Vom Kämpfen

in hive-146118 •  3 months ago 

Mit dem Messer zwischen Zähnen,
bleibt anderen,
wenig Zeit zum Gähnen,
da ja nun in offner Sicht,
man auf des anderen Niederlag erpicht.

Doch,
sagt man heute allzu gerne,
Gewalt, sie sei dir Ferne,
denn Ignoranz, sie meint man,
gedeihe doch viel mehr,
doch zu was, außer Feigheit, bitte sehr?

Freilich, alles einfach platt zu machen,
bringt mich auch nicht sehr zum Lachen,
von allem ein gutes Maß,
kommt wohl allen gut zupass.

Wie bei vielem anderen auch,
versuch den Ausdruck ich genau,
bei jedem Kampf kommt das Innere zuerst,
und dieser Kampf ist nie verkehrt.

In der Absicht, in der du streitest,
wird der Erfolg dir dann gedeihlich,
denn niemand kann dir widerstehen,
wenn gerecht die Fahnen wehen.

Und wahr ist diese ganz gewiss,
die Geschichte zeigt es sicherlich,
nur der die Wallstatt hat gewonnen,
der rechte Absicht eingenommen.

Da das Kopfschütteln durch den Äther halt,
so verweise ich auf den Sachverhalt,
wenn zwei Böse sich bekriegen,
so bekommen beide was sie verdienen.

Was auch die Geschichte dich schnell lehrt,
Gerechtigkeit ist selten in Verkehr,
doch nur weil Böse sich gern streiten,
heißt das nicht, der Kampf, er such das Weite.

Der Kampf ist ein gerechtes Teil,
ergibt in DIESER Welt, sehr wohl den Reim,
bei Sonne strahl ein jeder dann,
im Wolkenkleid nur der der kann.

Reinhard Fürst

Zu Kämpfen ist so eine Sache. Heute ist es ja angesagt nicht zu kämpfen. Wofür es einige gute Begründungen gibt.
Als Katholik muss ich mir gerne sagen lassen, "Du sollst nicht töten.".
Was grundsätzlich falsch ist. Den in Hebräisch heißt es, "Du sollst nicht morden."
"Wer Ohren hat zum hören."

Ich glaube es verhält sich hier so wie bei vielem heutzutage. Wir sind über das Ziel hinaus geschossen. Was man in früheren Zeiten zu viel getan hat, macht man heute zu wenig.
Die goldene Mitte, der Balanceakt auf dem Drahtseil, ist die Kunst. Dabei ist zu Fallen keine Schande, oh nein. Man fällt um zu lernen wieder aufzustehen. Zu fallen ist menschlich, zutiefst menschlich. Den Balanceakt zu meistern gelingt nur mit viel Übung .

So ist es wohl auch mit dem Kampf. Es ist leicht, feige zu sein. Es ist allerdings genauso leicht alles platt zu machen. Beides setzt voraus, dass man bereits die Antwort auf alle noch kommenden Fragen hat. Was schon gewagt ist, da in die Zukunft zu blicken keine Stärke des Menschen ist.

Zu kämpfen hat den Sinn in dieser Welt zu beweisen, dass man nicht nur gut spricht, sondern auch gut handelt. Und die Handlung ist der einzige Nachweis des Könnens den es gibt.
Freilich, materialistisch gesinnten Zeitgenossen scheint das anstößig. Feiglingen auch. Was eben daran liegt, dass sie nur durch Scheuklappen blicken. Doch außerhalb davon gibt es auch noch was, auch wenn man es zunächst nicht sieht.

Auch die Geschichte zu bemühen widerlegt das geschriebene nicht. Es gibt mehr als genug Konflikte die geführt wurden um der gerechten Sache willen. Das diese Siege der Gerechtigkeit nach Strich und Faden ausgenutzt wurden steht freilich auf einem anderen Blatt. Doch die überwiegende Mehrheit der Konflikte wurde immer unter Bösen ausgetragen. Und diese gingen in der Regel für beide Seiten sehrt hässlich aus.

Die Welt ist eben ein Drahtseilakt. Ob du links oder rechts hinabfällst ist gleich. Gefallen bist du so oder so.
Den Ernstfall üben sollte Abhilfe schaffen.

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So betrachtet, ist das ganze Leben ein Kampf gegen Widerstände.

Ja. Aber Übung macht eben den Meister.
Und irgendwann ist man dann auch stolz darauf Widerstände überwinden zu können.

P.S
Vielleicht ist das der Grund warum viele Menschen am Ende froh sind wenn sie sterben dürfen. Wer will schon ewig kämpfen?