Ich habe aktuell einen komischen Schlafrhythmus und bin schon seit 5 Uhr wach. Liege jedoch noch im Bett, grüble über das ein oder andere und lese alte Beiträge, die ich einmal veröffentlicht habe. Auch dieser hier, den ich vor etwa drei Jahren schon einmal geteilt habe, wurde mir angezeigt. Irgendwie trifft er genau die Stimmung, die ich gerade habe, deshalb stelle ich ihn noch einmal ein.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an vergangene Zeiten zurückdenke – an die Kindheit, die wilde Jugendzeit und die Jahre nach der Grenzöffnung. Ich hatte einige aufregende Jobs, und Geldverdienen fiel mir nie schwer. Mit 40 habe ich mich sozusagen zur Ruhe gesetzt und bin viele Jahre lang mit einem Wohnmobil durch die Welt gereist.
Bis vor wenigen Jahren war alles in Ordnung. Alles passte zusammen, und man hat nicht über jeden kleinen Mist stundenlang gegrübelt. Da mein Sohn Freilerner war, hatten wir viel Zeit miteinander verbringen können. Unsere Interessen waren ähnlich, und wir haben viel gemeinsam unternommen – von stundenlangen Fototouren über unser gemeinsames Interesse für Programmierung und Informatik bis hin zu tiefgründigen Gesprächen über Gott und die Welt. Ich denke, wir haben uns gut verstanden.
Doch dann kommt der Tag, an dem sich alles ändert. Plötzlich wird dir eine Krankheit diagnostiziert, und man sagt dir: „Na ja, wenn alles gut läuft, hast du noch drei Jahre.“ Da haben die Kinder einfach keinen Bock mehr, mit dem „alten“ etwas zu unternehmen. Es fühlt sich an, als wäre es erst vor wenigen Monaten gewesen, als ich ihm noch die Hand halten musste, damit er einschlafen konnte. Alles in deinem Leben ändert sich so rasant schnell, dass dir schwindelig wird.
Durch meine angeschlagene Gesundheit und die vielen Medikamente merke ich auch, wie sich meine Psyche verändert. Meine Auffassungsgabe lässt immer mehr nach, und ich muss mir neues Wissen immer härter erarbeiten. Direkte Kommunikation, wie Telefonieren, fällt mir schwerer, weil ich fürchte, nicht schnell genug auf mein Gegenüber reagieren zu können. Auch meine Rechtschreibung und Grammatik werden von Monat zu Monat schlechter. Am schlimmsten ist es jedoch, dass ich immer mehr Gegebenheiten aus meiner Vergangenheit vergesse. Es ist wirklich traurig zu sehen, wie schwer es mir fällt, mich an Vergangenes zu erinnern. Was sind wir ohne Erinnerungen?
Ich habe recht große Communitys aufgebaut, die viel Gutes bewirken. Ich versuche Einfluss darauf zu nehmen, dass vielleicht die Welt ein kleines bisschen besser wird (oje, wie eingebildet das klingt!). Ich verbringe täglich viele Stunden damit, mich um das zu kümmern, was mir momentan wichtig erscheint: soziale Projekte und alles Drumherum in den Gruppen – oft beantworte ich mehrere hundert Nachrichten pro Woche – und nicht zuletzt meine kleine Schmuckmanufaktur, mit der ich Geld verdiene, um auch das ein oder andere Projekt unterstützen zu können.
Man könnte denken: „Wow, der Typ ist voll ausgelastet und sicherlich zufrieden.“ Er ist ständig in Bewegung und bewirkt einiges. Nur leider ist dem nicht so. Alles, was ich angehe, dauert in meinen Augen viel zu lange. Die Umsetzung mancher Dinge zieht sich über Wochen oder Monate hin. Ich habe permanent das Gefühl, dass mir die Zeit davonrennt.
Dann ist da auch immer der Gedanke im Hinterkopf: Ist das alles richtig, was ich mache oder gemacht habe? Obwohl ich unter vielen Leuten bin, fühle ich mich letztlich ganz allein und auf mich selbst gestellt. Immer öfter denke ich darüber nach: War das nun schon alles?
Ich weiß sicher, dass viele sich so fühlen wie ich. Und nun stellt sich die große Frage: Warum ist das so und was könnte man dagegen tun? Ja, wenn das nur so einfach wäre! Für mich ist seit Jahren das Wichtigste: Spuren zu hinterlassen. Klar denken jetzt viele: „Was soll das bringen? Totaler Quatsch! Das bringt ja gar nichts.“
Aber ich sehe das anders. Wenn man Spuren hinterlassen möchte, versucht man auch etwas zu bewegen; man setzt sich für das ein, was einem wichtig erscheint. In meinem Fall ist es soziales Engagement und der Einsatz für ein „soziales Miteinander“. Leider ist es heute oft so, dass man sich selbst der Nächste ist. Man versucht klarzukommen und schaut dabei nicht nach rechts oder links – viele Menschen bleiben auf der Strecke; nicht nur finanziell, sondern vor allem vereinsamen immer mehr Menschen.
Wer interessiert sich noch für das Wohl anderer? Oft weiß man beispielsweise von jemandem, der durch den Tod des Partners allein lebt. Wer kümmert sich noch um Menschen in Altenheimen? Wer reicht seinem Nachbarn oder einer fremden Person uneigennützig eine helfende Hand?
Ich könnte heute wahrscheinlich Seiten darüber schreiben, was mir wichtig erscheint – was uns allen wichtig sein sollte. Aber ich kann mir vorstellen, dass viele nach den ersten paar Zeilen aufgehört haben zu lesen.
Bild ist KI generiert.
ich interessiere mich für das wohl
und ich kann mich auch noch gut an das erinnern was du mal geschrieben hattest,weil ich dir folge...
ja,ich weiß auch um den tot vom nachbarn,oder von sätzen des anderen nachbarn...
man weiß aber auch nur oder nimmt nur wahr,was man wirklich um sich hat,
was wichtig ist
nachbarn
freunde,
vieleicht noch andere menschen...
egal was wie wer...hauptsache man nimmt jemanden um sich wahr
das bewusstsein ist wichtig...ein feingefühl
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Ich habe bis zum Ende gelesen.
Ich muss leider zu geben, das ich kaum noch schreibe, weil mir die konzentration dazu fehlt.
Auch merke ich selbst, das ich mich immer mehr zurück ziehe.
Hin und wieder Vote ich noch oder gebe noch wenige Kommentare ab.
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Es ist bereits spät in der Nacht.
Nur soviel - ein Sprichwort sagt:
Glücklich ist wer schnell vergisst, was einmal gewesen ist.
Hab Dein Schicksal lieb, denn es ist der Weg Gottes mit Dir.
Frohes Fest.
✨🦋🙏
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