(so in etwa sehen manchmal auch die angedachten Projekte vom Don aus, ein wenig wie eine Wundertüte, man weiß nie genau was man hinter dem Loch in der Mauer findet)
Jeder hat inzwischen mitbekommen (oder etwa doch nicht) das in Deutschland irgend etwas nicht stimmt, nicht so wie vorher ist.
Die Preise steigen, Jobs gehen verloren, ganze Industrien schaffen sich selbst ab oder werden abgeschafft, Firmen schließen ihre Hauptstandorte und verlagern ins Ausland, der technologische Fortschritt ist irgendwo nur nicht wirklich in D zu entdecken, die Bildung ist gelinde gesagt unterstes Niveau inzwischen, Politik und die dazu gehörige Demokratie zeigt ihre häßlichste Fratze oder sollte ich sagen ihr wahres Antlitz.
Aber, und ja es gibt auch das aber, es gibt sicherlich auch noch irgendwo Innovationen, so hat gerade Bayer ein Batteriesystem nach Australien geliefert das nicht auf Lithium basiert sondern auf Schwefel-irgendwas, allerdings sind die meisten dieser Innovationen irgendwo gut versteckt und trauen sich nicht in die Öffentlichkeit, oder jemand hat den Schlüssel zu der Kellerwerkstatt wo die drin stecken einfach weggeworfen und die Leute drin eingeschlossen.
Was meine ich damit, wenn ich sowas schreibe ?
Das ist einfach, der Don erlebt dies alles nicht aus dem Fernsehen, nicht aus der Zeitung, nicht aus dem Internet, sondern aus der aktuellen Erfahrung vor Ort mit geplanten Projekten aber gut das will ich euch ja ein wenig erklären damit nicht wieder jemand sich beschwert das der Don wieder mal nur blöde rumlabert anstatt konkret zu werden.
Es ist mittlerweile mehr als ein Jahr her das der Don und seine Truppen sich einem neuen Projekt genähert hatten weil einer unserer Investoren danach verlangt hat. Da gab es schon mal einen Post dazu, damals sah das alles noch ganz vielversprechend aus, der Don hatte den technischen und wirtschaftlichen Teil verstanden, die Verträge teils bereits fertig und was das Projekt ansich anbelangte auch dafür bereits die Verträge grob strukturiert und Gespräche mit allen Parteien anberaumt.
Es ging darum eine Lösung für gleich zwei Probleme zu finden bzw. zu kreieren, die beiden Probleme nannten sich Abfall (jeder Art, in rauhen Mengen) und Energieversorgung (grün, das sollte klar sein) die ausgedeuteten Firmen sind alle deutsche -eine kleine Herstellerfirma und eine Drei-Buchstaben Megafirma für einen der Projekt-Parts- es hätte alles so schön werden können...
aber daraus wurde nichts jedenfalls nicht so wie es geplant war, der Don und seine Leute hatten das Gefühl wieder in der Grundschule zu sein mitten in der Nummer, die Herstellerfirma hatte weder aussagefähige Unterlagen für eine Bank, noch wirklich plausible Unterlagen die deren Versprechungen im Detail stützen konnten. Auf Nachfragen vom Don oder den beteiligten Projektingenieuren gab es meist dumme Antworten wie es sei schließlich patentiert und man wisse schon was man mache aber so genau wolle man das nicht erklären -na ja nicht bevor der Investor nicht mindestens 30% angezahlt hat- und genau das galt es aus unserer Sicht zu verhindern bis eindeutig, unumstößlich klar war dass das Projekt wie skizziert und besprochen auch fliegen würde.
Nach endlosen Gesprächsschleifen ohne wirkliche Ergebnisse war wenigstens die dahinterstehende Mathematik vom Don uns seinen Leuten abgebildet worden und ergab nun auch stimme Ergebnisse für den geplanten Anlagenbetrieb, ein Kindergarten ist echt ein Sch.... dagegen, hundert Jahre Ingenieurserfahrung in der Herstellerfirma aber nichts auf die Reihe bekommen.
Zugesagte Unterlagen die für die Rest-Finanzierung des Vorhabens benötigt wurden waren trotz mehrfacher Ansagen "haben wir" nicht zu bekommen, bzw. so eben nicht, es müsse vorher eine goodwill Zahlung gemacht werden in Höhe von um die 3% des Projektvolumens (und das war 9-stellig), dann könne man die Unterlagen beauftragen und in etwa 6 Wochen können wir sie dann haben !
Es kamen immer mehr Ungereimtheiten auf den Tisch bei echt peinlichen Gesprächen, man hatte ständig das Gefühl als werde man mit voller Absicht angelogen, unsere eigenen Techniker (echte Überflieger in jeder Hinsicht) bestätigten mehrmals das die Aussagen der Ingenieure des Herstellers nicht zu den gelieferten Unterlagen und Berechnungen passen, auf Nachfragen von denen gabs dann auch wieder nur Argumente die unsere Jungs schlichtweg dazu veranlasste keine Vertrauensvorschüsse mehr zu geben.
Der Investor war inzwischen richtig angefressen denn es lagen ja noch ca. 3 Jahre Bauzeit und somit eine lange Durststrecke vor ihm und dem Gewinn aus seinem Investment, natürlich auch der Problembeseitigung.
Aber der Don wäre nicht der Don wenn er nicht so was zumindest im Hinterkopf als mögliches Ergebnis sowieso schon durchgespielt hätte, so wurde nun das zweite Pferd aus dem Stall geholt, eine weitere deutsche Firma die mit ähnlicher Technologie und einer ähnlichen Lösung warb. Wir hatten schnell die ersten Gespräche geführt, das alles fühlte sich wesentlich besser an als auf der anderen Baustelle, man gab sich nicht so geheimnisvoll/zickig wenn es um Interna ging, allerdings ging es auch hier darum eine Technologie auf die Erde zu bringen die zwar schon mal funktioniert hatte aber aus hier nicht von uns breit zu tretenden Gründen nach ein paar Jahrne nicht mehr existent war.
