Meine Freundin, die Böse, hat einen Waschbären, der gerade dabei war, die Mülltonne zu öffnen und sich sein Abendessen zu holen, so erschreckt, als sie vor ihm stand, dass er abrutschte und zwischen einer Mauer und einer Holzverkleidung fiel. Dies ist ungefähr zwei Meter tief, und das arme verängstigte Geschöpf kam nicht mehr heraus.
Ich habe dann die Freiwillige Feuerwehr in Finsterbergen angerufen und mich daran gemacht, die gesamte Holzwand von der Rückseite abzuschrauben. Ich hatte natürlich ein ungutes Gefühl, dass mich das Tier anspringt und sich für meine letzten Beiträge, die ich bei Facebook veröffentlicht habe, bitterlich rächt und mir mein Gesicht zerkratzt.
Aber die Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr waren, ich schätze mal nicht einmal 10 Minuten, nachdem wir angerufen haben, vor Ort. Zuerst in einer Dreierbesetzung, und dann kamen noch drei weitere hinterher.
Man hat versucht, das Tier mit einer Schlinge, die man über seinen Kopf gelegt hat, herauszuziehen und zu befreien. Die Schlinge hat sich mehrmals wieder gelöst, aber dadurch konnte der Waschbär, der zuerst eingeklemmt war, sich drehen. Mit ein paar Schubsern gegen das Hinterteil konnte er durch eine Öffnung seitlich aus seinem Gefängnis wieder Richtung Freiheit marschieren.
So etwas passiert halt, wenn man fast mitten im Wald wohnt. Hier läuft mal ein Reh an einem vorbei, die bösen Eichhörnchen stehlen mir alle meine Haselnüsse, und in der Ferne habe ich schon ein Wildschwein entdeckt. Viele verwilderte Katzen laufen hier auch durch die Gegend. Der Waschbär ist recht jung; ich denke, die ganze Familie wird hier irgendwo in einem meiner Schuppen oder Holzstapel illegal wohnen, ohne ihre Miete zu bezahlen.
Wir füttern ja die Katzen, die hier herumlaufen, und ich schätze mal, dass nicht nur diese hier immer mitessen. Dass ich an dem Essen auch Waschbären dann mit bedient haben, ist nun klar; aber egal, dann stellen wir halt größere Portionen hin.
Ein großes Dankeschön an die Jungs und Mädels der Freiwilligen Feuerwehr in Finsterbergen! Sie waren wirklich ruckzuck vor Ort und haben sich sehr bemüht, das arme Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien.