Der kreisrunde Kosmos um den Menschen und Platons Bericht von Atlantis

in kosmischer •  7 years ago  (edited)


Von Martin Greger


Platon spricht in seinen Dialogen Timaios und Kritias von einer Insel namens Atlantis.

Nun haben Generationen von Menschen dieses Atlantis im Außen gesucht.

Einige vermuteten es bei Kreta, andere im Atlantischen Ozean vor Marokko und Portugal.

Edgar Cayce sah Atlantis vor den Bermudas wieder auftauchen und auch die Theosophen und Anthroposophen berichten von Atlantis.

Nun will ich hier Platons Bericht von Atlantis im Timaios und Kritias ausschließlich in Bezug auf die Ähnlichkeit zum semitischen Paradiesmythos betrachten.

Ich sehe in Platons Beschreibung vom Untergang Atlantis’ eine Darstellung, wie das kosmische System um den Menschen herum (der Mikrokosmos) im Schlamm seiner Begierden und seiner niederen Mentalität untergegangen ist.

Seitdem wird der Mensch von den Kräften der Dualität beherrscht, die mit Hilfe der Nervenbahnen des Sympathicus und Parasympathicas sein Bewußtsein bestimmen.

Timaios (24c): „Damals nämlich war das Meer dort fahrbar, denn vor der Mündung, welche ihr in eurer Sprache die Säulen des Herakles heißt, gab es eine Insel, welche größer war als Asien und Libyen zusammen, und von ihr konnte man damals nach den übrigen Inseln hinübersetzen,“

Platon beschreibt einen inneren Bereich, zu dem man nur gelangen kann, wenn man die Säulen des Herkules (den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen) passiert. Ähnlich der Nachbildung des menschlichen Mikrokosmos im Tempel Salomos gelangt man also nur ins Heilige durch die Überwindung des aktuellen niederen Bewusstseinszustandes.

Timaios (25a): „Auf dieser Insel Atlantis nun bestand eine große und bewundernswürdige Königsherrschaft.“
Mit der Krone des Lebens, der Königsherrschaft, wird in der Bibel der Mensch bekleidet, der wieder zum ursprünglichen Zustand seines Mikrokosmos gelangt ist.

Timaios (25c): „Späterhin aber entstanden gewaltige Erdbeben und Überschwemmungen, und da versank während eines schlimmen Tages und einer schlimmen Nacht (25d) das ganze streitbare Geschlecht bei euch scharenweise unter die Erde, und ebenso verschwand die Insel Atlantis, indem sie im Meere unterging“.

Platon nennt den Streit als das Thema, welches mit dem Untergang Atlantis’ – der Verdunkelung des Mikrokosmos – verbunden ist. Das Aufbegehren Lucifers zeigt sich auch hier. Die Astralis, das „Meer“, wird durch unreifes Denken – Luft, die immer wieder zu Stürmen wird – so aufgepeitscht, dass der Mikrokosmos trübe und verschleiert wird.

In Platons Kritias (113c) taucht der Meeresgott Poseidon/Neptun auf. Er wird mit einem Dreizack dargestellt, das dem hebräischen Schin gleicht. Es ist Symbol dafür, dass nur ein Bewusstsein, das auf allen drei Kanälen des Nervensystems im Bereich der Wirbelsäule beruht, das Allerhöchste mit dem Allerniedrigsten verbinden und damit die Grundlage werden kann für ein „gläsernes Meer“ (wie es in der Offenbarung heißt), in dem Atlantis gedeihen kann. Erforderlich ist dafür, dass das Ewigkeitsprinzip in der Mitte des menschlichen Kosmos wieder seinen adäquaten Platz eingenommen hat. Das geschieht, wenn der Mensch es vermag, die innere zentrale Sonne wieder scheinen zu lassen, die Klarheit, Licht und Leben verbreitet.

In Platons Kritias (116c) wird sie als Burg mit Goldkupfererz bezeichnet, leuchtend in feuerähnlichem Glanz . Strahlt dieses Zentrum, dann kann sein Licht auch den zentralen „Stab“ des Bewusstseins im Wirbelsäulensystem des körperlichen Menschen erleuchten und Atlantis strahlt inmitten des Meeres.

