Klima Mythen
Der erste Mythos um den es hier heute gehen soll, ist das Thema Eisbären und der Klimawandel. Wie ich im ersten Teil dieser kleinen Serie bereits erwähnt habe, geht es bei der Debatte um den Klimawandel auch um sehr viel Geld. Public Relation ist das Zauberwort und nicht immer nehmen es alle beteiligten dabei mir der Wahrheit so genau. So tauchen immer wieder Meldungen auf wie schlimm doch der Klimawandel sein wird oder bereits ist, welche einer genaueren Nachforschung einfach nicht standhalten.
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Mythos 1: Die Eisbären werden durch den Klimawandel aussterben!
Man könnte fast meinen gerade die Deutschen haben dank der Geschichte um den kleinen Eisbären Knut ein ganz besonderes Verhältnis zu diesen süßen kuschligen Teddybären mit ihren schwarzen Knopfaugen.
Quelle: Wikipedia
Dass es sich dabei um ein durchaus gefährliches Raubtier handelt wird dabei gerne mal verdrängt. Umso mehr Emotionen werden natürlich ausgelöst, wenn Klimaforscher behaupten diese Tiere wären vom Aussterben bedroht. So wurde auch der folgende kleine animierte Clip über den Eisbären der Keine Eisscholle mehr findet gezielt von Al Gore genutzt um seine Klimaschutz Kampagne voran zu treiben.
Doch der Reihe nach. Wie ist es überhaupt zu dieser Behauptung gekommen?
Entstanden ist diese Aussage durch einen wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahre 2006 von Charles Monnet und Jeffrey S. Gleason mit dem Titel Observations of mortality associated with extended open water swimming by polar bears in the Alaskan Beaufort.
In diesem Artikel wird geäußert, dass man 4 Eisbären ertrunken im offenen Wasser treibend entdeckt hat. Worauf die Vermutung geäußert wurde, diese seien wegen des zurückgehenden Meereises und der damit zu großen Distanz von etwa 190 km zwischen Festland und ihrem Jagdrevier ertrunken. Dies war der einzige Fall von ertrunkenen Eisbären der bis dahin entdeckt wurde. Ein Sturm, welchen es unmittelbar vor der Beobachtung in der Beaufort Sea nachweislich gegeben hat, wurde vorsichtshalber nicht erwähnt.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch keinerlei Untersuchungen wie gut und wie weit Eisbären schwimmen können. Im Jahre 2011 gab es dann eine entsprechende Untersuchung, bei welcher ein mit einem Sender versehener Eisbär eine Strecke von 687 km über 9 Tage zurückgelegt hat. Also mehr als die 3 fache Strecke bei welcher die Eisbären bei Charles Monnet ertrunken sein sollen.
The IUCN Red List of Threatened Species
Schaut man sich die rote Liste gefährdeter Tiere an, dann findet man dort den Eisbär unter dem Namen Ursus maritimus. Unter Begründung der Gefährdung steht dort:
Loss of Arctic sea ice due to climate change is the most serious threat to Polar Bears throughout their circumpolar range
Our analyses highlight the potential for large reductions in the global Polar Bear population if sea-ice loss continues, which is forecast by climate models and other studies (IPCC 2013). Our analyses also highlight the large amount of uncertainty in statistical projections of Polar Bear abundance and the sensitivity of projections to plausible alternative assumptions.
Die gleiche Begründung die wir schon von den Klimaschützern kennen. Doch „large amount of uncertainty“ klingt überhaupt nicht mehr so, als ob man sich besonders sicher wäre. Die Einstufung der Gefährdung liegt bei „Vulnerable“ also anfällig, was der niedrigsten echten Gefährdungsstufen entspricht. Danach kommen noch die Stufen gefährdet, kritisch gefährdet, in der Wildnis ausgestorben und ausgestorben.
Stand in 2008 in diesem Bericht unter „Current Population Trend“ noch „Decreasing“, so wurde diese danach geändert auf „Unknown“. Genau das ist aber auch die Wahrheit, denn sie wissen es wirklich nicht. Es gibt derzeit keine Hinweise darauf dass die Population zurückgeht.
