Eine Seefahrt die ist lustig mit der Tutana vor Istrien 1994

in hive-146118 •  3 months ago 

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Sieht doch gut aus die Lady mit ihren 14,20 m Länge und 4,3 m Breite.

Die achtziger, neunziger Jahre waren die Hochzeit im deutschen Tennissport. Wir vom Tennisclub Gelb Blau Wertheim hatten auch viel Freude an diesem Sport. Trotzdem schaffte es ein Mannschaftskollege im Spätsommer 1994 einen Segeltörn mit seinen „Jungsenioren“ vor Kroatien zu organisieren. Wir waren 49 bis 59 Jahre alt. Fünf Mann hatten keine Segelerfahrung, zwei den Segelschein A und der Organisator, unser Skipper, hatte alle Segelscheine, hätte auch die Gorch Fock oder Passat führen dürfen. Wir waren also bei ihm gut aufgehoben, wie wir später feststellten. Wie wichtig das ist wurde kürzlich wieder klar, als im Mittelmeer, vor Sizilien, 900 m vor dem Hafen von Palermo, eine 50 m Luxusyacht in sekundenschnelle sank, als plötzlich ein Unwetter aufzog. Aber der Reihe nach.
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Unser Starthafen in Istrien war Umag.
Dort lag unser Schiff, die Tutana, die unser Organisator gechartert hatte. Für die An- und Rückreise hatte er einen Kleinbus gemietet, den wir im Wechsel fahren konnten. Am 10.9. in den frühen Morgenstunden starteten wir über die A3 Richtung München, Udine, Triest und erreichten am Nachmittag Umag im Nordwesten von Istrien. Wir fuhren gleich in die Marina, wo die Tutana lag, um dort unser Reisegepäck, das vom Organisator der Reise, desweiteren kurz Cäpten genannt, limitiert worden war, einzuladen. Ich war sofort vom Anblick des Schiffes angetan und auch die anderen 5 Frischlinge, mit wenig, oder kaum Segelerfahrung waren es auch. Die Gib`Sea 472 wird als eine stabile attraktive Yacht für den sportlichen Segler beschrieben. Soweit wir das erleben und beurteilen konnten war das auch unsere Meinung. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, haben wir uns im Supermarkt mit Reiseproviant für die nächsten Tage eingedeckt und im Ort in einem urigen Lokal mit dem Abendessen den Tag ausklingen lassen.

A. Essen Umag 001.jpg

Mit einem Schlaftrunk bereiteten wir uns auf die Nacht vor, wir wußten ja nicht wie gemütlich die Kojen sein würden

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Der Salon der Tutana ließ bezüglich Gemütlichkeit keine Wünsche offen

Dämmer. Tu 1 001.jpg

Mit hereinbrechender Dämmerung warfen wir noch einen Blick in die Marina und begaben uns zur Nachtruhe.
Gut ausgeschlafen und nach einem reichhaltigen Frühstück ging die Reise mit Verspätung los, wie unser Navigator im Logbuch vermerkte. Die Batterie, ein Segelschiff hat ja auch einen Motor (hier Diesel) streikte und mußte ausgetauscht werden. Auf einem Schiff muß unbedingt Ordnung herrschen, hat unser Cäpten uns sofort beigebracht. Deshalb wurden auch alle Aufgaben und Pflichten aufggeteilt, für jeden Tag im Wechsel, s. Wacheinteilng:

Tu. Wacheinteilung 001.jpg
Und damit wir uns das für die Zukunft besser merken sollten, hatten wir das schriftlich bekommen, wie auch die täglichen Seiten aus dem Logbuch , wo jeder Navigator seine Eintragungen machen mußte. Denn sonst könnte auch ich diesen Bericht nicht schreiben, es sei denn ich hätte Tagebuch geführt.
Also am 11.9.1994 ging die Reise endlich los und es wurde keine mediterrane Rotweinfahrt, wie ihr in Bälde erfahren könnt.
Herzliche Grüße und ein schönes langes Wochenende.

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Hach...! Schwelgen in Erinnerungen ist gerade schwer angesagt ;-)) Ich wünsche Dir schöne Momente mit der Vergangenheit!

Warum sind da eigentlich nur Herren an Bord? Frauen bringen Unglück...?

Warum sind da eigentlich nur Herren an Bord? Frauen bringen Unglück...?

liebe Heike, die Frage ist falsch gestellt, da waren glaube ich gar keine Herren an Bord. Schwelgen in Erinnerung? der Törn war für uns ein Erlebnis. Damals hatte man nicht die richtige Plattform. Hätte es steemit oder ähnliches gegeben, hätte ich bestimmt was berichtet, denn es ging ganz schön zur Sache, hätte ich vom Mittelmeer nicht erwartet. ich werde mich bemühen, mit Teil 2 zügig in die Puschen, deine Worte, zu kommen.

