[Sucht] Es geht aufwärts!steemCreated with Sketch.

in hive-146118 •  4 months ago 

Herzliches Hallo an alle,

wie ihr sicherlich mitbekommen habt, konsumierte ich für mein Leben gerne bewusstseinsverändernde Substanzen.

Diese haben mich schon von klein an interessiert. Und als ich regelmäßigen Kontakt damit hatte, halfen sie mir auch. Ob sie nun wirklich geholfen haben, oder die Situation unterbewusst verschlechterten, lasse ich mal dahingestellt, da die Meisten sicherlich sagen werden sie hätten die Situation verschlechtert. Ich sehe das eben anders: Ich hatte rasende Gedanken, die sich immer mehr und immer schneller in meinem Kopf drehten. Was mir half war eine (oder mehrere) Tüte(n). Sie beruhigten meine Gedanken und ich konnte endlich mal davon abschalten. Ich konsumierte aus Spaß, aus Therapie und zuletzt auch aus Sucht.

Wobei Sucht nicht auf alles zutrifft, wobei das mehr dem Cannabis geschuldet war: Das konsumierte ich täglich, Chemisches konsumierte ich nur, wenn ich etwas hatte. Anfangs nur auf den Feten, später war ich mit Leuten unterwegs, die Chemisches konsumierten, somit bekam ich das häufiger her.
Besonders da wir uns jeden Montag trafen um zu konsumieren. Dann nahm ich dem Einen eine Kleinigkeit ab für unter der Woche. Wobei Ketamin (das Beste das ich je hatte) meist bis Freitag hielt, Kokain höchstens bis Mittwoch. Immer mit dem Schulgeld, also das Geld das eigentlich für die Mittagspause vorgesehen war. Da kam meine Magersucht ganz gelegen ;)

Das war noch in der Anfangszeit und ging 7 Wochen so, in denen ich der Meinung war "ist ja erst 2-3 Wochen in denen das so läuft", bis es mir auffiel, dass es doch schon länger so ging. Ich machte eine Pause mit den Treffen. Für 1-2 Monate. Lief auch, mir fehlte es nicht.

Irgendwann ist dann wieder eine Fete dazwischen, dann kaufte ich mir was, ging ab und an auf die Monatgstreffen und konsumierte Cannabis. Was auch beeindruckend ist, ist die Menge: von anfänglichen 1-3g wöchentlich zu 100€-150€/Woche in den Höchstzeiten.

Cannabis wurde ein fester Bestandteil meines Lebens. Hatte ich keines, drehte ich durch. Mag sein, dass ich psychisch davon abhängig war. Aber mehr war es, da ich so nichts hatte um meine Gedanken zu beruhigen. Das war das Schlimme daran.

Irgendwann hatte ich einen Freund, der für mich die Drecksarbeit erledigte: er konsumierte gleich gerne wie ich und besorgte deshalb immer das Zeug. Ich gab ihm das Geld für meinen Anteil und er besorgte alles.
Ich hasste es, alleine das Zeug zu besorgen - ich hatte immer Schiss davor, dass mich die Bullen aufhalten.

Leider kam er nicht so gut heraus wie ich: Er musste in den Entzug nach Venedig und ist jetzt dort bei seiner Ausbildung dabei. Wir haben uns nun seit 3 Jahren nicht mehr gesehen.

Vorher waren wir immer zusammen auf Feten oder Serate, bei mir auf der Terrasse Tüten rauchen, verpackten MD, oder kümmerten uns im ersten Jahr zusammen um unsere wunderschönen Pflanzen ;) Wir sahen uns fast tagtäglich. Er hatte volles Verständnis für mich und meine Probleme, wir kamen richtig gut miteinander aus.

In den fast 10 Jahren Konsum ging ich zu vielen Psychologen/Diensten und hörte immer wieder dasselbe: Wenn du nicht konsumierst, geht es dir besser.

Ich konnte das nicht glauben. Versteht mich nicht falsch, ich wollte es glauben, aber konnte es nicht.
Und irgendwann nervte es mich zugegeben auch, immer wieder dasselbe zu hören.


Soviel zur Vergangenheit - Aber wie sieht es jetzt aus?
Gut. Wirklich gut. Ich konsumiere nicht mehr regelmäßig seit einigen Jahren. Bzw. nicht mehr regelmäßig: ich reduzierte es auf das Wochenende, wobei das Ziel eigentlich ein Wochenende im Monat gewesen wäre, aber es wurden meist 2-3 Wochenenden im Monat^^ Bis ich zuletzt, dank meiner Freundin, auch das ließ.

