I think. Yes, yes, we urgently need to draw up a will. It's just something that's all too easy to suppress - we do live forever.... ;-)

Great !!, writing of will is so important. It Could save some lives in the future , thereby avoiding fights.

I have seen a situation over here where a family fights among themselves over their Fathers properties....REASON?...thier Dad didnt right a will.

AND THE WORSE PART?....the ladies left empty handed.., only the few Males who where able to fight among themselves took over everything.

Will is So Important no matter how peaceful a family is before a parent dies!!.

Will is So Important no matter how peaceful a family is before a parent dies!!

That's what they told me at the local court: "Be sure, you can't imagine what an inheritance does to the best families. But we see it every day."

I think it's a good idea to have it.

Maybe when i begin to acquire some properties, i could write them down gradually..., that's a good step.