Quelle: IUCN Red List
Die Rede ist hier von 19 Subpopulationen, auch das wird in diesem Beitrag später noch von Bedeutung sein. Geschätzt wird die Zahl der Eisbären auf 26500 +- 5000. Auch hier wieder ein relativ hoher Unsicherheitsfaktor. Dieser ergibt sich, weil man von vielen Bereichen einfach keine genauen Zahlen hat, bzw. auf Schätzungen angewiesen ist.
Bild Quelle: polarbearsience.com
Sonstige Quellen:
Global polar bear population estimates
Polar bear population map
Summary of polar bear population status per 2017
Eisbär Survival Rate
1960 betrug die Zahl der Eisbären noch zwischen 5000 und 15000, auch da schon eine ziemlicher Unsicherheitsfaktor. Nachdem ab dem Jahre 1973 immer stärkere Jagd Restriktionen eingeführt wurden, hat sich die die Population also mehr als verdoppelt. Glaubt man den Aussagen der Inuits, dann gibt es derzeit mehr Eisbären wie je zuvor.
Eine bis vor kurzem gängige Form die Entwicklung der Eisbären Population abzuschätzen funktioniert nach dem Prinzip einfangen, markieren und im nächsten Jahr nachzählen wie viele noch da sind. Daraus ermittelt man dann eine sogenannte Survival Rate. Aus statistischen Gründen beschränkt man dabei das zu untersuchende Gebiet.
Bei einer Studie des USGS (U.S. Geological Survey) in den Jahren 2001 bis 2006 hatte man zunächst eine relativ stabile Überlebensrate von rund 94% festgestellt, im Jahre 2004 wo es deutlich weniger Meeres Eis gab ging dann die Überlebensrate drastisch zurück auf 77%. Daraus schloss man, wenig Meeres Eis gefährdet die Population der Eisbären. Theorie also bestätigt.
Genau hier liegt aber das Problem, denn eigentlich wurde gar nichts bestätigt, außer dass die Eisbären nicht mehr in dem Gebiet waren. Eisbären besitzen kein klassisches Revierverhalten, sie sind eher mit Nomaden zu vergleichen. Zu unterstellen die entsprechenden Eisbären wären Tod, wäre so wie zu sagen mein Nachbar muss gestorben sein weil ich ihn längere Zeit nicht mehr gesehen habe. Es fehlten also plötzlich 400 Eisbären, nur etwas anderes fehlte eben auch. Die Kadaver der toten Tiere.
Daraus zu schließen dass die Eisbären jahrelang sich in einem relativ begrenzten Raum aufhalten, würde zwangsläufig bedeuten dass sie dieses auch dann tun wenn sich die Bedingungen grundlegend ändern, dies jedoch ist zumindest zweifelhaft. Eine Folgestudie mit GPS-Sendern ausgestatteten Eisbären kam zu ganz anderen Ergebnissen, so wurde festgestellt das etwa 25% der Eisbären in Zeiten geringen See-Eises längere Strecken schwimmend zurückgelegt haben. Was zugleich eine Erklärung für die verschwundenen Eisbären in der vorangegangenen Studie liefern könnte. Einige davon sind schlicht ausgewandert aus der untersuchten Zone.
Aus genetischen Untersuchungen bei Eisbären ist auch bekannt, dass es kaum genetische Abweichungen zwischen den Populationen gibt. Es gibt also keinen Alaska Eisbär oder einen Grönland Eisbär. Die Einteilung in unterschiedliche Populationen ist also von Menschen gemacht. In einem Fall wurde ein mit einem GPS-Sender markierter Eisbär im Frühjahr noch in Alaska geortet und im Herbst dann in Grönland. Da ist zwar nicht die Regel, aber eben auch nicht vollkommen ausgeschlossen.
Quellen:
How “Science” Counts Bears or Why it Takes a Village
Polar bear population dynamics in the southern Beaufort Sea during a period of sea ice decline
Long-distance swimming by polar bears (Ursus maritimus) of the southern Beaufort Sea during years of extensive open water
Die Kritiker
In einem Petitions-Aufruf an den US Kongress wurde daher auch die Unterstützung für eine verlässlichere Population Studien für Eisbären gefordert. In dem Text heißt es unter anderem.