Man wollte dort gerne eine Anlage für unseren Investor bauen, am liebsten in D, das wollte aber der Investor mittlerweile nicht mehr, aber gut. Wir forderten also wie gehabt alles an Unterlagen ab was benötigt wurde für eine DD, plötzlich waren die Patente nicht mehr die Patente sondern es würde bald neue geben aber erst wenn das erste Projekt gebaut wäre, man wolle der Konkurrenz keine Möglichkeit geben irgendwie eventuell Teile des Geschäfts abzugraben. Wunderbar das hat es gebraucht, der Investor verabschiedete sich aus diesem Projekt nach dieser Ansage umgehend.
Wir hatten einen weiteren am Start und machten also weiter mit dem, nun fing dann alles an ein wenig langsamer zu werden, und man machte uns klar das eine Anlage im Ausland als erste nicht in Frage käme -wir waren geschockt- vorher wurde uns das zugesagt.
Wir hatten mittlerweile eine Anfrage für eine Anlage in UK, und drei weitere in Lateinamerika die deutlich größer waren als die ursprünglich angefragte und hier ging es nicht vorwärts die Finanziers der Gesellschaft waren nicht bereit Geld für bestimmte Arbeiten vorzufinanzieren damit wir an den entsprechenden Stellen eine Chance hatten den Auftrag zu bekommen.
Dieses Thema zog sich durch die beiden deutschen Unternehmen durch, die hatten beide Investoren die laufende Kosten finazierten weil die Gesellschaften beide nicht wirtschaftlich aktiv waren also keine Anlagen am bauen waren bis jetzt, und die hatten einfach keine Lust da weiter extra zu bezahlen.
Wobei das für den Don total unverständlich war und ist, denn man finanziert keinen Laden nur damit die Erfinder und ein paar notwendige Techniker/Ingenieure ihr Geld monatlich bekommen (der GF natürlich auch), die Miete bezahlt ist aber die notwendigsten Unterlagen für den Verkauf oder das Ramp up der Technologie nicht komplett fertiggestellt ist und in der Schublade auf den potentiellen Kunden wartet, wir würden nur nach Fortschritt zahlen, deren Investoren haben das allerdings scheinbar nicht gemacht.
Also gut auch hier haben wir mittlerweile fast den Stecker gezogen und verabschieden uns gerade von der Idee das alles mit "made in Germany" zu machen, der Don hat bereits Gespräche mit spanischen und italienischen sowie lateinamerikanischen Firmen geführt die sich eher für die Projekte interessieren und den Vorteil haben bereits Anlagen gebaut zu haben und im Betrieb zu haben bei Kunden, die sind dann vielleicht nicht ganz so innovativ und "sauber" lösen aber trotzdem das Problem und kommen vor allem auch über die Planungsphase hinaus (hoffen wir jedenfalls aktuell).
Also das bedeutet selbst wenn man es mit gutem Willen versucht in Deutschland etwas bewegen zu wollen mit deutscher Technologie und deutschen Firmen wird man ausgebremst, versaut sich im schlimmsten Fall seine Investoren und Auftraggeber die man sich in jahrzehnte langer Arbeit aufgebaut hat, das ist die vernichtende Wirklichkeit selbst im großvolumigen Anlagenbau, ein Tauerspiel -so wird man in D keine Steuereinnahmen generieren oder Arbeitsplätze schaffen, nein so definitiv nicht, das ist noch weniger Ersatzbank als Hängematte.
soweit nun mal die Beschreibung der Situation in D aus dem realen Alltag einer Projektgesellschaft, es ist spät geworden beim schreiben dieser Zeilen, es ist Zeit für das Mittagessen und dann für die Hängematte, weil es sicher wieder früh werden wird heute Nacht ;)
sonnige Grüße aus Andalusien (dem Technologie-Entwicklungsland)
euer Don
(Essen unterhalb der Burg in Casares)
Also nur mal so aus Interesse...: da steckst Du Zeit, Geld, Nerven und gute Worte in so ein Projekt und stehst unter'm Strich mit nix da? Das scheint mir etwas reichlich unternehmerisches Risiko zu sein. Du klingst dabei noch zu launig, um wirklich final damit durch zu sein...
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ja, kommt vor.
absolut das ist es.
auch das ist richtig, wir suchen immer noch nach dme Weg durch die Tür, mit denen oder anderen weil wir jede Menge Leute haben die solch eine Lösung als Ausweg für ihre Vorhaben benötigen die sonst scheitern würden, oder schon zumindest am geplanten Standort gescheitert sind, weil eben meist der Punkt Energie nicht gegeben war. Meist werden soclhe Projekte aber dringend gebraucht nur ohne Strom ist da nix zu wollen, also muss dafür eine Lösung her die nicht Dieselgenerator heißen kann (der müsste meist auch ziemlich groß sein, bzw. es müssten ziemlich viele sein).
Und lustigerweise ergeben sich aus solchen Aktionen in der Regel auch weitere Geschäfte/Geschäftsmöglichkeiten entweder direkt mit den Investoren die hier die Lösung suchen, oder Leuten auf der anderen Seite.
Im allgemeinen lohnt sich das für uns schon wir sind immer irgendwie am Erfolg beteiligt, das kompensiert wenn es fliegt alles und lässt genügen Reserven für die nächsten Aktionen.
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