[Politische Diskussion] Hängen schon alle an der Nadel, oder funktioniert die Legalisierung?steemCreated with Sketch.

in hive-146118 •  7 months ago 

Ein herzliches Hallo an alle,

#Cannabis wurde in Deutschland mit 1. April 2024 legalisiert. Das war für mich sehr überraschend - ich dachte immer die Politiker sind bei dem Thema sehr konservativ und auch wenn die Regierungspartei endlich mal nicht aus CDU besteht, kommt es leider selten vor, dass Politiker ihre Versprechen halten...

Daher zu erst mal meinen Glückwunsch an Deutschland und seinen Deutschländern!

Leider sind wir dort wo ich herkomme (Südtirol - Italien) noch nicht so fortgeschritten bei dem Thema wie ihr - dafür haben wir vermutlich den besseren Internetausbau (it's something, i guess...).

Wir haben zwar CBD legalisiert, aber nur den Anbau (sofern man entsprechenden Hochschulabschluss hat; zumindest bei kommerziellem Anbau), Besitz und Verkauf dessen - aber nicht das Rauchen an sich. Ohne Witz, es steht auf jeder Verpackung drauf "Rauchen verboten"... Auch der Verkauf und Besitz von feminisierten Hanf-Samen ist schon lange erlaubt - nur eben der Anbau nicht.
Man hört dann zwar schon immer wieder 3 Pflanzen sind pro Haushalt erlaubt, da es anscheinend einen Präzedenzfall gab, aber wie sicher das Ganze ist, ist mir auch unklar.


Soviel zum Cannabis

Aber es gibt ja noch viele weitere bewusstseinsverändernde Substanzen, auch Drogen genannt, oder meine liebste Bezeichnung (besonders, wenns ums Gras geht^^): Rauschgift.

Sollten eurer Meinung nach härtere Drogen (oder weniger "harte" Drogen, wie z.B. Pilze und LSD) auch legalisiert werden? Oder zumindest der Besitz und Konsum dessen entkriminalisiert werden?

Meiner Meinung sollte es illegal sein, Drogen zu kriminalisieren!

Soll jetzt nicht heißen, dass es in jedem Geschäft von nun an Heroin zu kaufen gibt, oder man auf Ketamin Auto fahren darf. Aber ob ich mir jetzt zu Hause ein Bier reinzische, oder 'ne Line Koks ballere stört doch niemandem (sofern ich die Musik nicht wegen der Euphorie zu laut aufdrehe^^).

Ein Argument der neuen Bundesdrogenbeauftragten bei euch war ja: "Ich will keine zweite Volksdroge" Heißt für mich soviel wie: "Entweder du würgst den Alkohol jetzt hinunter, auch wenn er dir überhaupt nicht schmeckt und sonst musst du den Ernst des Lebens eben für immer nüchtern ertragen".

Ich mein, dass ich jetzt neben Kindern keinen Joint anzünden soll, sagt mir ja der Hausverstand. Aber warum darf ich nicht meine Wochenendtüte rauchen, während Andere tagtäglich ihr klassisches "Feierabendbier" genießen dürfen? Warum darf ich mich nicht einmal im Jahr auf eine spirituelle Reise begeben, mit Hilfe von LSD, Pilzen, DMT, oder ähnlichem? Ich such mir ein gemütliches Plätzchen irgendwo in der Natur, wo niemand ist und chill dort meine Base, finde mich wieder, erweitere mein Bewusstsein. Warum darf ich nicht, wenn ich mal z.B. einen stressigen Monat bei der Arbeit hatte, komplett abschalten und mich auf einer Fete ausschließlich der Musik hingeben, mit Hilfe von MDMA/Ecstasy? Heißt jetzt nicht, dass ich MDMA/Ecstasy auf einer Fete haben muss, wenn ich ohne gleich gut abschalten kann, dann umso besser. Aber von vornherein sagen "Du darfst das nicht!" kann halt auch nicht die Lösung sein...

