Herzliches Hallo an alle,
ich möchte erneut eine Diskussionsrunde zum Thema #Arbeitsrecht starten.
Die guten Seiten des Arbeitsrechts
Zuerst möchte ich allgemein die positiven Seiten des Arbeitsrechts nennen. Denn es ist gut, dass die Arbeit rechtlich geregelt wird - unsere Vorfahren mussten es sich hart erkämpfen.
Unter anderem die maximale Anzahl an Stunden die man machen darf, damit man noch ein bisschen was vom Tag hat.
Auch dass man nicht mehr (so leicht) ausgenützt werden kann ist gut.
Natürlich darf das Thema Kinderarbeit nicht fehlen! Das ist von mir aus gesehen das wichtigste Recht von allen, dass Kinder nicht arbeiten dürfen.
Und auch das Recht auf Gewerkschaften und Streiks darf man nicht unterschätzen.
Doch was sind die Punkte mit denen ich nicht so richtig einverstanden bin?
Es gibt zwei Punkte, mit denen ich nicht ganz einverstanden bin:
Die verpflichtende Mittagspause
Die verpflichtende Mittagspause ist auf einer Seite gut, denn man kann sich stärken, etwas plaudern und sich ausruhen, bevor es wieder weitergeht. Doch was stört mich nun daran? Jetzt eigentlich nichts mehr. Aber vor Jahren als ich noch zur Schule ging, habe ich extrem wenig gegessen: Frühstück bestand aus einem Kaffee und einer Zigarette. Mittagspause? Zigaretten. Erst am Abend habe ich eine normale Portion zu mir genommen. Dazu kommt noch, dass ich eher asozial bin, oder eher Menschenscheu - ich freunde mich nicht leicht mit jemandem an und rede nicht viel, da ich nie weiß was sagen. Dabei ist Smalltalk das schlimmste für mich.
Jetzt übertragen wir das auf die Arbeitswelt: Stell dir vor, du kannst einfach nicht mit deinen Arbeitskollegen reden und meidest sie eher, weil du lieber alleine bist. Hinzu kommt noch, dass du zu Mittag nichts essen kannst/magst. Was machst du diese eine Stunde? Gammelst herum, drehst deine Runden und rauchst im Verhältnis viel. Dabei wünschst du dir, dass du diese Stunde nicht einfach arbeiten kannst und dafür eine Stunde früher nach Hause gehen kannst. Davon hätte ich z.B. mehr gehabt.
Natürlich, bei gewissen Berufen, wie z.B. bei meiner Freundin als Mitarbeiterin für Integration, ist es wichtig, dass diese Pause eingehalten wird, da sie viel Verantwortung über ihren Schützling trägt und sich dabei keinen Fehler leisten kann. Daher ist diese Pause wichtig. Aber ich als Büroarbeiter? Wo nützt mir das etwas? Also wo habe ich da ein Risiko bezüglich Müdigkeit, etwas richtig zu verkacken? Klar, verkacken geht immer irgendwie, aber mMn. ist bei meiner Arbeit das Risiko dadurch eher klein.
Zugegeben, mittlerweile geht es, ich esse auch zu Mittag etwas und wir haben auch nur eine halbe Stunde, was für uns vollkommen ausreichend ist. Es reicht aus, um die gelieferte Mahlzeit in der Mikrowelle zu erhitzen, zu essen, eine zu Rauchen und noch einen Kaffee beim Automaten im Unternehmen zu trinken. Dafür komme ich auch eine halbe Stunde früher nach Hause. Mehr brauche ich nicht.(Zwangs-)Urlaub
Für die Meisten ist der Urlaub etwas Gutes - für mich schon auch ab und an. Nur ich als Vollzeitarbeiter habe 25 Urlaubstage, die ich im Jahr verbrauchen muss. Ist ja alles schön und gut, nur ich mag keinen Urlaub. Also so ab und an mal ein paar Tage geht ja in Ordnung, aber eine Woche ist mir schon zuviel. Mir ist teilweise das Wochenende schon zuviel - klar, ich freue mich aufs Wochenende, aber Sonntag nachts im Bett kickt dann oft richtig meine Phobie rein: Morgen muss ich wieder arbeiten gehen. Dann komme ich wieder in Kontakt mit meinen Arbeitskollegen. Hoffentlich mache ich keinen Mist bei der Arbeit, ausgelöst durch meine innere Anspannung etwas falsch zu machen. Usw. Das ist teilweise richtig schlimm für mich. Und da waren es nur 2 Tage, an denen ich frei hatte. Jetzt stellt euch das mal nach einer Woche frei vor. Ich brauche einfach meine tägliche Routine. Und klar, mal den ein oder anderen freien Tag habe ich aucb nichts dagegen. Aber ich bräuchte vielleicht 10-15 Tage im Jahr, nicht 25 Tage! Da würde ich lieber diese restlichen 10-15 Tage Urlaubsanspruch ausgezahlt bekommen, wenn ich ehrlich bin...
