Das Mysterium Inflation ist seit der Finanzkrise im Jahr 2007 in aller Munde. Sie wird meines Erachtens völlig falsch ermittelt, das aber aus gutem Grund. Denn der Staat hat verständlicherweise kein Interesse daran, "seine" Bürger über die tatsächliche Höhe derselben zu informieren. Seine Ökonomen ermitteln diese über einen -warenkorb, der etwas mehr als 700 Produkte enthält. Ergo bestimmt er lediglich den Preisanstieg von eben diesen 700 Produkten. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich möchte daher einen kurzen erhellenden Blick freigeben auf die wirkliche Inflation und nicht auf die zur Genüge zur Schau gestellte, durch das Statistische Bundesamt auf ominöse Weise ermittelte, Inflation.
Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie wissen es schon; die Inflation bemisst sich nicht in Güterpreisen, sondern nach der Geldmenge, die entweder ausgeweitet oder eingezogen werden kann. Nur dieses Maß gibt uns einen objektiven Wertmesser der Inflation an die Hand. Denn, so die Wiener Schule, mit jeder erzeugten Geldeinheit, sinkt die Kaufkraft des Geldes, was erst einmal davon unabhängig ist, ob Preise für bestimmte Güter oder Dienstleistungen fallen oder steigen. Denn bei Ausweitung werden immer gewisse Preise steigen. Wir wissen nur nicht welche und in welchem Maße sie steigen werden. Es werden auch nicht alle Güterpreise steigen, sondern nur bestimmte. Einige können sogar fallen, sie könnten jedoch ohne Inflation vielleicht sogar stärker fallen.
Dieses Auf und Ab der Preise liegt darin begründet, dass sich neugeschöpftes Geld nicht gleichmäßig durch die Volkswirtschaft bewegt. Es gelangt auch nicht in jede Hand. Es gelangt zuvörderst in die Hände des Staates, dann der Banken und dann der Großkonzerne, bevor es die Privatleute erhalten. Und auch unter diesen gibt es eine Pyramide der Erstbezieher und Letztbezieher. So verschieden wie die Präferenzen von Bigplayern (Staat, Banken etc.) zu Privaten ist, so verschieden wird eben auch das Geld in der Wirtschaft verwendet und treibt in einigen Branchen eher die Preise, als in anderen.
Aber schauen wir uns die Zahlen an:
Ich betrachte hier die Geldmenge M1, weil sie es ist, mit der wir unsere Gütereinkäufe und erhaltenen Dienstleistungen bezahlen (Bar- und Giralgeld).
Die Statistik besagt, dass M1 in Deutschland von Ende 1999 bis Ende 2016 von 558 Mrd. € auf 1.913 Mrd. € angestiegen ist. Dies entspricht einem Anstieg von 343% in 17 Jahren. Das macht 7,5% Geldmengenausweitung bzw. Inflation pro Jahr!
In der EU ist der Anstieg noch größer, da die südeuropäischen Länder mehr inflationiert haben als Deutschland. Hier sehen die Zahlen wie folgt aus:
Im selben Zeitraum stieg M1 von 1.923 Mrd. € auf 7.190,1 Mrd. €. Das sind 374% Inflation in 17 Jahren. Oder 8,1% pro Jahr!
Wenn Ihr Euch fragt, warum Eurer Eurogeld immer mehr an Kaufkraft verliert, dann findet Ihr hier die Ursache!
Noch ein Austrian, wie schön... ;-)
Sehr anschaulich erklärt.
Richtig, im Mainstream wird die Preissteigerung immer als Inflation verkauft und nicht die Ausweitung der Geldmenge.
Deine Beschreibung des Cantillon Effekts finde ich gelungen.
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Danke. Der Cantillon ist tatsächlich elementar um die Umverteilung von Geld zu verstehen. Dazu mache ich noch mal was. Er gilt überall, auch beim Mining von Bitcoins oder Gold oder...
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Quelle für die Geldmengen und dann gibt de schon ein Upvote.
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Jetzt drin. Beim Erstellen des Artikels hatte ich Probleme Bilder hochzuladen und dann ist er leider ohne Bildquelle gelistet worden. Und bis eben wußte ich nicht, dass Artikel sieben Tage lang noch editiert werden können.
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