🏋️‍♀️Heute Leichte Kost 7,26 Kilogramm, bei den Bataillonsmeisterschaften1959🏋️‍♀️

in hive-146118 •  7 months ago 

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Bataillonsmeisterschaften 1959 bei der Bundeswehr in Nienburg

Ein bißchen Sport ist immer angesagt, auch wenn ein allgemein bekannter Spruch lautet: „Sport ist Mord“. Das sagte im hohen Alter Winston Churchill und angesprochen auf sein Alter, nahm er einen tiefen Zug aus seiner dicken Zigarre und fügte unter anderem hinzu:... No Sports. Eine Abgrenzung zum Hochleistungs-Profisport machte der Österreicher Reinhard Fendrich mit seinem Song „Es lebe der Sport, er hält uns jung und macht uns hort“. Dazu gab es ein Video, makaber fast zynisch, weswegen es wohl nicht mehr gezeigt wird. Aktuell hört man aber immer mehr, wie vorteilhaft sich gemäßigter Sport auf die Gesundheit und die Fitness auswirkt.
Ich habe etwa mit 13 Jahren bei Tusem 05 Essen, bekannt durch seine Handballer, welche mehrfach Deutsche Meisterschaften errangen, mit Leichtathletik begonnen und bis heute mehr oder weniger weiter betrieben. Als ich im Oktober 1959 in Nienburg im Panzergrenadierbataillon 32 meinen Wehrdienst ableistete, kam mir die körperliche Fitness zugute. Wir bewegten uns sehr viel im Geslände, der Anmarsch zum Truppenübungsplatz, 5 km, erfolgte singender und marschierender Weise. Einen Schützenpanzerwagen, der das Transportmittel der Panzergrenadiere sein sollte, haben wir nie gesehen. Wenn wir irgendwo hinfuhren geschah das im Unimog Planwagen, die meiste Zeit ohne Plane, ein erfolgreiches Modell der Firma Mercedes. In einem Panzer sind wir nur einmal, im Rahmen einer Übung, zur Anschauung gefahren. Der Wehrdienst hatte für uns, die wir den 2. Weltkrieg als Kinder erlebt hatten, nie etwas mit Krieg zu tun, so sehr war im Hinterkopf, nie wieder darf von Deutschland Krieg ausgehen, was man immer wieder hörte, verankert. Beim Unterricht während der Grundausbildung hieß es auch „immer“:Im Ernstfall, von dem wir hoffen,daß er nie eintritt, ist so und so zu verfahren. Die Panzergrenadierausbildung war für uns mehr Pfadfinderausbildung.
Nach etwa einem halben Jahr wurde ein Sportfest durchgeführt. Unter etwa 1000 Soldaten wurden die Bataillionsmeister ermittelt. Ich nahm in der Disziplin Kugelstoßen, mit der auch beim Sportabzeichen verwendeten 7,26 Kg schweren Männerkugel, teil. Die Voraussetzungen für den Wettkampf waren nicht optimal. Am Abend vor dem Wettkampf fand ein Zugabend (Kompanie besteht aus Zügen und diese aus Gruppen á 8 Mann) in einem schönen Lokal am Steinhuder Meer statt. Hier floß einiges an Bier und die Folgen spürte ich noch am nächsten Vormittag. Doch zu Beginn des Wettkampfes hatte sich mein Magen beruhigt. Ich erzielte sogar mit 12,38 Meter eine persönliche Bestleistung. Wenn man bedenkt, daß für das Sportabzeichen in Gold 8 Meter gefordert werden, ist das eine gute Leistung.
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Diese Urkunde, nimmt in meiner Sammlung einen Sonderplatz ein, aus folgendem Grund:
Am nächsten Morgen fand wie gewohnt die Kompaniebesprechnung statt, doch heute startete Hauptmann Holzfuß mit den Worten: Kompanie aufstehen und dann: Gefreiter Paul kann sitzen bleiben. Wir haben einen Bataillonsmeisterunter in unseren Reihen und ich wurde in aller Form belobigt. Da man als normaler Soldat oder kleiner Gefreiter eine absolute Null ist, nichts zu melden hat, war ich total überrascht und denkbar erfreut.
Diese Geschichte muß ich wohl zuhause sehr eindringlich geschildert haben, denn meine Söhne haben mich des öfteren mit dem Bataillionsmeister geneckt und für mich bei Bedarf diesen als „Benutzernamen“ eingesetzt. Wie oben erwähnt bin ich bis heute der Leichtathletik treu geblieben aber die Meisterschaft 1959 hat mir mehr bedeutet als ein 2. Platz im Gewichtwurf 2020 bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften oder 2023 ein 2. Platz bei den Bayerischen Seniorenmeisterschaften im Werfer 5- Kampf.
Sportliche Betätigung hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und zu meinem Wohlbefinden beigetragen und das bei recht guter Gesundheit.
Oh, aber gerade beginnt die rechte Hüfte zu zwicken, das lag sicher an der Gartenarbeit.