Abgesehen davon, dass es Platz für einen illegalen Markt, auch Schwarzmarkt genannt, schafft, welcher versucht wird (oder auch nicht, je nach Korruption des Beamten) zu zerstören. Heißt im Klartext: Es werden KEINE Steuergelder auf den Verkauf von Substanzen bezahlt, dafür aber haufenweise VERSCHWENDET für die sinnlose Bekämpfung des Schwarzmarkts. Nice, oder etwa nicht? Steuergelder die anderswo dringend gebraucht werden, werden hier einfach verbrannt.

Andererseits...

...könnte man Drogen einfach entkriminalisieren und den verkauf einzelner Substanzen sogar anbieten und Steuern darauf erheben. Somit gehen weniger Steuergelder im aussichtslosem Kampf verloren und es werden sogar mehr Gelder gewonnen! Diese könnte man dann beispielsweise in Prävention durch Aufklärung investieren, was meiner nach Sinnvoll wäre.

Dies könnte z.B. so aussehen, dass ex-Junkies zusammen mit einem Polizisten an die öffentlichen Schulen gehen und erzählen, warum sie abgerutscht sind (also die Ex-Abhängigen, nicht die Beamten), wie schrecklich der Entzug war usw. Und der Beamte klärt dann über die einzelnen Substanzen auf. z.B.: Kokain wirkt aufpushend, ist also ein Upper. Upper sollte man nie mit Downern mischen, da sie den Kreislauf durcheinanderbringen können, was als folgen Übelkeit oder sogar den Tod haben kann. Die psychoaktive Wirkung von LSD wird durch Cannabis verstärkt.
Letzteres klingt jetzt mehr nach einer Gebrauchsanweisung, wie man am besten High wird, soll aber der #Sicherheit dienen: Ich kann mir gut vorstellen, dass viele die einen Badtrip haben und sich nicht sonderlich damit auskennen, schnell einen Freund fragen, ob er/sie ihnen eine Tüte drehen kann, damit die Person wieder runterkommt - was sie aber nicht wird, der Badtrip wird sich nur verstärken.

Und ich meine, wem glaubt man eher? Einem Ex-Abhängigen, der das alles erlebt hat, oder einem Polizisten dessen Job es irgendwo auch ist zu sagen: "Drogen sind schlecht für dich." Ich hatte in meiner Schule einige Vorträge von Polizisten bezüglich Prävention und dachte mir das immer. Sicher, Drogen können auch schlechte Seiten haben. Aber dafür ist ja diese Aufklärung so wichtig, damit man ein besseres Bewusstsein und vorallem Umgehen damit lernt.


Legalisiert alles!?

Das vielleicht nicht unbedingt, aber zumindest alles entkriminalisieren. Ich mein, was ist bei einem Heroinabhängigen schon zu holen, wenn er erwischt wird? Er braucht seinen Schuss, weil er den Entzug nicht schafft. Anstatt diesen dann zu strafen wäre es sinnvoller, ihm einen Ort, wie bei euch gibt's das glaube ich, so Spritzstuben oder wie die heißen, wo Abhängige sich einen "sicheren" Schuss machen können, im Sinne von es gibt Gesundheitspersonal dort, um im Notfall eingreifen zu können und man bekommt sauberes Spritzbesteck, damit die Abhängigen sich nicht mit Krankheiten, wie z.B. AIDS oder HIV anstecken. Dieses Konzept finde ich eigentlich klasse, da es wirklich eine Hilfe darstellen kann. Sicherlich ist dieses Konzept noch ausbaufähig, aber zumindest gibt es in Deutschland so eine Möglichkeit.

In Österreich unter anderem gibt es z.B. das Angebot, dass man seine Substanzen testen lassen kann, was ich auch super finde. So können Streckstoffe identifiziert und Safer Use gewahrt werden. Bei uns werden die höchstens getestet, wenn man mit dem Zeug erwischt wurde (sofern die Cops es sich nicht selbst in die Tasche stecken).

Wir haben zwar schon den Dienst für Abhängigkeitserkrankungen, mit Psychologen und Ärzten an dem man sich wenden kann, welche einem dann Subutex oder Methadon verschreiben/geben können, aber das wars dann leider auch schon wieder...


