Gedichtinterpretation des Gedichtes "Ausdrücke"

in hive-146118 •  10 months ago 

Worum es mir bei diesem Gedicht geht, das ist das Schaffen von Ausdrücken. Daher auch der Name.
Für mich hat dieses Thema eine große Bedeutung. Denn, für mich ist es oft schwierig passende Ausdrücke zu finden.
Es gibt Menschen die sich mit dem Thema leicht tun. Diese können sich schnell zurecht finden, worum ich sie echt beneide.

Einen passenden Ausdruck zu finden ist allerdings für manch anderen Menschen nicht so leicht. Gut, ein Soziopath hat einfach keine Gefühle die er ausdrücken kann. Allerdings sind diese recht selten. Daneben gibt es auch solche, die sich schwer tun mit dem Ausdruck. Nicht weil sie keine haben sondern sich einfach schwer tun.

Wie in dem genannten Bibelvers angesprochen, gibt es Menschen die einfach ein, wie auch immer geartetes, gestörtes Verhältnis zu ihrer Ausdrucksweise haben. Dies kann durch andere Menschen verursacht sein.
Vielfach leiden solche Personen darunter. Denn es ist ja nur die Ausdrucksweise gestört, nicht das Empfinden an sich. Das Empfinden ist da, doch findet es keinen Ausdruck. Doch der Druck, nomen est omen, muss dennoch hinaus. Und geht er nicht freiwillig, so geht er gewaltsam, was meistens sehr kontraproduktiv ist.

In unserer anthropozentrischen Welt von heute, richten wir unseren Blick allzu oft auf äußere Dinge. Der Materialismus, falsch verstanden, setzt dann Leiden mit etwas schlechtem gleich. Und hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Es gibt nichts Schlechtes an sich in dieser Welt! Wir halten es nur dafür!

Sicher, es gibt Menschen denen gefällt es wenn die Welt brennt. Doch auch diese sind selten, GOTT sei Dank. Was wesentlich verheerender ist, dass ist das sture Verhalten vieler Menschen, solch ein Verhalten als gut zu betrachten. Sie halten es für eine Art von Gerechtigkeit, sie haben gelitten, deshalb sei es nur gerecht das der andere nun auch leide.
Und das ist falsch. Aber das ist ein anderes Thema!

Jedenfalls ist es vielmehr so, dass Leiden von großem Nutzen ist. Leiden, zeigt dir letztlich "nur" an, dass etwas nicht richtig funktioniert. Deshalb ist Leiden etwas gutes. Recht verstanden.
Leiden ist eine Gelegenheit, keine Gefahr.

Wer das versteht, dem eröffnen sich ganz neue Welten. Auch in der Gefühlswelt. Und auch im Ausdruck. Nun gut, man wird nie an einen extrovertierten Menschen heran reichen. Muss man allerdings auch nicht. Der tiefere Sinn des Leides ist es diese tieferen Ebenen erreichen zu können. Dies wäre in einem anderen Umstand gar nicht möglich. Denn um eine angemessene Tiefe zu erreichen, muss man vieles hinter sich lassen.

Deshalb sollte man das was man erlebt hat annehmen, gerade auch das Leid!
So man will, keine Frage, der freie Wille, zählt in jeder Lage. Dies berührt ein anderes Thema das mich sehr bewegt, die Art wie man dieses Leben annimmt. Man kann es als Fluch sehen. Und vieles spricht dafür.
Man kann es auch als Segen sehen. Wofür noch viel mehr spricht.

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Ja, die richtigen Worte zu finden ist oft nicht so einfach. Oft habe ich einen "einfachen" Gedanken im Kopf, doch wenn ich das was ich im Kopf habe dann aussprechen oder noch schwieriger, schreiben soll, kann das schon mal dauern. Ob es gelingt, ist dann wieder eine andere Frage.

Den Bezug, den du in dem Zusammenhang mit Leid herstellst, ist mir allerdings nicht so ganz klar. Freilich, was wir sagen und was der andere versteht, ist nicht immer das Gleiche. Aus meiner Sicht grenzt es schon fast an ein Wunder, sein Erleben so zu kommunizieren, dass der andere dies nachvollziehen kann.

Andersrum, wenn das nicht gelingt, ja, dann das kann leidvoll werden. Ist hier der Zusammenhang?