Kritias (108e): „Vor Allem nun wollen wir uns zunächst das ins Gedächtnis zurückrufen, dass es im Ganzen neuntausend Jahre her sind, seitdem, wie angegeben worden, der Krieg zwischen denen, welche jenseits der Säulen des Herakles und allen denen, welche innerhalb derselben wohnten, entstand, welchen ich jetzt vollständig zu erzählen habe“.
Der Mensch, der nicht mehr den Baum des Lebens in sich trägt, der im Paradiese steht, der Mensch also, der nicht mehr in „Atlantis“ lebt, in seinem hell erleuchteten Mikrokosmos, hat die Beziehung zu der in ihm angelegten neunfachen geistig-seelischen Struktur verloren. Er besitzt nur noch das duale Bewusstsein und lebt somit in einer vollkommen anderen Bewusstseins-Welt als die Menschen, in denen der Baum des Lebens noch oder wieder lebendig ist.

Kritias (113d ): „Er (Poseidon) trennte (deshalb) auch den Hügel, auf welchem sie wohnte, rings herum durch eine starke Umhegung ab, indem er mehrere kleinere und größere Ringe abwechselnd von Wasser und von Erde um einander fügte, und zwar ihrer zwei von Erde und drei von Wasser, und mitten aus der Insel gleichsam herauszirkelte, so dass ein jeder in allen seinen Teilen gleichmäßig von den anderen entfernt war.“
Platon beschreibt hier die mikrokosmischen Sphären oder „Planetenbahnen“ als Wassergräben um Atlantis herum.

Kritias (113e ): „Für seine Zwecke aber stattete er die in der Mitte liegende Insel, wie es ihm als einem Gotte nicht schwer ward, mit allem Nötigen aus, indem er zwei Wassersprudel, den einen warm und den anderen kalt, dergestalt, dass sie aus einer gemeinsamen Quelle flossen, aus der Erde emporsteigen und mannigfache und reichliche Frucht aus ihr hervorgehen ließ.“
Das Zentrum des Mikrokosmos ist der Baum des Lebens, der innere Quell, aus dem die zwei Ströme der Dualität fließen.

Kritias (114d ): „Das Meiste aber bot die Insel selbst für die Bedürfnisse des Lebens dar, (114e) zunächst alles, was durch den Bergbau gediegen oder in schmelzbaren Erzen hervorgegraben wird, darunter auch die Gattung, welche jetzt nur noch ein Name ist, damals aber mehr als dies war, nämlich die des Goldkupfererzes, welches an vielen Stellen der Insel aus der Erde gefördert und unter den damals lebenden Menschen nächst dem Golde am höchsten geschätzt ward.“
Platon erwähnt das Eisen (das dem Mars zugehört) als zentrales Seinsprinzip des biologischen Lebens und das Gold (das Element der Geistsonne) als das Prinzip des mikrokosmischen Lebens.

Kritias (115c ): „Zuerst schlugen sie Brücken über die Ringe von Wasser, welche ihre alte Mutterstadt umgaben ...“

Kritias (116a ): „Die Steine dazu (für die Brücken) aber, welche teils weiß, teils schwarz und teils rot waren, ...“
Um den Mikrokosmos wieder leben zu lassen (die Brücken zum lebenden Zentrum des Mikrokosmos zu bauen), sind in der Alchemie das rote, das weiße und das schwarze Werk nötig!

Kritias (116b): „Die Mauer endlich, welche um den äußeren Wall herumlief, fassten sie ihrem ganzen Umfange nach mit Erz ein, indem sie dasselbe gleichsam wie ein Salböl anwandten, die um den innern aber umschmolzen sie mit Zinn, (116c) endlich die Burg selbst mit Goldkupfererz, welches einen feuerähnlichen Glanz hatte.“

Hier beschreibt Platon wie der Mensch zum Christus, zum Maschiach, zum Gesalbten wird. Der Rand des Mikrokosmos glänzt wie goldenes Öl, darunter befindet sich das schauende Jupiterbewu0tsein (Zinn) und aus dem Zentrum des Mikrokosmos strahlt Gold in einem feuerähnlichen Glanz.

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