Zum Abschluss

möchte ich euch fragen, wie ihr zum Thema Legalisierung steht. Seid ihr dafür oder dagegen? Wie ist es in eurem Land und wie sollte es eurer Meinung nach sein? Was unterscheidet dein Land in dieser hinsicht von anderen Ländern und wie funktioniert es mit den gegebenen Möglichkeiten/Einschränkungen? Wäre interessant, wenn sich hier einige melden würden und diskutieren, warum Legalisierung/Entkriminalisierung ja oder nein.

Und sorry, wenn ich hier so negativ über Beamte spreche, sind natürlich nicht alle so, aber in meiner Bubbel und Erlebnissen habe ich ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht...

Beste Grüße aus dem sonnigen Süden Südtirols,
BlackButterfly666


PS: Kennst du schon meinen letzten Beitrag bezüglich demokratischer Steuern? Ist auch ein interessanter Gedankenansatz - auf jeden Fall lesenswert!

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schöner denkanstoß

bei uns kannst alles machen,mit augenmaß oder halt auf bestimmten plätzen,sprich,partys

eine eigenverantwortung ist für mich wichtig,doch wird hier auch nicht groß überprüft

jeder sollte für sich entscheiden,was er will,niemanden gefährden
und verantwortung für sich tragen
niemanden mit reinziehen
und ein perfektes setting wählen
auto stehen lassen,denn das passt null zusammen

wenn jeder auf sich und andere achtet mit achtung dann passt es

Finde ich auch. Bei uns geht das leider nicht so einfach, man muss immer auf die Toilette verschwinden in der Disco, wenn dort die Party ist. Raves sind bei uns dank Meloni noch illegaler, sprich auch als besucher kannst du ins Gefängnis wandern, sonst konnte man dort soviel konsumieren wie man wollte. Und dann gibt es noch die "Serata": ein gemütliches Beisammensein mit Freunden bei jemandem zu Hause und dort wird konsumiert, geredet, Musik gehört und gechillt. Natürlich sollte man da nicht soviel konsumieren, dass man dem Freund die Wohnung vollkotzt, oder der Krankenwagen gerufen werden muss. Aber das gilt eigentlich überall, auch auf Raves. Also wie du sagst, mit Augenmaß, Verantwortung für sich und seine Umgebung übernehmen und vorallem: Auto stehenlassen!

Mal sehen... Ich halte nix von Verboten und Regulierung. Kann also meinetwegen alles legal sein, was es so gibt. Erwachsene Menschen sollten ihe eigenen Entscheidungen treffen dürfen...

Allerdings... Konsumenten würde ich dann das Recht absprechen, ein KFZ zu führen, ein alleiniges Sorgerecht für ein Kind auszuüben, Personalverantwortung am Arbeitsplatz zu tragen. Muß man sich halt entscheiden, nicht?

Bezüglich KFZ, dieses Recht würde ich nicht entziehen, da viele darauf angewiesen sind um zur Arbeit zu gelangen, solange die Öffis nicht wirklich ausgebaut sind. Und nur, weil ich mal das Wochenende zu Hause nen Joint rauche und mich nicht mit dem Auto fortbewege, kann ich am Montag trotzdem wieder mit dem Wagen zur Arbeit fahren mMn.

Alleiniges Sorgerecht für ein Kind bin ich deiner Meinung. Aber, wenn ich als Vater mein Kind nur jedes zweite Wochenende sehen darf (war bei mir z.B. so, als Kind), dann sehe ich kein Problem damit mal am Wochenende, wo ich kein Sorgerecht habe, auf einer Party mir was zu schmeißen.

Personalverantwortung am Arbeitsplatz ja und nein, also logischerweise während der Arbeit auf keinen Fall konsumieren, aber in der Freizeit würde es meiner Ansicht nach passen, sofern ich nicht irgendwie per Diensttelefon erreichbar sein muss o.Ä.

Danke, daß Du Dich auf die Diskussion einläßt ;-))

Natürlich meine ich es nicht so absolut, wie es in den drei Zeilen klag. Aber den Leuten müßte bewußt sein, daß sie mit dem Konsum solcher Substanzen Gefahr laufen, wertvolle Freiheiten aufzugeben.

