english below...
Wenn K4 (knappe 2 Jahre alt) sich ein Würstchen erbittet und in die Hand bekommt, K3 (sein Zwillingsbruder) schneller als Licht und Schall zusammen zuschnappt und das Würstchen stiebitzt; wenn dann K4 mit ohrenbetäubendem Kriegsgeschrei andeutet, daß es sicher das letzte aller Würstchen im Haus sein müsse, das ihm gerade geraubt wurde... Wenn man ihm dann begütigend ein neues in die Hand drücken möchte und er bitter den Kopf schüttelt und auf SEIN Würstchen zeigt, daß sich immer weiter entfernt... Wenn dann die Oma salomonisch einschreitet, das umstrittene Würstchen halbiert und jedem der beiden Kontrahenten eine Hälfte überreicht... Und wenn dann die beiden Monsterchen sich kurz anschauen und in heiliger Übereinstimmung und ihre halben Wiener empört in hohem Bogen wegwerfen - dann hat man eine Szene im Hause unserer Patenkinder erlebt. Die sich so oder ähnlich gefühlt im 10-Minutentakt wiederholt!
Ich hatte also ein paar Tage anstrengenden Spaß mit Kids und Co. im Hause meines früheren Au Pairs. Der war mit seiner Partnerin geschäftlich unterwegs und die Omi konnte nicht die ganze Zeit frei nehmen, um die Rasselbande zu hüten. Über solche Gelegenheiten bin ich übelst froh; das sind zuckersüße kleine Gnubbels, die mir wirklich viel Freude machen. Nichtsdestotrotz sind Zwillinge eine erhebliche Belastung, die ich selbst als Vierfach-Mutter wirklich noch einmal schwerer einschätze. Zur Familie gehören noch K1 (geht in die zweite Klasse und weiß alles!) und K2 (gerade 4 geworden und kann alles!) und alle zusammen sind ein aufgeregter, agiler und munterer Haufen. Es wird getobt und geklettert und getanzt und gekocht und gebacken und gewerkelt - und das System funktioniert. Klar gibt es Streit und Zankerei, klar wird eine Drei in der Mathearbeit nicht soo gerne gesehen. Und klar ist man am Ende des Tages ganz schön knülle. Aber es lohnt sich, die Kinder Kinder sein zu lassen und nicht allzu viel Ballast in Erziehungspläne und Strukturen zu verpacken: die machen sich die Kleinen ganz alleine nach ihren Bedürfnissen... Wir wurden dort Pateneltern, als die Zwillinge auf der Welt kamen.
Wenn K4 sich das Lieblingsbuch nimmt und K3 just in diesem Moment der Meinung ist, diese Idee hätte er eher gehabt und darum stünde ihm jetzt das Buch zu; wenn K4 es nicht freiwillig hergibt und vorsichtshalber damit wegwetzt... Wenn K3 ihm mit einem Ruck die Hose herunterzieht und K4 dann so gefesselt lang hinschlägt (aber das Buch dabei festhält!)... Wenn man dann das zweite, gleiche Buch, das wohlmeinende Verwandte genau zu diesem Zweck angeschafft haben, ins Spiel bringt... Dann lernt man eben, daß das gleiche Buch noch lange nicht das selbe ist und zum Beenden eines Bruderzwistes nicht taugt ;-))
Am Tag meiner Abreise haben wir unter Zuhilfenahme so ziemlich allen beweglichen Mobiliars noch eine Höhle gebaut, diese mit Kissen und Decken und Matten orientalisch behaglich ausstaffiert und darin gekuschelt, vorgelesen und genascht. Als es dann zum Abendbrot für die Zwillinge da drin eine Banane und ein Bulettchen auf die Hand geben sollte, damit die gemütliche Gemeinsamkeit nicht unterbrochen werden muß, habe ich wieder etwas gelernt. Nämlich, daß man auf gar keinen Fall, also überhaupt gar nicht ohne Teller essen kann. Und der MUß auf einem Tisch stehen. Mit einem Stuhl dran. Die Beiden wären lieber verhungert, als ohne diese zwingenden Voraussetzungen einen Bissen zu sich zu nehmen. Wir haben die Höhle dann natürlich modifiziert und die Stühle herausoperiert, um den jeweiligen Ansprüchen gerecht werden zu können ;-))
Ich freue mich bereits auf den nächsten Einsatz bei den vier kleinen Persönlichkeiten. Natürlich ist es auf der einen Seite ein bißchen schade, daß sie nicht ewig so süß und knuffelig bleiben. Anderseits ist es wirklich schön, sie älter und größer werden zu sehen. Was sie später 'mal aus ihrem Leben machen werden...?
english version:
When K4 (barely 2 years old) asks for a sausage and gets it in his hand, K3 (his twin brother) snaps faster than light and sound together and steals the sausage; when K4 then indicates with a deafening war cry that it must surely be the last of all sausages in the house that has just been stolen from him.... When you want to give him a new one and he shakes his head bitterly and points at HIS sausage, which is getting further and further away... When grandma then intervenes in a Solomon-like manner, cuts the disputed sausage in half and hands one half to each of the two opponents.... And when the two monsters then look at each other briefly and in holy agreement and indignantly throw their half wieners away in a high arc - then you have witnessed a scene in the home of our godchildren. A scene that repeats itself every 10 minutes!