- Mehr als 80% des von Eisbären eingelagerten Fettgewebes wird in der Zeit Neugeborener Ringelrobben, von Ende März bis zur ersten Mai-Woche angesammelt. Gut dokumentierte Beobachtungen belegen dass in Zyklen von schwerem Frühlings Meereis, die größte Ursache für Mangelernährung bei Eisbären ist. Bisher berücksichtigt keines der Modelle der USGS die Meereis Bedingungen in dieser kritischen Phase.
- In Bereichen wie der Chukchi Sea (Meerenge zwischen Alaska und Russland) welche mit den größten Rückgang an Sommer Meereis hatten, gab es keine Verringerung des Eisbären-Körperzustandes und eine gewisse Verbesserung. Dies steht im Widerspruch zu USGS-Modellen, die von der Hypothese angetrieben wurden, dass weniger Sommer-Meereis zu einer Mangelernährung führe.
- Alle USGS Modelle beinhalten Messungen von minimalen Sommer Meereis im September, trotz der Tatsache das die Rigelrobben das Meereis bereis im Juni verlassen und ins offene Meer hinaus schwimmen. Weshalb weniger Sommer Meereis kaum einen Einfluss auf die Zugänglichkeit von Robben für Eisbären hat.
Ich erspare mir hier den gesamten Text zu übersetzen, wer diesen im englischen Original nachlesen möchte kann dieses hier tun:
Reasons to Petition Congress to Investigate USGS’ Dubious Polar Bear Claims
Grob gesagt läuft es darauf hinaus, dass die Verfasser der Petition nicht daran glauben, dass eine Verringerung an Meereis im Sommer überhaupt eine negative Auswirkung auf den Bestand der Eisbären hat und das es vielmehr von der Verfügbarkeit an jungen Robben im Frühjahr abhängt wie gut es den Eisbären geht.
Fazit
Unabhängig davon ob sich nun der Inhalt der Petition als richtig erweist oder nicht, bleiben in jedem Fall berechtigte Zweifel an der bisherigen Panikmache in Bezug auf das Aussterben der Eisbären. Einige sprechen sogar schon davon , dass die Zahlen sich im Gegenteil sogar in den letzten Jahren erhöht haben. Was die Aussagen der Klimaschützer komplett wiederlegen würde.
Quelle: Global polar bear population size is about 28,500 when updates are included
Wie so oft sind sich auch in diesem Bereich die Experten absolut nicht einig. Die Meinungen gehen weit auseinander. Was wir in den letzten Jahren erleben ist, dass sich die Eisbären mehr und mehr an die veränderten Bedingungen anzupassen scheinen.
Das bedeutet aber unter anderem auch, dass gerade in den Sommermonaten die Eisbären bewohnten Gebieten immer näher kommen werden. Die Anzahl der Sichtungen nahe Siedlungen steigt derzeit gravierend an. Wobei die gesichteten Tiere jedoch keine Anzeichen von Mangelernährung zeigen.
Wer mehr zu den aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Eisbären erfahren möchte, über aktuelle Entwicklungen zu diesen Thema auf dem laufenden bleiben möchte dem empfehle ich die Seite:
Links zu den ersten beiden Teilen dieser Serie:
Klimawandel kritisch hinterfragt! Teil 1
Klimawandel kritisch hinterfragt! Teil 2
Hochinteressant und lesenswert, vielen Dank, werd ich gleich mal verbreiten ;)
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Danke, war auch aufwendig. Danke auch fürs verbreiten. ;)
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Sehr interessant.
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Ich finde es sehr gut, das du dich mit diesem Thema befasst.
Sehe das ganze selber sehr kritisch und wünschte mir, die Menschen würden die Medien etwas kritischer hinterfragen.
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Zu Gläubig darf man auf keiner Seite sein. Das gilt nicht nur für die Medien, sondern auch für die Kritiker der offiziellen Mainstream Meinung. Ich finde es wichtig das man zumindest versucht eine objektive Distanz zu wahren.
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