🚴‍♂️ Traumreise mit dem Rad: Wertheim - Sylt 2008 (Etappe 6)🚴‍♂️

Auf dem Weg nach Ottersberg überquerten wir die Weser zwischen Bremen und Verden a.d. Aller

20.7.2008 Etappe 6 von Stolzenau --> nach Ottersberg 89 km ( Halbzeit geschafft)
Um 9:30 sind wir bei Sonnenschein gestartet. Nach Hoya, die nächste größere Ortschaft, fuhren wir an einem Weserseitenkanal entlang. Bei einer Rast holte uns der „Zierenberger“ ein, auch ein Tourenfahrer, aus Zierenberg, der im selben Hotel übernachtete. Er war auf dem Weg von Zierenberg, nördlich Kassel, nach Bremerhafen und Eckernvörde. Seine Familie hatte ihn für verrückt erklärt und die Reise mit dem Auto vorgezogen. So beliebt waren damals noch Reisen mit dem Fahrrad. Nach diesem kurzen Wiedersehen ward er nicht mehr gesehen. Klar, denn in Hoya bekam ich einen Plattfuß im Vorderrad, der Komplikationen bereitete, da eine neue Tube Gummilösung nicht funktionierte. Die Klebewirkung war gleich null und der Flicken löste sich sofort wieder vom Schlauch. Zum Glück hatte ich (Messie) die alte Tube noch im Werkzeugtäschchen. Mit dem Rest in der Tube hielt der Flicken perfekt. Eine Stunde Aufenthalt für eine Arbeit, für die ich sonst max 10 Minuten benötigte. Weitere "Verspätung" kam hinzu, weil wir uns 15 km vor der Weserüberquerung kräftig verfahren hatten. Schuld war ein unklares Radwegzeichen und dann ein Ausflugssee, der uns beim Umrunden in die Irre führte. Zum Schluß waren wir auf Wirtschaftswegen ohne Kennzeichnung und nur der Einsatz unseres Kompasses führte uns wieder auf den rechten Weg zur Weserüberquerung bei Langenwedel, nordwestlich von Verden. Mittlerweile waren unsere Getränke aufgebraucht, Gaststätten lagen wenige am Wege oder waren noch nicht geöffnet. Damit hatten wir nicht gerechnet. Nur eine Autobahnraststätte wäre erreichbar gewesen. Die wollten wir aber nicht. Zehn Kilometer vor Ottersberg fragten wir einen Mann, der im Garten arbeitete nach dem günstigsten Weg nach Ottersberg. Nachdem er uns beraten hatte, füllten wir hier noch unsere Flaschen mit köstlichem, kühlem Kranenberger und erreichten Ottersberg. Kurz vor dem Ort wollte ein Schäferhund meiner Frau „an die Wäsche“. Zum Glück war er kurz genug angeleint und schaffte es nicht. Das war auf der langen Reise zum Glück der einzige Fastzwischenfall mit einem unerzogenen Köter, bzw. Herrchen. Ottersberg hat 2 Ortsteile, die durch eine Riesenbahnlinie getrennt sind. Hier sahen wir uns nach einer Weiterfahrt per Zug um, da die Aussichten für eine Übernachtung in Ottersberg nicht ergiebig waren. In einer Pension, die hotelartig geführt wurde, kamen wir dann doch unter.

Unsere Pension, in der wir sehr gut versorgrt waren

Zum Abendessen mussten wir einen Spaziergang von ca 3 km machen. Auch dieser Ort war für Tourismus nicht gerade gut gerüstet, obwohl er ein Kurort sein sollte. Die Pension war aber in Ordnung. Mitten in der Nacht wurde ich wach mit Herzrasen, ich nehme an, Arrhythmie nach Atemaussetzer. Nach und nach beruhigte ich mich, dank Autogenem Training, auch der Blutdruck normalisierte sich. Überlastung durchs Radeln war jedenfalls nicht die Ursache. Gegen 6 Uhr wurden wir beide wach. Regen trommelte ununterbrochen auf unser Dachfenster und ließ Schlimmeres für die Weiterfahrt befürchten. Deshalb frühstückten wir in aller Ruhe, in der Hoffnung auf Wetterbesserung.