Z.B. würde ich Konsumtions-Folgekosten nicht der Krankenkasse auferlegen, sondern dem jeweiligen Konsumenten selbst.

Z.B. würde ich Konsumtions-Folgekosten nicht der Krankenkasse auferlegen, sondern dem jeweiligen Konsumenten selbst.

Also bei der Krankheit Drogensucht wird man Selbstzahler unter deiner Regierung. Dich wähle ich nicht. Ist das bei Alkoholismus auch so und warum soll ausgerechnet bei Krankheit aus verbotenen Drogen das Solidarprinzip gestrichen werden? Es gibt eine ganze Menge selbstgemachter Krankheiten. Jeder in Deutschland hat das Recht sein Leben an die Wand zu fahren und ist dabei sicher im Solidarpakt aufgehoben.

Dich wähle ich nicht.

Mußt Du nicht. Und ja, da mache ich gerne noch ein größeres Faß auf und beschränke mich nicht auf Drogenmißbrauch und seine Folgen. Alkohol ist ebenfalls eine Droge, Rauchen, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel... Ich denke, es braucht mehr Eigenverantwortung als Solidargemeinschaft. Die hat sich zu etwas entwickelt, was nie vorgesehen war - und zwar auf ungerechte Art und Weise.

  ·  6 months ago (edited)

Das Wort Missbrauch im Zusammenhang mit Genuss- und Betäubungsmitteln zu benutzen ist nichts weiter als das bei Konservativen und sowieso bei Nazis beliebte, willkürliche Herumhacken auf Schwachen und Kranken. Dabei wird, unvermeidlich bei jeder Art der Selbsterhebung, ein wichtiges Prinzip missachtet: Krankheit ist eines der häufigsten Symptome grundsätzlicher, gesellschaftlicher Missstände.

Selbstgerechten Realitätsleugnern ging es natürlich nie um die spezifischen Stoffe sondern einzig darum, Schwächere zu diffamieren, die vermeintlich anders sind als man selbst. Reden wir doch lieber vom Machtmissbrauch, dem größten Übel unserer Gesellschaften, ob sie nun demokratisch oder autoritär aufgestellt sind. Aber das wollen wir natürlich nicht, weil viel zu viele von den lächerlichen Krumen profitieren, die den Mächtigen vom Tischtuch rollen. Die Kette der Nutznießer ist, ganz gewöhnlich, nach oben devot und nach unten hundsgemein. Das kennen wir nicht anders.

Es sind die Selbstgerechten, die meinen dass doch jeder schaffen kann, was man selbst geschafft hat. Die wetzen sich zur Selbstbestätigung gerne das Maul über jene blank, die ihre Gesellschaft krank gemacht hat. Die sehen nicht, dass sie aus dem Speckgürtel heraus daran mitarbeiten, Krankheit zu verbreiten.

Ich behaupte, dass es das System und seine Nutznießer sind, was Menschen krank werden lässt und nicht etwa die Droge A, B, oder C. Unter dem Aspekt wirkt es schon arg steil wenn jemand behauptet, dass sich der Sozialpakt falsch entwickelt hat. Ich weiß aber auch, dass ein Großteil von angepassten Nutznießern uberhaupt gar nichts von Solidarität hält.

Hoppala. Also Mißbrauch war schon die bewußt gewählte Formulierung, im Gegensatz zum Gebrauch. Das rechte Maß will und werde ich niemandem vorschreiben. Nur eben die Konsequenzen ziehen. Also - ich küsse keinen Raucher. Und ich steige nicht zu einem Alkoholikger ins Auto. Das Ganze jetzt übertragen auf das gesamtgesellschaftliche Bild: Solidargemeinschaft ist so lange super, wie wirklich alle die Möglichkeit haben, zu Geben und zu Nehmen. Wenn aber die Verschiebung so gravierend wird, daß einigen die erste, zweite, dritte und vierte erfolglose Substitutionsbehandlung finanziert bekommen und am anderen Ende eine dringend nötige Mutter-Kind-Kur verweigert wird, weil die Finanzen gerade knapp sind, hat es für mich ein Geschmäckle.