Das waren bestimmt noch Zeiten, 1994 in Jugoslawien, einem Land was es längst nicht mehr gibt. Mit Wein und Schnaps, getrunken aus gediegenen Gläsern, dazu ordentlich Zigaretten und das ganze an Tischen mit täglich frisch neuen weißen Tischdecken.
Hammerfotos-
Auf die Erinnerung
und
Herzliche Grüße

Vielen Dank Andreas, alles was Recht ist. Tito hatte die Zügel fest in der Hand. Kaum war er nicht mehr da, ging es in Jugoslawien böse zur Sache. Zum Glück haben sich die Parteien gefangen, es kokelt vieleicht noch unter der "Decke". Aber in touristischer Hinsicht ist Kroatien und Umgebung voll im Trend und teuer soll es sein. Wir hatten 2 sehr schöne Urlaube dort verbracht, in der Nähe von Makarska, genauer in Bashka Voda, grobe Richtung Split. Wir hatten auch Urlaubsbekanntschaften mit Einheimischen, die wir schnell übers Volleyballspielen kennen lernten. Und die Slibovitzvarianten waren auch sehr lecker und wirkungsvoll. Wir wohnten direkt über einem Grillrestaurant, mit guter einheimischer Küche, aber seit der Zeit hatte meine Frau eine Knoblauchunverträglichkeit entwickelt, weil sie auch gerade mit unserem Andreas schwanger war und der ständige Geruch "(Grillqualm über den Balkon) gab ihr den Rest". Wir würden aber gerne mal wieder dort sein?

Puh Tito,
das geht aber weit zurück. Den musstˋ ich grad mal googeln und das erste was ich gesehen habe, war ein Bild zusammen mit Churchill. Da bin ich raus, aber Urlaub machen dort immer noch viele, mitˋm Auto und so. Ob das teuer ist, weiß ich nicht - wo wirdˋs schon günstiger?? Das muss man so sehen: Qualität erkennt man am Preis und Punkt.
Mit einer Knoblauchunverträglichkeit kämmt ihr in meiner Küche gut zurecht, ich habe praktisch nie welchen da. Bei verarbeiteten Lebensmitteln und in der jugoslawischen Küche wird das anders aussehen. Allergien nerven aber auch wirklich tierisch…

Tito,
das geht aber weit zurück. Den musstˋ ich grad mal googeln

Da sieht man mal wie jung du bist, wenn du Tito googeln mußtest. Wenn man zu seiner Zeit gelebt hat, hat man ihn auch im Hirnkastl.

Hallo Jochen,

ein neuer Reisebericht von dir, toll ich lese sie gerne, nur dieses mal spannst du uns ganz schön auf die Folter, ein knapper ertser Teil, bin gespannt wie es weitergeht auf dem Boot mit den "nicht Herren" wie auch immer das zu verstehen ist...

dieses mal spannst du uns ganz schön auf die Folter

Oh, o hoffentlich hab ich da nicht zuviel auf den Putz gehauen.
Nein, es war schon ganz schön was los, zwischenzeitlich, aber das mit den Herren war harmlos, wir hatten eben keinen "Schlips um", aber auch keinen Schwipps

aber auch keinen Schwipps

...na das hätte wohl der Kapitän auch nicht zugelassen, oder ?

...na das hätte wohl der Kapitän auch nicht zugelassen, oder ?

Aber hallo, unter Segel oder Motor gab es für keinen auch nur einen Tropfen. Der wäre Kielgeholt worden, aber gaaaaannz langsam. Mit einer Ausnahme, ab 13 Uhr durfte Kippe, der Herr habe ihn selig, (wie auch 4 weitere Crewmitglieder), die eine oder andere Dose Bier trinken, da er aus Verletzungsgründen seemännisch nicht mittun konnte. Er war unter anderem Garant für beste Stimmung an Bord. Heinz konnte am lfd Band Witze erzählen ohne auf die Nerven zu gehen, weil so, als ob er die Situationen selbst erlebt hätte, ein Naturtalent. Außerdem war er "Motorbootfahrer auf Mallorca", beim Segeln höchstens für die Theorie zu gebrauchen.

  ·  2 months ago (edited)

ab 13 Uhr durfte Kippe, ...Er war unter anderem Garant für beste Stimmung an Bord. Heinz konnte am lfd Band Witze erzählen ohne auf die Nerven zu gehen

hehe, das klingt ganz danach als ob er der Gruppenerotiker gewesen wäre in dieser "Herren-Truppe" ohne Schlips, was sein Status als

"Motorbootfahrer auf Mallorca"

denke ich eindrucksvoll unterstreicht, solche Leute sind wichtig sonst wirds ne gaaaaanz lahme Veranstaltung ;)

Auf jeden Fall sind deine Erinnerungen hier gut aufgehoben :-)

Man mag es kaum glauben, dass seit 1994 schon wieder 30 Jahre vergangen sind. Ach, an der Stelle könnte ich direkt auch in Erinnerungen schwelgen. War auch für mich eine aufregende Zeit...

Bin gespannt, wie es bei euch weiterging :-)

Man mag es kaum glauben, dass seit 1994 schon wieder 30 Jahre vergangen sind.

Mir ging es genauso. Ich mußte extra nachrechnen, ob das wirklich 30 Jahre sind. Überschlägig war mir das zu unsicher.

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