So I had a few days of exhausting fun with kids and co. at the home of my former au pair. He was away on business with his partner and the granny couldn't take the whole time off to look after the rascals. I'm so happy about such opportunities; they are cute little gnubbles who really give me a lot of joy. Nevertheless, twins are a considerable burden, which even as a mother of four I find even more difficult. The family also includes K1 (goes into second grade and knows everything!) and K2 (just turned 4 and can do everything!) and all together they are an excited, agile and lively bunch. They romp and climb and dance and cook and bake and work - and the system works. Of course there are arguments and bickering, of course a "C" on a maths test isn't looked upon too favourably. And of course, at the end of the day, you're pretty bummed out. But it is worthwhile to let the children be children and not to pack too much ballast into educational plans and structures: the little ones make up their own according to their needs... We became godparents there when the twins were born.
If K4 takes the favourite book and K3 at that very moment is of the opinion that he would have had this idea earlier and therefore he is now entitled to the book; if K4 does not give it voluntarily and wipes himself with it as a precaution.... When K3 pulls down his trousers with a jerk and K4 then slaps it down, tied up like that (but holding the book!)... When you then bring into play the second, same book, which well-meaning relatives have bought for exactly this purpose... Then you learn that the same book is far from being the same and is no good for ending a brotherly quarrel ;-))
On the day of my departure, we built a cave with the help of almost all movable furniture, furnished it with cushions and blankets and mats in an oriental cosy way and snuggled, read and nibbled in it. When the twins were supposed to have a banana and a meatball in their hands for supper, so that the cosy togetherness wouldn't have to be interrupted, I learned something again. Namely, that you can't eat without a plate under any circumstances, not at all. And the meal has to be on a table. With a chair next to it. The two would rather have starved to death than take a bite without these mandatory requirements. Of course, we then modified the cave and operated out the chairs in order to be able to meet the respective requirements ;-))
I am already looking forward to the next use with the four little personalities. Of course, on the one hand it's a bit of a pity that they won't stay so cute and cuddly forever. On the other hand, it's really nice to see them grow older and bigger. What they will do with their lives later on...?
Ich könnte da als Onkel auch eine Menge Beispiele einwerfen.
Tatsache ist, dass die Kleinen echt Spaß machen.
Vor allem wenn man die Zeit selbst bestimmen kann, die man mit ihnen verbringt.
Als Onkel ist es relativ einfach sich aus der verantwortung zu stehlen, da man einen "Termin" hat, oder?
Als Mutter oder Vater ist es nicht ganz so einfach.
Wenn es dann auch noch täglich drunter und drüber geht....
Rückblickend hat uns das ja dann auch irgendwann einmal die "antiautoritäre" Erziehung eingebracht.
Die war sehr schlimm!
Die Null-Bock Generation hat dann noch dafür gesorgt, dass wir da ankommen wo wir Heute sind.
Aber es ging ja um die Wurst - und die hat bekanntlich 2 Enden.
Weiterhin viel Vergnügen mit den Kleinen.
LG.
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Grüß dich,
die 2 sind ja im gleichen Alter wie meiner.
Das mit den Würstchen kenne ich irgendwo her, nur macht meiner das nicht, weil er es teilen muss, sondern weil er dann auf einmal doch was anderes möchte.
Unserer ist auch noch sehr sprunghaft, mal Hü mal Hot, aber macht trotzdem riesig Spaß. Auch zu sehen, dass er mit 2 Jahren schon seine kleinen eigenen Dickschädel hat.
Und ja, die Zeit verfliegt und sie werden so schnell groß, man sollte jede Minute genießen von diesem tollen Momente.LG
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Ich empfand die Situation mit meinen Zwillingen recht entspannt. Sie haben sich bis sie sechs waren ganz gut selbst beschäftigt und verstanden. Klar nachts war es am Anfang echt krass im gefühlten Stundenrhythmus satt zu bekommen. Wir haben uns da gut arrangieren können. Ich habe die Nachtschicht übernommen und mit abgepumter Muttermilch gefüttert. Dadurch konnte die Mama wenigstens nachts Erholung finden. Zwillinge sind für mich ein mega Geschenk.
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