Ich weiß, daß ich da sperrig unterwegs bin. Vielleicht erinnerst Du Dich, daß ich mich aus dieser Solidargemeinschaft herausgeklagt habe, weil ich nur eingezahlt hätte und nichts in Anspruch genommen. Und das geht tatsächlich etlichen Leuten ebenso. Die kriegen nicht die Behandlung, die sie gerne hätten (u.a. Cannabis als Schmerzmedikation) und sehen zu, wie andere reihenweise entgiftet werden...

  ·  6 months ago (edited)

Wenn aber die Verschiebung so gravierend wird, daß einigen die erste, zweite, dritte und vierte erfolglose Substitutionsbehandlung finanziert bekommen und am anderen Ende eine dringend nötige Mutter-Kind-Kur verweigert wird, weil die Finanzen gerade knapp sind, hat es für mich ein Geschmäckle.

Ja, liebe Rabenhenne, die mutig aus dem Fenster krächzt. Lass uns den Wurm jetzt doch nicht länger ziehen, als er ist. Deinen Einwand verstünde ich. Wenn du nur keinen Fall aus virtuos herbei fabulierter Kausalität konstruiert hättest, der besonders am Muttertag herzzerreißend flattert. Wer sagt da nicht Jawoll so isses!? Forderte ich jetzt Belege aus der Wirklichkeit, wäre ich ein Krümelpisser. Wie gesagt: Auf die Kausalität der Beispielfälle kommt es an! Ist das wirklich so? Mit einem Ja gebe ich mich nicht zufrieden.

Außerdem, was heißt hier Hoppala? Dir versuchte ich verständlich vor Augen zu führen, dass von der Gesellschaft verursachte Krankheiten selbstverständlich auch von ihr getragen werden müssen. Was du persönlich ablehnst und deshalb aus dem System ausgestiegen bist. Weil das die Gesellschaft im Fall aller Drogen, wie auch Alkohol-, Nikotin- und Arzneimittel, selbstverständlich und solidarisch tut. Also was haben die von dir zensierten Krankheiten wirklich an sich, dass sie nicht von dir ins Nest genommen werden dürfen?

Cannabis wird bei Schmerzindikation selbstverständlich verordnet, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Im Gesetz jedoch hat die Arzneimittelbranche ihre Präparate derart favorisieren lassen, dass Ärzte nur dann im Hinterhof wachsenden Naturstoff verordnen dürfen, wenn die Chemie von kommerziellen Präparaten nicht vertragen wird. Der Nachweis und Wälzen üppiger gesetzlicher Vorgaben ist den meisten Ärzten neben Vollbeschäftigung durch normale Patienten und normaler Bürokratie zuviel Aufwand. Das bezahlt ihnen niemand.

Ich sollte nicht so viel quaken, aber den Nonsense muss ich noch aufpicken:

Die kriegen nicht die Behandlung, die sie gerne hätten (u.a. Cannabis als Schmerzmedikation) und sehen zu, wie andere reihenweise entgiftet werden...

Die Behandlung wäre kein Problem, würden sie um eine Cannabisentgiftung bitten. Dann bekämen sie reihenweise Schmerzmedikamente.

Ich würde bei deinem Beispiel unterscheiden: Folgekosten durch "gelegentlichen" Konsum, oder durch Abhängigkeitserkrankung, wobei Personen mit Erkrankung, die nicht zu den Hilfsanlaufstellen gehen, um eine Diagnose zu erhalten, zählen auch als "gelegentliche" Konsumenten. Bei den Abhängigkeitserkrankten mit dem Wisch erhalten sie Ticketbefreiung, der Rest könnte z.B. selbst für die Kosten aufkommen müssen. Dann ist auch nich die Frage: ist z.B. die Nase wegen zuviel ziehen kaputt, wird das von der Kasse bezahlt, oder fällt das unter Schönheits-OP und ich muss selbst für die Kosten aufkommen?

