Ich liebe es zu reisen. Mein ganzes Leben lang hatte ich das Bedürfnis, rauszugehen und die Welt zu entdecken. Ich habe es so weit getrieben, dass ich mein Land für längere, einjährige Zeiträume verlassen habe, in denen ich einen Job in einem anderen Land angenommen habe und es als Basis für meine Reisen genutzt habe.
(letzten Mittwoch in Sesimbra, Portugal)
Ich bin viel rumgereist und war in einer unglaublichen Anzahl von Ländern, habe Beziehungen geknüpft, die lokalen Kulturen erkundet und das lokale Leben gelebt. Von den tiefsten Winkeln Patagoniens bis zu den Dschungeln in Vietnam und Kambodscha, durch beide Amerikas, Europa und Nordafrika, habe ich die schönsten Landschaften gesehen. Ich habe das Street Food in Salvador da Bahia, Managua und Ho-Chi-Minh probiert und bin in die Häuser der Zigeunergemeinschaft in Granada und der Kasbah von Kairo gegangen. Und trotzdem komme ich immer wieder nach Hause, zu dem Strand, an dem ich aufgewachsen bin.
Mein Strand hat nichts Besseres als D'es Trench auf Mallorca, noch hat er Pyramiden oder antike Ruinen. Er hat zwar ein beeindruckendes Renaissance-Schloss darüber, aber das kann nicht mit Neuschwanstein mithalten. Ich mag ihn einfach wegen diesem Ozean, der die Welt für mich öffnet und mich ruft, in ihn zu segeln, weil er das Gefühl vermittelt, dass es auf der anderen Seite etwas geben muss.
Von meinem Balkon aus sehe ich ein sich ständig veränderndes Meer, das jedem Moment eine neue Freude bringt. Ich kann sowohl den Sonnenaufgang als auch den Sonnenuntergang sehen und fühle mich im Einklang mit der Natur, wenn ich die Schreie der Möwen, die Beruhigung Atmen des Windes und das rhythmische Geräusch der Brandung höre, das in dem natürlichen Amphitheater widerhallt, das mich umgibt. Wenn ich darüber nachdenke, was mich immer nach Hause zurückbringt, obwohl es so viel Welt zu sehen gibt, kann ich es nie ausdrücken, bis ich dort bin, in meinem Schwerpunk. Der Ort, an dem ich mich am erfülltesten und glücklichsten fühle, am Leben zu sein.
Mehr kann ich mir nicht wünschen. Die Ruhe eines Wintermorgens ist der Grund, warum ich immer wieder in mein Zuhause nach Sesimbra zurückkehre.
08.02.25 @hefestus
Welch wunderschöne Liebeserklärung an einen Heimatort!
Ich fände nicht die poetischen Ausdrücke, kann die Verbundenheit zum Zuhause, dem Ort, an dem man aufgewachsen ist, aber nachvollziehen. Obwohl meine Heimat eine ("hässliche", wie böse Zungen behaupten) Industriestadt ist, fühle ich doch eine tiefe Verbundenheit zu ihr, die Geborgenheit eines Zuhauses. Mittlerweile denke ich aber auch, dass das Zuhause dort ist (sein kann), wo sich die Menschen befinden, die man liebt, wo man geliebt wird. Wo das Herz ganz unabhängig vom Ursprungsort sagt: Hier fühle ich mich zuhause.
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Ich stelle mir vor, dass jeder den Ort hat, an dem er lieber wäre... Die Leute mal beiseite. Die Leute ändern sich viel.
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Ich empfinde den Ort an dem ich lebe als Ort an dem ich gerne bin. Selbstverständlich habe ich viele Orte gesehen. Mehr, als ich noch wüsste. Einer an dem ich lieber wäre als da wo ich gerade bin, war noch nicht dabei. Überall ist es schön. Da muss ich doch nicht überall hinreisen. Ich glaube, für sowas bin ich zu faul.
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Am Atlantik zuhause zu sein, ist ein Privilleg. Heimat hin oder her, das ist einfach ein beeinduckender Ozean und ich würde sofort dort wohnen. Wenn das nur nicht so viele Umstände für meinen Alltag bedeuten würde.
Hefestus, dir muss ich nicht mehr sagen, dass du wunderschön schreibst. Das Lesen ist ein Genuss.
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Danke für deine netten Worte. Jeder von uns muss immer noch mit seinem eigenen Ozean umgehen. Manchmal ist es auch zu viel Wasser.
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Ich war immer ein Zigeuner und Rumtreiber, nie irgendwo lange. Die Welt war nicht groß genug ;-))
Und auch mich hat es erwischt: spät, aber heftig ;-)) Zack! Liebe, Nestbau, Ankommen...
Ob ich ein Heimatgefühl entwickeln werde, weiß ich noch nicht; das Wort ist für mich negativ besetzt. Als Zuhause empfinde ich unser neues Domizil jetzt schon, das ist ein neues Gefühl (kein schlechtes ;-))
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Ich wünsche dir und Zack, dass ihr euer Zuhause genießt und euren Platz findet. Es gibt kein besseres Gefühl, als zu wissen, wo wir hingehören.
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