Jein :)

Allerdings hast du vollkommen recht und sprichst einen wichtigen Punkt an. Wenn man nicht gut darin ist, aus welchen Gründen auch immer, seine Gedanken auszudrücken, ist es oft sehr belastend. Das kann sich bis zu einem Leiden weiterentwickeln, das kann ich bei meinem Sohn sehen. Der hat z. B. oft das Problem das er, als tiefer Denker von Geburt an, oft mit seinen Gedanken schon viel weiter ist. Und es frustriert ihn enorm wenn andere ihn nicht verstehen. Mittlerweile geht es so langsam, wird schon werden. War und ist viel Arbeit!

Und hier schließt sich interessanterweise der Kreis zu dem was ich angesprochen habe.
Er soll lernen diese Leiderfahrung anzunehmen. Als Katholiken haben wir es da etwas "leichter" einen Zugang dazu zu finden.
Dadurch, dass er dieses, scheinbar, sinnlose Leiden annimmt, verschwindet zunächst der ganze Frust. Was wichtig ist damit kein Hass entstehen kann, weshalb Dampf ablassen ja so wichtig ist.
Als nächstes kann er daran gehen sich damit zu beschäftigen, also mit der Problematik selbst. Und das eben ohne Frust und Aggression, zumindest mit so wenig wie möglich. Dadurch, dass er mit relativ ungetrübten Blick darauf sieht, kann er einen Lösungsweg finden. Dieser Weg ist allerdings nur ein Weg für ihn und für niemand anders.
Leid weist uns immer darauf hin das etwas falsch war oder noch nicht seine richtige Form gefunden hat.

Diese Sachlage ist heute durch das materialistische und anthropozentrische Denken Großteils verschüttet. Wir denken den Menschen nur von der Materie, lassen seinen Geist allerdings außen vor. Meiner Meinung nach mit Absicht um sich mit solchen Gedanken nicht "quälen" zu müssen.
Doch die Erlösung gibt es nur durch das Kreuz!

Und es frustriert ihn enorm wenn andere ihn nicht verstehen.

Kommt halt darauf an, ob andere ihn überhaupt verstehen können.

Erinnert mich ein klein wenig an die Zeit, ich war keine 10 Jahre alt, da begann das mit den Klarträumen. Weder meine Alterskollegen noch meine Familie konnte damit was anfangen und so habe ich ziemlich schnell aufgehört darüber zu reden. Erklär mal jemand, der noch nie einen Apfel gegessen hat, wie ein Apfel schmeckt. Geht nicht, bzw. nur in dem Rahmen welche "Apfelerfahrungen" der andere hat. Und nicht jeder interessiert sich für Äpfel. Das muss man auch respektieren.

Er soll lernen diese Leiderfahrung anzunehmen.

Damit du nicht sehen musst, dass er leidet oder weil ihm das hilft? Ich frage deshalb, weil ich beim Lesen deines Textes schon eine gewisse Abneigung in mir spüre, so als wolltest du ihm deine Ansichten aufdrücken.

Leid weist uns immer darauf hin das etwas falsch war

Sehe ich nicht so. Ich denke dabei z.B. an den schlimmsten aller Fälle, wenn Eltern ihr Kind beerdigen müssen. Was hätte das Leid das damit zweifellos einhergeht für einen Hinweis, was sollte da falsch gewesen sein?

Manche leidhaften Erfahrungen erweisen sich im Nachhinein als Wachstumsphasen und man ist nach deren Überwindung vielleicht sogar dankbar dafür. In dem Fall war daran nichts falsch, oder sehe ich das falsch?

Wir denken den Menschen nur von der Materie

Da bist du aus meiner Sicht zu streng. Freilich sehen manche das so, andere sehen wiederum nur die geistige Ebene. Zwei Extreme, die in ihrer Reinform wohl eher selten anzutreffen sind. Aber, das ist nur mein Eindruck, 99,99% der Menschen auf dieser Welt kenne ich nicht.

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Die passenden Worte, ist ein Werk der Menschheit.
Viele Menschen, können nicht richtig artikulieren, das Ansicht, ist nichts schlimmes, wenn man genau zuhört, versteht eigentlich jeder Mensch den anderen, wenn man es dann auch will.

Es geben ja auch Menschen, die sich mit Händen und Füßen unterhalten und wenn man auch da genau hinschaut, versteht man auch was dieser möchte.

Servus

Ja da hast du recht. Man muss das Richtige und das Gute schon auch wollen. Ohne Wille geht nichts in dieser Welt.