Aber ja, sicher, man hat Einschränkungen, z.B. wenn etwas spontanes passiert, direkt nachdem man konsumiert hat, kann man halt nicht einfach in den Wagen steigen und zum Spontanen hinfahren. Egal ob ein Freund fragt, ob man Lust hat etwas zu unternehmen, oder ein Verwandter gestürzt ist, oder es sich um die Heimfahrt von der Fete handelt...

  ·  6 months ago (edited)

Danke für die Glückwünsche zu unserer Regierung, aber die Verabschiedung wurde auch höchste Zeit und war verdammt knapp. Zunächst habe ich Fachliches zu berichtigen. Du schreibst

Aber es gibt ja noch viele weitere bewusstseinsverändernde Substanzen,

Um das ewige Missverständniss endlich auszurotten: Cannabis wirkt nicht bewusstseinverändernd. Das kann ich aus zuverlässiger Quelle bestätigen. LSD ist so ein gefährliches Ding und tatsächlich mit äußerster Vorsicht zu genießen. Seine euphorisierende Wirkung ist geradezu phantastisch, aber dabei bleibt es eben nicht. Im Übrigen empfehle ich das Studium von Walter Moers. In seinem wegweisenden, aber hervorragend gut versteckten Werk
„Schöner leben mit dem kleinen Arschloch: Drogen“, hier findest du einen Auszug als Raubkopie (leider ohne die unnachahmlichen Zeichnungen), hat er alles zu Drogen gesagt. Damit bist du im Thema umfassend informiert und kannst unschlagbar mit Tatsachen argumentieren.

Ich meine, dass zwar Grüne und SPD ein Wahlversprechen eingelöst haben, was aber eher reaktionär umgesetzt wird. Ich kenne keinen Ministerpräsidenten, der sich ausschließlich erfreut über das neue Gesetz geäußert hat. Zum Glück gibt es andere Probleme. So kann man hoffen, dass von den Bekenntnissen allzu großer Sorge um die Gesundheit der verfassten Bürger, im politischen Alltag nicht so viel übrig bleibt, wie gepoltert wird.

Der bayerische Ministerpräsident Söder und sein mindeststens ebenso opportunes, hessisches Gegenstück Boris Rhein haben sogar angedeutet, dass sie die Umsetzung des neuen Gesetzes eher restriktiv handhaben werden. Dabei schwingen sie mit einer Kontrollkeule für den Straßenverkehr nicht ahnend, dass Kiff eher beruhigend auf den Straßenverkehr wirkt, als gefährdend. Dort ist, neben dem Alkohol, zweifellos Testosteron der gefährlichste Stoff.

Die lautesten Sprecher zum Thema Drogen haben leider auch nicht den Schimmer einer Ahnung davon, dass Dauerkiffer auf Krankenschein durchaus berechtigt sind, ein KFZ zu führen. Hier die fachliche Auswertung einer Studie zum Thema: Medizinisches Cannabis im Straßenverkehr. Das wird von Richtern genauso gesehen und nach einem Grundsatzurteil Cannabis auch so gehandhabt wie jedes Medikament, bei dem mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt eintritt. Ja, Kiff wird mit der Zeit tatsächlich langweilig. Kein Kichern mehr, keine Fressorgie, null Albernheiten. Man bleibt so, wie man immer ist. Das ist schlichtweg ernüchternd. Wer dann den THC-Gehalt zur weiteren, gewöhnten Dröhnung steigert, vertagt das Problem nur. Irgendwann wirst du dem Kraut nur durch strikte Mäßigung die erwünschte Wirkung entlocken. Was widerum im Sinne aller überaus besorgten Nichtkiffer wäre.

Naja, etwas bewusstseinsverändernd wirkt Cannabis schon mMn. Zumindest wenn man nicht Dauerkiffer ist und nur gelegentlich Einen raucht. Sicherlich nicht so extrem wie es bei LSD der Fall sein kann.
Ich nutze nur lieber diese Bezeichnung statt dem Wort Drogen, weil das so negativ behaftet ist.

