Verletzungen,
sie sind oft tief,
wenn in der Seele sitz der Spieß,
der von Außen eingedrungen,
und Widerhaken Schlimmes künden.
Alles Vertrauen,
ist da oft verloren,
denkt, sie nehmen nie ein End,
die Sorgen,
denn die Erinnerung,
sie weckt den Schmerz,
Vergessen,
geling nicht mal im Scherz.
Zu tief die Wunden sitzen,
mit Eiter und des Giftes Spritzen,
ist nichts, vor Verderblichkeit gefeit,
verseucht die Seele, in großem Leid.
Wahrlich, da wird einem klar,
weshalb die Hölle eine Qual,
da eigne Pein, nur ertragen kann,
wer eignen Schmerz an andre band.
Ohn Vertrauen keine Hoffnung,
ohne Hoffnung,
alles, ein Meer des Grauns,
indem du kein Haus mehr kannst erbaun,
solch Dasein, ist der Alben Traum.
Solcher Art,
das Leid erfahren,
ist bessere Wahl zu wagen,
Frieden zu schließen,
mit Gott, der Welt,
was auch immer deiner Seel missfällt.
Verbitterung,
in dieser Welt ein leichtes ist,
tausendfacher Beispiele es nicht erbricht,
und doch,
wahrer Mut heißt, seine Furcht besiegen,
Vergebungs Ruf, er soll ertönen.
So wir nicht über uns hinausgewachsen,
den Frieden in uns selbst erschaffen,
wird Frieden nie im Außen sein,
in der Welt,
die Hoffnungslosigkeit gedeihn.
Deshalb,
lasst uns danach trachten,
der Verletzung Heilung zu erfassen,
um mit Mut und Hoffnung in den Augen,
dem leichten Joch zu trauen.
Reinhard Fürst
Ich denke, dass eine der großen Hürden im Leben ist, nicht verbittert zu werden und zu bleiben. Die fuck off- Mentalität ist dabei nicht sehr förderlich, da sie ja geradezu die Verbitterung zementiert.
Wunden, seelische Wunden, sind in der Regel sehr tief und sehr heilresistent. Es führt dazu, dass, selbst die bloße Erinnerung daran, außerordentlich schmerzhaft sein kann. Dies hat zwei wichtige Auswirkungen. Der Schmerz verhindert ein Aufarbeiten des Geschehenen, ein Überwinden des Schmerzes, des Geschehenen. Dies weil man sich denkt, man würde durch den Schmerz, durch das Geschehene, einerseits einen Nachteil erleiden, andererseits etwas verlieren.
Zum anderen führt es dazu, sich von Menschen und Dingen, Umständen und Gelegenheiten fern zu halten, die irgendwie mit dem Geschehenen zusammen hängen. Es führt zu Rückzug und Abschottung. Doch dies macht nichts besser, geschweige denn, man findet einen Sinn im Leiden. Ganz im Gegenteil. Leicht sinnt man darauf andere genauso leiden zu lassen wie man selbst gelitten hat. Nicht weil man Gerechtigkeit anstrebt, nein. Sondern weil wir dazu neigen unseren eigenen Schmerz auf andere zu projizieren. Dadurch fühlt sich unser eigener Schmerz nicht mehr so schlimm an. Vereinfacht gesagt, wenn andere leiden tut es einem gut.
Von daher mutet es nicht verwunderlich an, weshalb die Hölle als Ort der Qual geschildert wird. Einfach weil es "leichter" ist die eigene Qual zu ertragen, wenn man andere quält.
Was, btw, auch der Grund ist, warum Christus das Gesetz von Auge um Auge verworfen hat(MAT 5). Nicht unbedingt weil es besonders falsch oder schlecht ist, nein. Sondern weil es die Menschen benutzt haben um Rache zu üben und nicht Gerechtigkeit. Denn was der Mensch tut ist Ausdruck dessen wer er wirklich ist. So man also etwas schlechtes oder gar böses tut, so lässt man selbiges in sich hinein. Was jedoch für einen selbst nicht von Vorteil ist. Weshalb man auch nicht böses mit bösem vergelten soll.
Genau deshalb ist Hoffnung eine Tugend. Sie basiert auf Vertrauen. Nämlich dem Vertrauen, dass alles einen Sinn hat. Wäre dem nämlich nicht so, so wäre Hoffnung völliger Blödsinn. Spätestens wenn einem selbst mal das Wasser bis zum Hals gestanden ist, weiß man und glaubt nicht, dass Hoffnung den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern, Leben und Tod ausmacht.
Man kann jedoch nur echtes Vertrauen, also dauerhaftes Vertrauen, aufbauen wenn man, wie die Geistes- und Naturwissenschaften es seit alters her lehren, einen Sinn annimmt.
So man einen Sinn postuliert, so muss man, wenn man seiner eigenen Vernunft folgt (und nicht der von anderen), davon ausgehen, dass selbst das eigene Leid einem Sinn folgt. So dem so ist, bleibt einem nur mehr übrig Frieden zu schließen. Mit wem oder was auch immer. Jedem steckt schließlich ein anderer Dorn in der Seele.
Allem den Stinkefinger zu zeigen ist einfach. Da es der Flucht gleicht. Denn Gleichgültigkeit wird aus Furcht geboren, Furcht vor Verletzung. Ein Leben in Furcht ist aber kein lebenswertes Leben. Wer will schon lebenslang im Dunkeln tappen? Und vor Verletzung fürchtet sich nur wer keinen Sinn darin erkennen kann.
Man kann ein lebenswertes Leben, im ethischen Sinn, nur führen wenn man über sich hinauswächst. Was nur geht wenn man seine Furcht überwindet, auch die Furcht vor Verletzung, die Sinnlosigkeit und die Hoffnungslosigkeit. Und was wir in uns selbst nicht schaffen, schaffen wir in der Welt erst recht nicht.
Wenn man den Mut aufbringt den Sinn zu suchen und zu erkennen, so kann man auch mit Hoffnung in die Zukunft blicken.