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Ich würde mal sagen, dass 12 m Kugelstoßen schon recht gut sind. Ich habe jetzt zwar keinen Vergleich bei der Hand, aber ich denke, das kann sich sehen lassen. Ich habe das letzte Mal in der Schule die Kugel geworfen oder besser gestoßen. Welche Weiten da so gemessen wurden, weiß ich nicht mehr...

Auf jeden Fall solltest du bei der Bewegung bleiben. Ich glaube, die Sprichwörter wie "Wer rastet, der rostet." haben schon ihre Berechtigung. Wobei das im Grunde für das ganze Leben gilt. Wer erst im Alter damit anfangen will, wird es wohl deutlich schwerer haben.
Ich sehe auch im Verwandtenkreis deutliche Unterschiede zwischen Personen, die sich viel bewegen und solchen, die das eben nicht getan haben/tun. Bei letzteren stellen sich eindeutig mehr Wehwechen ein.

In dem Sinne wünsche ich dir weiterhin viel Bewegung und Spaß bei der Gartenarbeit... ich hatte heute auch wieder gut im Garten zu tun. Allerdings nicht mit sondern am Rasenmäher, da der ein wenig rumspinnt...

Ich habe jetzt zwar keinen Vergleich bei der Hand,

Zum Vergleich, Niklas Kaul hat bei seiner Weltmeisterschaft 2019 im 10- Kampf 15,10 m gestoßen. Er ist ein Werfertyp, der es im Speerwurf mit den Spezialisten aufnehmen kann. Einer meiner Schwäger hat mir vor Jahren aus Jux eine 7,26 kg Kugel zum Geburtstag geschenkt. Am letzten Wochenende wollte sich der Freund meiner ältesten Enkelin, ein lupenreiner Amateur (25 Jahre) im Weitsprung testen. Er schaffte die angepeilten 4,50 m ohne jede Übung. Dann probierten wir noch die 7,26 kg Kugel, die er auf 7,5 m stieß. Ich schaffte geade 4,5 m. Alles unter Beaufsichtigung eines Sportlehrers (Sohn), damit es keine Verletzten geben sollte.
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Die schönste Pflanze weit und breit. Wegen dieses Anblicks lohnt sich die Gartenarbei, oder??

...was für ein schönes Bild mein lieber Jochen, für solch einen Anblick lohnt sich jede Mühe !
Wenn auch die Leichtathletik nicht unbedingt die richtigen Übungen für die Gartenpflege vorhält, so bist du doch ständig in Bewegung musst sicherlich nur ab und zu mal die Haltung wechseln. Auf dem Sprotplatz oder in der Halle vermute ich dich ja sowieso regelmässig.

Ach ja und Glückwunsch nachträglich zur gewonnenen Batalionsmeisterschaft, starke Leistung ! Kugelstoßen bin ich nie über 9 Meter rausgekommen das war nicht meins, Speerwerfen war schon eher gut da war meistens der Platz etwas zu kurz, Hochsprung mit um die 2 Meter, Weitsprung mit 7-8 Metern auch nicht schlecht und die Hürden das war meins ;)

Ach ja und Glückwunsch nachträglich zur gewonnenen

Vielen Dank für die Glückwünsche nachträglich, ich lach mich tot, ist ja auch erst 65 Jahre her, war aber nachhaltig wie man sieht. Deine Leistungen in der Leichtathletik waren ja super. Du hattest vor einiger Zeit mal erwähnt, daß deine Zehnkampfergebnisse sehr gut waren. Liegt auf der Hand, als Läufer und Springertyp mit an die 2 m im Hochsprung 7, .. m im Weitsprung, Stärken über 110 m Hürden und Speerwurf, dann kommen automatisch gute Zeiten über 400 m und 1500 m hinzu. Schade, hauptsächlich der Beruf und der damit verbundene Zeitmangel wird deine Ambitionen beendet haben. Ich habe auch nach 30 J einge Jahre Pause gemacht mit der Leichtathletik und habe mich mit Radfahren und Volleyball einigermaßen fit gehalten. Mit ca. 50 hat es sich ergeben, daß ich wieder angefangen habe. Mit dem LAZ Obernburg Miltenberg bin ich bei einem Verein gelandet, der ziemlich aktiv ist, der in diesem Jahr die Deutschen Seniorenmeisterschaften im Werfer 5- Kampf ausrichtet, da Zella Mehlis eine Pause einlegen muß. Leider ist das Wetter nicht förderlich. Bei dem ständigen Regen kommt die Vorbereitung auf den Wettkampf zu kurz und wir wollen ja einigermaßen abschneiden. Hammer, Diskus, Speer, Gewicht -wurf sind in der Halle schwer zu üben. Aber es handelt sich ja doch nur um die schönste Nebensache der Welt und Konkurrenten geht es ähnlich.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende (im neuen Domizil?)

