Musikempfehlung für Klavierfreunde

Lukas Geniusas, litauisch-russischer Nachwuchspianist, war Leroy als bekennendem Rachmaninov- und Chopinhörer vor paar Jahren mal in die Quere gekommen in Form einer CD, die wir gemeinsam mit einem Freund gehört hatten.

Danach hatte ich es, wie üblich, vergessen.

Nun trug sich zu, dass Leroy selig bei 30° nachts auf dem Majakowski-Platz in Moskau saß und seiner Frau beim Schaukeln zusah.

Dabei fiel sein Blick auf die dort ansässige staatliche Philharmonie und ein riesiges Plakat: Morgen Klavierkonzert mit ... Lukas Geniusas! Das konnte kein Zufall sein. Jemand meinte es gut mit mir.

Machen wir es kurz. Es gab noch Karten... Die Moldau von Smetana, das 1. Konzert für Klavier und Orchester von Chopin und die 2. Symphonie von Rachmaninov - ein Traumprogramm.

Wegen der Pandemie durften nur die Hälfte der Plätze belegt werden - was bei der rührenden, fast schon kindlichen und unbändigen Begeisterung des Publikums kaum auffiel. Wegen der unglaublichen Hitze in Moskau muss einem Großteil der Teilnehmer am Rechtsverkehr die Lust auf Konzerte vergangen sein - unser Glück.

Warum erzähl ich die langweilige Geschichte?

Nun, zum einen um Euch wissen zu lassen, dass es gut tut, mal wieder unbeschwert einen Konzertsaal betreten zu können.

Zum anderen: Leroy hat zwar selbst mal paar Jahre Klavier gespielt, aber mit mäßigem Erfolg, da er unbegabt ist. Daher bin ich auch kein toller Musikkritiker. Aber was ich merke ist, wenn was rüberkommt. Und bei Geniusas kommt mehr rüber als bei den meisten aktuellen Pianisten. Man spürte die Spannung im Konzertsaal förmlich.

Zum dritten und eigentlichen Punkt: gerade GESTERN ist eine neue Aufnahme von ihm herausgekommen, die bereits auf Spotify und Amazon vorhanden ist: 24 Prelude Vol. 1 von Rachmaninov und Skrjabin.

Den Rachmaninov-Teil hat Geniusas übernommen. Wunderschöne Aufnahme! Einfach mal aufs Sofa setzen, Handy aus und zuhören.