[Therapie - Teil 1] - Die ersten SchrittesteemCreated with Sketch.

in hive-146118 •  17 days ago 

Herzliches Hallo an alle,

ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich eine Serie über meine Therapie starten möchte, aber ich beginne einfach mal ;)

Da die Termine eher spährlich ausfallen, wird diese Serie auch eher spährlich kommen... Sie soll euch einen kleinen Einblick geben, was bei der Therapie passiert und mir zur Reflektion dienen. So haben wir alle etwas davon :)

Ich war doch sehr verwundert

als wir heute direkt hineinsprangen und nicht vorher über Wien redeten, da ich es von vergangenen Therapeuten gewohnt war die Fragen zu bekommen, wie es mir in letzter Zeit ging, was ich gemacht habe usw. Ich hätte gerne von Wien erzählt und auch den Konsum zugegeben, aber da sie nicht gefragt hat, war halt nichts damit^^

Wir begannen die Stunde

mit der Frage, ob ich denn das, was wir das letzte Mal besprochen hatten auch gemacht hätte. Die Antwort war nein^^ Es ging darum, das Wochenende aktiver zu gestalten, denn ich sitze immer nur zu Hause herum und das nervt meine Freundin etwas, denn sie würde gerne etwas unternehmen (kommt halt nur selten ein Vorschlag, was wir machen könnten und noch seltener einer, der mir auch passt^^). Daher haben wir in der letzten Sitzung besprochen, ich solle meiner Freundin vorschlagen ein bis zwei Wochenenden pro Monat an einem Tag etwas zu unternehmen, am besten mit Freunden, für einen halben Tag.

Ich habe den Vorschlag noch nicht gebracht

denn am Wochenende nach dem Termin war meine Freundin mit Packen beschäftigt, weil sie auch in den Urlaub fuhr. Das Wochenende nachher war ich dann in Wien, da hätten wir auch nichts machen können, somit wollte ich bis nach Wien warten. Dieses Wochenende steht Plätzchen backen mit zwei Freunden an, daher unternehmen wir ja schon was ;)

In der letzten Sitzung

füllten wir einen Fragebogen aus, mit Aussagen anderer Traumapatienten, die ich Werten sollte: Auf einer Skala von 1-4, inwiefern trifft diese Aussage innerhalb der letzten Woche auf mich zu? Ich beantwortete diese und bis heute wurde der Fragebogen ausgewertet: PTBS trifft nicht auf mich zu. Ich habe zwar Auffälligkeiten, aber gesamt ist es klinisch noch unter PTBS.

Heute machten wir eine Karte

Für mich glich das Gekrizle mehr einem Graphen als einer Karte, denn es gab zwei Achsen, eine mit meinem Alter, die Andere mit einer Intensität. Ich sollte eintragen in welchem Alter meine Belastung wie intensiv war und es wurde geschaut, wie ich heute darüber denke. Es begann also mit 6 Jahren mit der Trennung der Eltern. Belastung damals 5, heute 8. Verwundert fragte sie mich, warum es plötzlich mehr wurde. Ich schilderte ihr, dass ich die Trennung damals nicht richtig mitbekommen habe, dass wir einfach von heute auf morgen "jetzt hier wohnen", ohne große Auskunft zu erhalten, aber nachblickend meine ganzen Probleme damit anfingen. Nächster Punkt war dann ab 7 Jahren das Mobbing in der Schule. Ich glaube ich wertete es mit 8 und heute immernoch 8. Dies ging bis 14 Jahren, als ich dann in die Oberschule kam. Es wurden noch ein paar Fragen darüber gestellt, was sie gesagt/gemacht hätten in der Schule, wie ich darauf reagiert habe usw. Wenn es zuviel geworden wäre, hätte ich jederzeit stop sagen können. Musste ich aber nicht. Wir redeten dann mehr über die Oberschule, weil das halt bisschen Puff bei mir war 3 Jahre diese Schule, dann gewechselt, im selben Sommer nochmals zurückgewechselt, aber nichts mehr gemacht dieses Jahr, dann die zweite Oberschule dessen erstes Jahr mir wirklich taugte, obwohl ich durchgeflogen bin, usw. Und ab der zweiten Oberschule konnte ich nichts genaues mehr einstufen, denn auf der einen Seite war dieses Jahr ein Traum, aber gleichzeitig fing das Gedankenrasen an, wenn ich alleine war, weshalb ich mit dem Kiffen anfing.

Dann brach ich die Schule ab, weil es mir doch zu viel wurde mit den neuen Mitschülern, wo es auch wieder schwer war, etwas genaues zu sagen, denn auf der einen Seite war es chillig, ich konnte tun und lassen was ich will und war immer banond (bekifft), weshalb es sich angenehm anfühlte. Zudem stellte ich Verantwortungen gekonnt aus. Auf der anderen Seite waren dann aber meine Freunde, die brav zur Schule gingen, ihren Abschluss machten und im Leben weiterkamen, während ich immer nur zu Hause herumhockte und meine Canna drehte, was wieder irgendwo belastend für mich war. Dann ging ich wieder zur Schule, machte das Diplom und war dann wieder nur zu Hause.

Irgendwann fing ich dann beim ARD an (Arbeitsrehabilitationsdienst), was mir einerseits extrem gut tat, denn so bekam ich wieder eine Struktur, einen geregelten Ablauf, musste aufstehen, arbeiten gehen usw. Andererseits wars mir aber auch etwas peinlich und die Arbeiten dort waren auch nicht unbedingt Anspruchsvoll... Aber ich machte es halt. Dann machte ich vom ARD ein Praktikum bei meiner jetzigen Arbeit aus und wurde später dort übernommen.

Die Psychologin notierte das Ein oder Andere Gesagte und so ca. sah dieses A4 Blatt dann aus.
Als Aufgabe bis zum nächsten Mal soll ich jetzt dasselbe machen, nur mit Freude/Glück/Stolz statt Belastung. Wird schwieriger werden, aber ich habe schon in etwa eine Idee, wie ich es anstellen könnte ;)

Nach 40 Minuten war die Stunde dann schon um^^ Den neuen Termin habe ich erst für Anfang nächstes Jahr erhalten, weil es sich vorher nicht ausging, leider...


So, jetzt habt ihr mal einen kleinen Einblick erhalten wie so eine Traumatherapie anfängt ;) Hoffentlich erinnere ich mich nach dem nächsten Termin wieder einen Post zu verfassen^^

Bis dahin beste Grüße,
BlackButterfly666

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