Hallo zusammen,
endlich wieder auf dem Meer und fischen!!
Gestern morgen bin ich um 06:15Uhr aufgestanden und war dann wie vom „Capitano“ (Besitzer des Bootes) befohlen um kurz vor 7 Uhr in La Caletta am Hafen. Bei einem wunderschönen Sonnenaufgang bin ich die Hügel hinunter gefahren Richtung mehr. Noch während der Fahrt kam die Sonne langsam hoch und tauchte den Himmel in ein wunderbares Rot, Orange und dann kam das Hellblau dazu… Es versprach wieder ein schöner, heisser Tag zu werden. Kaum Wolken am Himmel und ein leichter Wind.
Angekommen am Boot war der Capitano schon damit beschäftigt, die letzten Arbeiten an der Angeln zu erledigen.
Insgesamt waren wir mit 5 Angeln am Boot unterwegs, die mit künstlichen Ködern bestückt wurden.
Die Köder sehen aus wie kleine bunte Fische, die für das Treiben an bzw. leicht unter der Wasseroberfläche konzipiert sind. Das Konzept dabei ist es, den Raubfischen (Tunfisch und Ricciola) vorzugaukeln, dass kleinere Fische an der Oberfläche schwimmen.
Das hat soweit auch gut funktioniert, denn nach 5 Minuten hat bereits der erste Tunfisch angebissen.
Direkt weiter ging es dann mit den Ricciole, die sich recht fleißig um die Köder stritten und fleißig anbissen. Das ging dann so bis ca. 10:30Uhr. Und ab da war dann erst mal Feierabend.
Also ging es dann daran, die Fische auf dem Boot bereits auszunehmen und auf Eis zu packen, damit sie nicht verderben.Beim Ausnehmen der Fische muss ich sagen, bin ich immer im Zwiespalt. Ich nehme einem Lebewesen, das Leben um es selbst zu essen.
Einerseits eine ganz natürliche Sache und für mich auch vollkommen in Ordnung. Ich angle ja nicht zum Spaß. Anderseits, wenn man den Fisch nach zwei kräftigen Schläge auf den Kopf ausnimmt und das Herz noch schlagen sieht, dann beeilt man sich, dem ein Ende zu bereiten. Dazu habe ich zuerst das Herz entfernt und dann den Rest ausgenommen. Die Innereien gehen zurück ins Meer. Und auch hier sind wir wieder bei Fressen und gefressen werden.
Ein Tunfisch hatte noch einen kleineren Fisch im Magen, den er wohl am Morgen gefressen hatte.
Klar war für mich aber, dass alle Fische gegessen werden und nicht wie beim sog. Sportangeln wieder ins Wasser geworfen werden. Wenn ein Fisch einmal angebissen hat, dann muss er aus dem Wasser und gegessen werden. Alles andere ist eine Verschwendung und Tierquälerei zum Spaß.
Hier ist die Ausbeute des Tages, die wir geteilt haben. Ich habe 3 Ricciole (Makrelenart) und 2 Tunfische mitgenommen. Am selben Abend habe ich noch den Grill angeworfen und die Fische gemacht.
Dazu werden die Fische nochmals kurz gewaschen und kommen dann auf den Grill.
Nach ca. 5 Minuten wird der Fisch gewendet und nochmals ein paar Minuten gegrillt. Danach kann er direkt auf den Teller und das Fleisch ist herrlich saftig und geschmackvoll!
Kein Vergleich zu den gekauften Fischen die man in Deutschland oder sonst wo im Supermarkt bekommt. So muss es sein! Fangen, sauber machen, auf den Grill – ESSEN!
Es bietet sich an, den Fisch einfach mit ein paar Lorbeerblättern zu füllen um dem ganzen noch eine gute Note zu geben.
Dazu gibt es dann Salat, ein wenig Pistoccu und ein Bier für mich, da gerade kein Weißwein im Haus war. Ein Kellner in einem Fischrestaurant hätte sich wohl in Grausen abgewendet, wenn er gesehen hätte wie ich den Fisch zerlegt habe. Aber hey, ich bin ja (noch) kein Profi auf dem Gebiet.
Alles in allem war es eine wunderbare Fahrt mit dem Boot und ein toller Angelausflug, der mit gutem Essen und ein paar tieferen Gedanken belohnt wurde.
Auch mein Sohn sieht es genauso und der ist noch keine 5 Jahre. Man fischt nur das was man auch essen will. Und er meinte noch, es tut ihm leid um den Fisch, aber der schmeckt so gut, dass er noch ein Stück haben will. Und da bin ich einfach stolz auf ihn, da er das verstanden hat, dass der Fisch sterben muss, damit er ihn essen kann. Und anders rum, es aber dazu gehört, damit man etwas zu essen bekommt. (Tierschützer und andere bitte jetzt hinten anstellen ;-) )
Ich wünsche euch was und ggf. gibt’s die Tage nochmal was vom Grill für uns und für euch in Textform.
