Vom 9. Jahrhundert an bestand eine Siedlung, die der Ausbeutung der Salzquellen an der Mündung der Persante diente. Diese wurde zuerst in der Chronik Thietmar von Merseburgs unter dem Namen salsa Cholbergiensis erwähnt, und zwar als Sitz des Bischofs Reinbern im Jahre 1000. Mit dessen Vertreibung ging einige Jahre später das Bistum wieder unter. Im Jahre 1124 verkündete Bischof Otto von Bamberg in Kolberg das Christentum und weihte 1125 die Marienkirche ein. Mit der Gründung einer deutschen Stadt in der Mitte des 13. Jahrhunderts dann ging der Name Kolberg auf diese über. Die alte Siedlung bestand unter dem Namen Altstadt (heute auch polnisch Budzistowo) weiter.1248 tauschten Herzog Barnim I. und Bischof Wilhelm Kolberg und Stargard, das 1255 durch die Brandenburger Markgrafen Johann und Otto bestätigt wurde. 1255 erhielt die „neue" Siedlung Kolberg von Herzog Wartislaw III. von Pommern und Bischof Hermann von Gleichen von Cammin das Stadtrecht nach Lübischem Recht.Die weiter bestehende wendische Stadt verlor nach Verlegung von Domkapitels 1287 und der Marienkirche, dem späteren Kolberger Dom, in die neue Stadt 1282 ihre Bedeutung. Später Altstadt Kolberg genannt, blieb sie als Dorf erhalten und ist heute als Budzistowo eingemeindet. 1277 wurde Kolberg Teil des Stifts Cammin, des weltlichen Herrschaftsgebiets des Bischofs. Der Hanse, in der es bis 1610 blieb, gehörte Kolberg sicherlich bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung der Zugehörigkeit 1361 an. In dieser Blütezeit der Stadt waren die Salzproduktion, der Salzhandel und der Fischfang die Haupteinnahmequellen Kolbergs und brachten großen Wohlstand. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts als Hansestadt besaß Kolberg ein eigenes Münzrecht, das 1548 durch Kaiser Karl V. bestätigt wurde, als die Stadt ihm huldigte. 1530 wurde in Kolberg die Reformation eingeführt. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt die Stadt ein Lyzeum.Im 17. Jahrhundert entvölkerte sich Kolberg durch die Pest und den Dreißigjährigen Krieg mit seinen Auswirkungen. 1627 besetzten kaiserliche Truppen die Stadt und befestigten sie. 1631 eroberten die Schweden Kolberg nach fünfmonatiger Belagerung.Hinterpommern kam nach dem Westfälischen Frieden 1648 an Brandenburg, Kolberg wurde aber erst 1653 von Schweden herausgegeben. Relativ spät erhielt Kolberg im Jahr 1653 seine erste Buchdruckerei. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Festung Kolberg 1758 und 1760 von den preußischen Truppen unter Oberst Heinrich Sigismund von der Heyde gegen die Russen erfolgreich verteidigt. Als während der viermonatigen dritten Belagerung eine schützende Besatzungsarmee unter Friedrich Eugen von Württemberg infolge einer Hungersnot abgezogen war, musste Heyden die Festung im Dezember 1761 dem russischen General Pjotr Alexandrowitsch Rumjanzew-Sadunaiski übergeben.Von den schweren Zerstörungen, dem Rückgang der Einwohnerzahl von über 5000 auf unter 4000 und dem Verlust aller 40 Handelsschiffe erholte sich Kolberg erst nach 1800.Während des Vierten Koalitionskrieges ereignete sich die Belagerung Kolbergs 1807 durch die Truppen Napoleons. Verteidigt vom Kommandanten Gneisenau, dem Freikorpsführer Schill und den Bürgern um den Bürgerrepräsentanten Nettelbeck, hielt sich die Festung bis zum Friedensschluss.Das 19. und frühe 20. Jahrhundert waren gekennzeichnet durch einen langen wirtschaftlichen Aufschwung. Nach der Niederlegung der Festungswälle hatte sich die Bevölkerung bis zur Jahrhundertwende auf über 20.000 beinahe verdoppelt. Im 19. Jahrhundert war in Kolberg eine polnische und jüdische Minderheit entstanden, deren Anteil 1900 bei 2 %[12] bzw. 1,5 % lag. Weil Kolberg See- und zugleich auch Moor- und Solebad[13] war und die Betreuung der Gäste ein hohes Niveau erreichte, wurde es zu einem der größten deutschen Ostseebäder.Die meisten Besucher kamen aus Berlin und dem mittleren und östlichen Deutschland. Verhältnismäßig hoch war mit (geschätzt) 5--8 % der Anteil polnischsprachiger Besucher auch aus Österreich und Russland, für die es, zunächst in der Saison, seit etwa 1890 ganzjährig, katholische Gottesdienste (St. Martin) in ihrer Sprache gab. 1904 wurden 13.288 Kurgäste gezählt.Nach 1935 entstanden in Kolberg mehrere Kasernenkomplexe und ein Militärflugplatz sowie eine Torpedoschule. Bei den Kämpfen um die Stadt vom 5. bis 18. März 1945 in der Schlacht um Ostpommern wurde Kolberg zu 90 Prozent zerstört, während es gelang, nahezu die gesamte Einwohnerschaft und viele Flüchtlinge (über 70.000 Menschen) auf dem Seeweg zu evakuieren.Nach Flucht und Vertreibung lebten im Mai 1945 nur noch etwa 2200 Deutsche in Kolberg, die aufgrund der von den deutschen Vertriebenenverbänden so genannten Bierut-Dekrete größtenteils später ausgesiedelt worden sind. Die polnischen Neubürger, die zunächst vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie gekommen waren, mussten die vollständig zerstörte Infrastruktur neu aufbauen.
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