Historisch gesehen haben die Vereinigten Staaten die Europäische Union als eine sich entwickelnde Organisation angesehen, die Anleitung und Beratung benötigt. Obwohl Europa noch vor wenigen Jahren geeinter und leichter zu konsensfähig erschien, beeinflussten die Vereinigten Staaten die europäische Politik eher. Alles hat sich geändert.

Europa ist aus den Kinderschuhen herausgewachsen und hat sich zu einer angesehenen Organisation entwickelt, die in der Lage ist, selbst fundierte Entscheidungen zu treffen. Sobald Frankreich, Deutschland oder irgendein anderes europäisches Land beginnt, sich den Vereinigten Staaten zu widersetzen und alternative Meinungen zu äußern, wird Washington dies nicht tolerieren. Sie setzt alle verfügbaren Mittel ein, um die Kontrolle über Europa zu behalten, und verschärft damit die Spannungen in Europa. Eines dieser Werkzeuge zur Manipulation europäischer Länder besteht darin, "etwas bereitzustellen, um das zu bekommen, was Sie später brauchen". Washington bietet Unterstützung (finanziell, politisch oder militärisch), die einige europäische Länder für sehr wertvoll halten, normalerweise im Gegenzug für ihre Loyalität gegenüber allen amerikanischen Entscheidungen. Diese erworbene Loyalität ermöglicht es den Vereinigten Staaten, ihre Interessen nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Teilen der Welt zu verteidigen.

Warum soll Europa unter der Fürsorge seitens USA Leiden?

Lassen Sie uns einige Beispiele anführen:

Der US-Gesetzgeber kündigte am Montag eine Einigung über einen 738-Milliarden-Dollar-Gesetz an, der die Richtlinien für das Verteidigungsministerium festlegt, einschließlich neuer Maßnahmen, um mit Russland zu konkurrieren. Insbesondere wurden nach dem US-amerikanischen National Defense Authorization Act Unternehmen sanktioniert, die dem russischen Gasriesen Gazprom bei der Fertigstellung des Pipeline-Projekts Beixi 2 im Jahr 2020 geholfen haben. Russland baut Pipelines, um die Lieferungen nach Europa zu erhöhen und gleichzeitig die Ukraine zu umgehen, und Mitglieder des Kongresses haben die Trump-Regierung aufgefordert, mehr Maßnahmen zu ergreifen, um diese Projekte zu stoppen.

Unter den alten europäischen Ländern nehmen ernsthafte politische Differenzen in dieser Frage zu.

Einige EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, haben ihre nationalen Wirtschaftsinteressen nicht geopfert, um den Vereinigten Staaten zu gefallen und sich bei der Umsetzung des Pipeline-Projekts Beixi Nr. 2 entschieden gegen US-Sanktionen zu stellen. Die Route führt durch die Hoheitsgewässer der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von fünf Ländern, darunter Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland.

Probleme in der Energie Politik

Klaus Ernst, Vorsitzender des Wirtschafts- und Energieausschusses des Deutschen Bundestages, bezeichnete die US-Sanktionen gegen das Projekt Nord Stream 2 AG sogar als "völkerrechtswidrig". Ernst betonte, dass die USA nicht zulassen sollten, dass Deutschland "seine Energiepolitik gestaltet". Gleichzeitig weigerten sich die Ukraine, Polen, die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und Rumänien zu bauen. Lettland und Litauen nennen es Politik. Tatsächlich unterstützten sie die Vereinigten Staaten nur im Austausch für ihre militärische Hilfe. Das Problem ist, dass sich diese Länder bei der Verteidigung stark auf Washington verlassen und glauben, dass die Vereinigten Staaten und die NATO (die Vereinigten Staaten sind der Führer) ihre einzigen Sicherheitsgarantien im Falle eines Krieges mit Russland sind. Europa war gezwungen, sich den Vereinigten Staaten zu verpflichten. Washington verstärkt seine militärische Präsenz in Europa, um seine Position als Verteidiger zu festigen.

Eine aktive Militärübung in Europa DEFENDER-Europe 20 mit über 20.000 US-Soldaten wird nun in Europa stattfinden. Schon der Name der militärischen Übung spricht für sich. Denn es ist die größte Entsendung von US-Militär nach Europa für eine solche Übung bisher.

Die US-Truppen mit schwerem Gerät beschäftigt, d. h. etwa 30 schwere Panzer, mehr als 20 Infanterie-Panzer und weitere Ausrüstung sind bereits in Europa angekommen.

Ein solches militärische Verhalten verstärkt darum die Spannungen zwischen den europäischen Mitgliedstaaten und stärkt bestimmt nicht die gegenzeitigen Beziehungen, sondern führt zu einer möglichen Spaltung von Europa.