Hallo Jochen, naja Zeitmangel wegen der Arbeit war´s nicht bei mir mit der Leichtathletik, das waren die jungen Jahre, ich habe das dann bis aufs Ausdauertraining (Laufen ) an den Nagel gehängt meine liebe Schwester hatte da sowieso immer die größeren Ambitionen und hat das länger gemacht mit x-Titeln.
Während ich schon den Kampfsport als meine favorisierte Disziplin gefunden hatte (hehe Schwesterherz folgte natürlich dann auch später und musste alles wieder besser machen) den ich dann bis zu einem schweren privaten Neujahrsunfall fast zum Profiniveau gebracht hatte und dann leider fast komplett einstampfen konnte da ich nicht mehr wirklich in der Lage war, auf Grund der Verletzungen und der Einschränkung der Beweglichkeit meiner besten Waffe, harte Trainings sessions zu gehen und im Wettkampf-Alltag zu bestehen.
Deswegen hatte ich ja die aktive Wettkampfphase beendet und die Phase der Ausbildung anderer (Personenschützer des BGS und der Polizei, sowie der 709 der US-Army, sowie unserer Leicht und Vollkontakt Wettkampfmannschaft), außerdem habe ich mich dann mit zwei meiner Trainingskollegen um die angeschlossene Sicherheitsfirma gekümmert und dort die Einsätze in einem sehr großen und mit extremen Vorfällen behafteten Vergnügungskomplex im Wechsel mit den beiden anderen geführt und beaufsichtigt bis der Komplex wieder sauber war und man ihn ohne Angst wieder besuchen konnte.
Damals wollte nicht mal die deutsche Polizei dort Einsätze machen, die haben sich von uns die Verursacher vorbereiten und draußen übergeben lassen, nicht mal den 709´ern also der Militärpolizei der Amerikaner, die bekanntlich nicht gerade zimperlich sind, war das geheuer dort drin irgendwie zu agieren wenn es Streß mit ihren Landsleuten gab, die sind immer im Rudel von wenigstens 8 Mann eingelaufen und dann auch lieber nur bis zu unserer Rezeption um die Kandidaten nur noch abgepackt entgegen zu nehmen die Aufzeichnungen dazu einzusehen und die Jungs in die Vans zu schmeißen (nicht ohne eine nochmalige körperliche Ermahnung sowas niemals wieder zu versuchen) um sie dann in der nahen Kaserne in Gewahrsam zu stecken bis entschieden war was man mit ihnen machen sollte.
War eine aufregende Zeit damals, wenn auch nicht so schön wie die Wettkampfzeit in der ich international viele Leute kennen gelernt habe die bis heute teilweise im Geschäft sind und vielen ein Begriff sind.

Neues Domizil, ja, im Übergangsdomizil bis Anfang Juni !
Was danach kommt steht gerade in den Sternen, es sieht hier vor Ort nicht wirklich gut aus und langsam verliere ich ein wenig die Lust auf dieses unstete Wohnfeeling, es könnte etwas größere Veränderungen geben dieses mal ;)

Dir lieber Jochen auch noch einen schönen Restsonntag ;)

Absolut! Im Moment sieht es im Garten total frisch grün und bunt aus. Die Pflanzen haben noch genug Feuchtigkeit und bei den Blumen blüht eine Sorte nach der anderen. Sieht richtig schön aus.

Ich gehe auch gleich wieder raus :-)

Am letzten Wochenende ...

Ich sehe schon, bei euch wird Sport/Bewegung über alle Generationen groß geschrieben. Finde ich gut und lockert die gemeinsamen Stunden auch ziemlich auf.

Ich habe wenig Sympathie für den zum Geschäft verkommenen Leistungssport, aber in Bewegung muß Mensch schon bleiben! An Tagen, wo ich zu lange am Rechner sitze oder nicht aus dem Auto komme, tut mir tendentiell mehr weh als an denen mit Training... Machst alles richtig!

Sitzen bekommt dem Körper am wenigsten. Training von Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft ist vorteilhaft. Bei Übungen zur Steigerung der Schnellkraft kann man an den nächsten2 Tagen schon mal mit Muskelkater rechnen. Deshalb soll man ja auch dem Körper Erholungspausen gönnen. Erst dann kann man mit Verbesserung rechnen. (ist ja auch nur relevant wenn man an Wettkämpfen teilnimmt).