Es war ein harter kampf für mich, zugegeben. Anfangs konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass ich ohne Cannabis auskommen würde. Daher wurde es reduziert, bevor ich es von Heute auf Morgen ganz lasse.

Wobei ganz lassen ist auch wieder falsch. Gelegentlich kiffe ich noch und hatte heuer auch noch Kokain an 3-4 einzelnen Wochenenden. Das Problem daran war, dass wenn ich etwas habe, dann muss ich das konsumieren. Das war auch meine Devise damals: So schnell wie möglich aufrbauchen und erstmal nichts Neues kaufen, da ich keine Kontakte hatte, dann habe ich nicht dieses ständige soll ich, oder soll ich nicht? Ich hab nichts mehr und gut ist.

Es lief etwas blöd denn ich plante etwas, ein Freund besorgte mir schon alles (~5g Koks) und dann fiel der Plan ins Wasser, die 5g hatte ich aber immernoch... Wegschmeissen bring ich nicht übers Herz und ich wusste nicht an wem ich es verkaufen sollte. Somit behielt ich es erstmal. Und konsumierte es dann irgendwann...

Aber mir fehlt es nicht mehr. Gut, es kommen schon ab und zu Momente wo ich mir denke das wär jetzt geil oder dies. Aber nach 5 Minuten sind diese Gedanken schon wieder verflogen.

Cannabis rauche ich an einzelnen Tagen, wie dem 420 Tag, mein Geburtstag, Silvester und so Dinge eben. Aber nicht mehr tagtäglich oder monatlich.

Nachher geht es auch. Ok, vielleicht 1-2 Tage nach dem Konsum denkt man sich "jetzt nochmal wäre schon nice" aber ich weiß genau, dass das dann wieder nach hinten losgehen würde. Und es ist auch nicht aufdringlich, dass ich nervös werde, oder unbedingt etwas besorgen muss. Gedanke kommt, ich denke kurz und beschäftige mich dann wieder mit etwas anderem. Easy.

Und ich muss sagen, ich brauch das Cannabis nicht. Es geht wirklich ohne. Ob es mir nun gut geht oder nicht, lasse ich mal dahingestellt, da ich mich schwer tue, Gutes richtig zu fühlen. Aber ich kann sagen es läuft ;)

Das einzige was mir etwas fehlt sind die Feten und Serate. Wobei, mehr die Feten, obwohl eine Serata auch immer gemütlich war. Aber mal wieder auf einer Fete sich abschießen und stundenlang sotto cassa, also direkt vor den Boxen, abzugehen wäre schon geil :D
Bei Feten würde ich nich etwas brauchen, zum Einen für die Ausdauer, zum Anderen weil es einfach dazugehört auf den Feten und zuletzt auch, weil mir sonst zuviele Menschen sind. Die pack ich halt nur druff^^

Aber egal, ich kann jetzt immerhin mein Kind zu Hause sotto cassa in den Schlaf tanzen xD Box an, Frenchcore an und ab gehts! Meist verschläft es das Kind dann nach 3 Tracks in meinen Armen^^

Also es geht echt aufwärts :) Das einzige was ich noch brauche sind Tabak und Koffein. Wobei ich das Koffein zurzeit versuche zu reduzieren, weil 8 Tassen Kaffee am Tag sind halt auch viel zu viel und ich erhalte immer wieder Bemerkungen von meinen Kollegen bei der Arbeit deshalb^^
Tabak, brauche ich einfach. Auch wieder zur Beruhigung der Nerven. Oder wenn ich z.B. einen Anruf bei der Arbeit machen muss, bin ich nachher sehr aufgeregt, da bewirkt so eine Zigarette nachher Wunder ;)


Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch euren Weg aus der Sucht gefunden, oder wart ihr da noch nie drinnen?

Beste Grüße,
BlackButterfly666

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schön geoutet,
ich war auch sehr lange in dieser dauerschleife
hab grade ein Q&A video fertig wo es genau in meinem leben um das thema geht
man hat mich gefragt und ich antwortete,leider muss der teil 2 noch auf meinen kanal reingebracht werden

beste grüße

Ja wir warten schon ;-)

Mal einen ballern ist ok.