Und ja, ich kann bestätigen, dass man auf Gras weniger den Verkehr gefährdet (als Dauerkiffer), als beispielsweise auf Alkohol (Klassiker) oder anderen Substanzen. Ich bin mit meinem Moped (getuned) immer vollgas gefahren, so 70-80 km/h. Als ich dauerkiffer war, fuhr ich bei gleicher Leistung des Mopeds plötzlich nur mehr 50 km/h - aber nicht weil ich vorsichtig sein wollte oder so, ich bin einfach automatisch weniger schnell gefahren. Es nimmt einen den Stress beim Fahren: ob ich jetzt 10 Minuten später ankomme, oder diesen unfähigen Fahrer vor mir habe und nicht überholen kann, wird mir schlichtweg egal.

Mit letzterem hast du leider auch recht, die Toleranz steigt extrem an, irgendwann spürt man einfach nichts mehr. Ich weiß nicht, ob ihr die Wirkung von CBD kennt, aber während dem Rauchen spührt man irgendwas ganz ganz leicht, es chillt ein ganz kleines bisschen, aber wenn der Dübel fertig ist, ist die Wrikung auch schon wieder weg. Genau so ist es irgendwann bei Dauerkonsum (leider). Es ist dann ähnlich wie bei Zigaretten: Man raucht halt den Joint, um die Nervösität wegzubekommen, die man erhält, weil man es mittlerweile sozusagen braucht... Einzige Lösung dem entgegenzuwirken sind Konsumpausen einzulegen (und am besten in erster Linie nicht Dauerkiffer zu werden).
Was dabei blöd ist, wenn man das Gras braucht (z.B. wegen Selbstmedikation) hält man die Pause nicht lange durch, höchstens 2 Wochen (zumindest bei mir). Dann schickt es zwar auch schon wieder mehr, aber bei weitem nicht so fest, wie man es sich gewünscht hätte und die Toleranz ist dann auch bald wieder oben, dann muss man wieder Pause machen...

Es ist wie in der Musik. Schwung bringen die Pausen. Die erwünschte Entspannungswirkung lässt aber tatsächlich nie nach und genau das entspricht ja auch dem gewünschten Effekt unter medizinischem Aspekt. Wer will schon immer high sein? Das ist nicht schön.

Immer High sein wäre mein Traum (gewesen, damals...). Wenn das Zeug immer so schicken würde, wie beim ersten mal und man natürlich keine Verantwortung trägt, wie bspw. Arbeiten gehen, sich am Verkehr beteiligen usw. In der Schule ist eine Sache, da sagt auch niemand was, wenn man mal schläft (zumindest bei mir hat niemand was gesagt), aber bei der Arbeit mal ein Nickerchen machen ist halt auch blöd^^ Zudem bin ich in meiner Arbeit sozusagen Quereinsteiger, ich habe etwas anderes gelernt, durch gewisse Umstände, die auch mit meinem Langzeitkonsum zu tun hatten, habe ich Arbeit in einem anderen Gebiet gefunden, welche mir auch Spaß macht. Nur eben kenn ich mich hier nicht so gut aus und meine Kollegen sprechen italienisch (wir sind mehr oder weniger Zweisprachig in Südtirol) und wir drei gehören zu den "etwas weniger Zweisprachigen", die halt ihre Muttersprache gut beherrschen, aber die jeweilige Sprache des Anderen nicht zu 100%. Daher habe ich mich recht schwer getan und lange gebraucht Sachverhalte zu verstehen und nachzuvollziehen. Du zeigst mir, was ich beim Prgramm drücken muss, dass es macht was es machen soll, ist kein Problem für mich. Gib mir einen Monat und ich drück beim Programm besser herum wie du. Aber verstehen, wiso ich das mache, also die Logik dahinter, da ist meine Schwäche.

Ich habe aber gemerkt, dass seit ich nicht mehr Tageskonsument bin und nur mehr ab und zu einen Rauche verstehe ich die Sachverhalte besser, komme bei der Arbeit mit und bin auch nicht mehr so K.O. wie damals, weil ich eine bessere Schlafqualität erhalte, als wie mit Substanzen.