Viele Grüße von Sardinien,
Hasenmann
schöner Post @hasenmann, ja dasist wohl so eine kleine Lektion in Selbstversorgung wobei wir mal sagen wollen wenn man ein Boot hat und soweit raus fahren kann, in der unmittelbaren Nähe der Küste wird das wohl nicht so gut ausgehen.
Und was die Tierschützer anbelangt so dürften die eigentlich am wenigsten dagegen haben wenn sich eines der Lebewesen so benimmt wie es die Natur vorgesehen bzw. eingerichtet hat, essen um zu überleben und die Art zu erhalten, und da der Mensch ja auch ein Tier ist auch wenn da jetzt wieder viele widersprechen wollen, er kam aus der Natur nicht aus dem All also ist er Teil der Naturgemeinschaft und da gibt es nur Pflanzen und andere Lebewesen die entweder Insekten, Fische, Tiere oder eben das eventuell am stärksten mutierte Tier nämlich der Mensch der einzige der sich zu einem Teil nicht an die Regeln des Spiels hält.
sonnige Grüße von der Vorderen Ecke des Mittelmeeres (Andalusien)
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Ich hätte auch an der Küste bzw. am Strand bei den Felsen hier angeln können. Das Ergebnis sind dann etwas kleinere und andere Fische. Bspw. die eben beschriebenen Orate (Goldbrassen). Die lassen sich mit Muschelfleisch oder Krebsfleisch (kann man hier selbst einsammeln) gut ködern.
Insofern könnte ich auch ohne meinen Freund und dem Boot zum Fisch kommen.
Man muss nur die Art ändern.
Die Orate gehen mehr auf Grund und damit ist es eine andere Art zu angeln. Aber war auch schon erfolgreich und sehr lecker ;-)
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Wieder schön zu lesen, weil lebendig geschrieben, danke!
Etwas nachdenklich sitze ich jetzt auch hier (was in meiner Welt etwas Positives bedeutet). Es sind keine kleinen Fragen, obwohl es auf den ersten Blick vielleicht noch so scheint: ob "der Mensch" ein Tier ist, ob Tiere zu essen "moralisch vertretbar" ist, wie weit es zur Entfremdung von der Natur beiträgt, Tiere zwecks Verspeisen in Massenhaltung zu züchten, wie viel kleiner mein CO2-"Fußabdruck" wird beim Verzicht auf Steaks - darüber kann man Stunden lang recherchieren und diskutieren.
Fakt ist, dass ich Frischling, Lamm, Frischfisch und Co sehr lecker finde und ich mir (mit NLP?) Gewalt antun müsste, um das zu ändern - dass ich aber trotz dieses Fakts in der Lage wäre (Konjunktiv...), auf Fleisch und Fisch zu verzichten. So, wie ich "einst" auf den Führerschein und für einige Jahre komplett auch auf das Mitfahren in Autos verzichtet habe, weil ich die (in meiner damaligen Wohngegend) überfahrenen Igel und Rehe und Hasen nicht mehr ertragen konnte.
"Ein weites Feld", ließ Fontane den alten Briest sagen...
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Herzlichen Dank für den Kommentar. Ich schreibe einfach frei von der Leber und hoffe, dass die Beigeisterung und meine Gedanken ein wenig rüber kommen.
Ich mag einfach den Gedanken an Massenzucht und lange Transportwege bei Essen nicht.
Daher verzichte ich in Deutschland auch auf Fisch.
Ich würde nur vergleichen und mich ärgern über die schlechtere Qualität.
Klar. wenn ich an der Küste gestanden hätte und bspw. nur die sog. Orate (Goldbrassen) gefangen hätte, wäre es noch besser gewesen. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren.
Werde ich die Tage ggf. auch mal wieder machen.
Grundsatz beim Angeln ist für mich immer: Ich angle und töte nur das, was ich essen will und kann!!
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mehr als "ein wenig"!
Und "Beigeisterung" - Freud, du Freund! - trifft's noch besser als das Duden-Wort.
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Ich schreibe meist, wie mir der "Schnabel gewachsen" ist. Daher ist die Konstellation der Sätze manchmal nicht so schön. Und andere, die mit Texten arbeiten husten wohl beim Lesen meiner Zeilen.
Aber ich lege da keinen Wert auf perfekten Text, sondern auf Text, der eben rüber bringt, wie ich es empfand.
Danke auch an dieser Stelle fürs genaue Lesen. :-) Freut mich wirklich sehr.
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Thank you! :-)
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