Vom Werden und Vergehen

in kultur •  8 years ago  (edited)

Der Tod unserer kulturellen Identität scheint dem Naturgesetz vom ständigen Werden und Vergehen der Dinge zu entsprechen. Imperien entstanden, Imperien vergingen, verendeten an ihrer eigenen Pracht, so wie jede stolze Baumkrone einst das Haupt vor dem unabwendbaren Schicksal der eigenen Endlichkeit senken muss. Wir können stolz sein auf dieses Volk, diese vielseitige Geschichte, auf die Denker und aufrichtigen Geister, hindern können wir die Fäulnis, die die Wurzeln längst beklommen hat, aber wohl nicht. Wie in einem sterbenden Organismus bäumen sich nur noch die letzten Fasern des beseelten Leibes zum Widerstand auf, können aber das Notwendige, das Gesetz des ewigen Werdens und Vergehens, nicht mehr aufhalten. So trauert nicht um Dinge, die Ihr nicht ändern könnt, haltet nicht an dem Alten fest, sondern erfreut Euch an der Gewissheit, dass nach dem Sterben im Winter der Frühling folgt, wo neue Triebe voll Hoffnung gegen den Himmel streben.

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