Was ist verbesserungsfähig?
- Das Kinderarbeitsrecht. Klar, es ist gut, dass Kinder nicht arbeiten müssen - aber bei uns heißt das auch, dass sie nicht arbeiten dürfen, auch wenn sie gerne über den Sommer irgendwo arbeiten möchten, um ihr eigenes Geld verdienen zu können. Das finde ich, ist ausbaufähig. Wenn jemand über den Sommer arbeiten möchte z.B. ab der Oberschule (14 Jahre) dann solte er/sie das auch machen dürfen. Leider wollen bei uns viele arbeiten über den Sommerferien (haben auch 3 Moante frei), nur werden sie selten genommen, da sie laut Arbeitsschutzgesetz zu jung sind. Das finde ich auch unfair. Das könnte man mit der Titanik vergleichen: Das Schiff sinkt und das Personal bringt Frauen und Kinder zu erst auf die Rettungsboote. Würde jetzt eine Frau sagen sie möchte nicht gerettet werden und überlässt ihren Platz einem anderen Mann, dann würde das ebenso nicht funktionieren. Man nimmt den Freiwilligen die Freiheit sozusagen...
Jetzt würde mich eure Meinung zu dem Thema interessieren:
- Wie denkt ihr über das Arbeitsrecht?
- Wie wird das bei euch geregelt?
- Welche Verbesserungsvorschläge hättet ihr diesbezüglich?
- Womit seid ihr beim Arbeitsrecht einverstanden?
- Welches Recht aus dem Bereich hat euch schon mal geholfen?
Leibe Grüße,
BlackButterfly666
Das Arbeitsrecht hat mich noch nie interessiert , sowohl als Arbeitnehmer wie als Arbeitgeber.
Feierabend ist wenn die Arbeit gemacht ist , Geld gibt es soviel wie verhandelt wird , und wenn ein Arbeitnehmer nicht weis was er Wert ist dann hat es eh kein Zweck.
VgA
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Damit bin ich nicht ganz einverstanden: Natürlich sollen die Aufgaben erledigt werden und es müssen evtl. Überstunden gemacht werden, wenn Tag der Fälligkeit ist und die Arbeit noch nicht fertig, das schon. Aber am Ende zählt ja nur, dass die Arbeit erledigt wurde, die zu machen war. Wenn ich eine Frist von 5 Tagen habe, jetzt 4 Tage lang immer eine Stunde früher nach Hause gehe und am 5. Tag dafür länger bleibe (also die 4 Stunden länger in dem Beispiel) und die Arbeit dann erledige macht doch an sich keinen Unterschied. Es wurden gleichviele Stunden absolviert und die Arbeit wurde fristgerecht abgegeben.
Und auch dein letzter Punkt ist fragwürdig mMn. Ich z.B. bin aus gegebenen Umständen Quereinsteiger geworden, ohne recht viel Vorwissen. Ich war in einem Arbeitsrehabilitationsdienst, dort bekam ich je nach Bewertung etwas über 400€ monatlich, als kleines "Taschengeld" für meine Arbeit. Als sie sahen, dass ich fleißig bin und Willen zeige zu Arbeiten, habe ich eine Prkatikumsstelle in einem Betrieb bekommen, bei dem ich seit nun 3 Jahren mit unbefristeten Vertrag arbeite. Bei dem Gespräch für die Anstellung kam eben genau diese Frage: Wie viel möchtest du verdienen? (oder so ähnlich). Nun ja, es war meine erste richtige Arbeit, ich hatte keine Ahnung wieviel man so verdienen würde/könnte, somit war meine Antwort: Ich weiß es ehrlichgesagt nicht genau, auf jeden Fall mehr wie aktuell.
Damit will ich sagen: Für Berufsneulinge und Quereinsteiger kann es oftmals schwer sien eine Antwort zu geben, da sie noch keinen Vergleichswert haben. Natürlich, man könnte in der Probezeit seine Kollegen für einen ungefähren Betrag fragen, aber mit sozialer Phobie habe ich mich auch schwer getan sie danach zu fragen... Trotzdem bin ich mit meinem aktuellen Gehalt mehr als zufrieden, da er ausreichend für die Fix- und Variablekosten ist und ich mir trotzdem monatlich etwas zur Seite legen kann.
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Sehr konservativ betrachtet bewegen wir uns hin zu einem Rechts-freien Land. Die Justiz funktioniert leider sehr mangelhaft und vor allem primär politisch motiviert.
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