Von Boris T. Kaiser
In freiheitlich-konservativen, libertären und auch in neurechten Publikationen, taucht immer wieder der Begriff „Kulturmarxismus“ auf. Viele, die sich nicht so eingehend mit Politik und politischer Philosophie beschäftigen, werden mit dem Wort wenig anfangen können. Da es aber wichtig ist, wenn man die Zusammenhänge erkennen will, die uns hier im Westen politisch und gesellschaftlich dort hingebracht haben, wo wir heute stehen, will ich versuchen das Wort und seine Bedeutung so kurz und einfach wie irgendwie möglich zu erklären.
In den 1940er, 1950er und 1960er Jahren standen die Linken vor einem stetig wachsenden Problem: Die abscheulichen Seiten des Marxismus, in den kommunistischen und sozialistischen Ländern, wurden auch in der freien Welt immer mehr wahrgenommen. Zudem ging es den Menschen im Westen, anders als die Linken es stets prophezeit hatten, durch den so verteufelten Kapitalismus, mehrheitlich immer besser. Der Wohlstand in allen Schichten wuchs. Zwar ging damit auch ein Wachstum des Reichtums der Oberschicht einher, dieser löste bei weiten Teilen der einfachen Bevölkerung aber nicht mehr so stark den, von den Sozialisten erhofften, Neid-Effekt aus. Im Gegenteil. Die Arbeiter hatten doch tatsächlich nichts besseres im Sinn, als durch eigene Leistung selbst reich werden zu wollen. Dies galt vor allem für die USA, wo das Volk lieber an den berühmt berüchtigten „American Way of Life“ glauben wollte, als an die antikapitalistische Propaganda der Linken.
Sozialistische Intellektuelle und Akademiker, zunächst die der Frankfurter Schule, später die der 68er-Bewegung, änderten deshalb ihre Strategie. Aus „arm gegen reich“ wurde, in der neuaufpolierten Version des Marxismus, „die Unterdrückten gegen die Unterdrücker“. Unterdrückte konnte quasi jeder sein. Völlig unabhängig von seinem sozialen Status. Frauen, Schwarze, Moslems, Homosexuelle, Transsexuelle… Das Repertoire an angeblichen Opfern war schier unerschöpflich und wurde von der Propaganda immer mehr erweitert. Nur der heterosexuelle, weiße Mann war vom Opfersein weitgehend ausgenommen. Er wurde dafür, zum einen als Feindbild, daß für jede extremistische Bewegung wichtig ist, und zum anderen als Steuerzahler, der den Kampf der Berufslinken gegen „das System“ finanziert, gebraucht.
Der von der linken Studentenbewegung der 1960er und 1970er offen angestrebte und erfolgreich durchgeführte Marsch durch die Institutionen war geradezu prädestiniert für den Kulturkampf um die Köpfe Menschen. Kaum eine Medien-Redaktion, Kultureinrichtung, Schule, Uni oder sonstige Bildungsanstalt, die heute nicht durch und durch durchsetzt wäre, mit linksgrünen Ideologen. Abgerundet wird das Ganze durch eine Industrie der „Helfer“, die gut vom, sich um alles kümmernden, Sozialstaat leben und deshalb größtes Interesse daran haben, diesen zu erhalten und weiter auszubauen.
Der Anstrich der Neomarxisten ist ein neu. Die Haltung dahinter ist immer noch die Gleiche wie seit 100 Jahren. Es geht darum gleichzumachen, was nicht gleich ist. Da dies immer mehr Menschen erkennen, geraten die Kulturmarxisten in Panik. Ihre größte Angst ist, daß ihnen irgendwann die Opfer ausgehen. Denn obwohl mittlerweile jedes Kind ihre linksgrünen Thesen, 24/7 kübelweise eingetrichtert bekommt, gehen ihnen immer mehr Menschen aus dem Volk von der roten Fahne. Frauen die doch tatsächlich lieber feminin statt feministische sein wollen, Migranten, die um die Gefahren des Islams wissen und deshalb nicht ihren selbsternannten Anwälten recht geben, sondern den „bösen rechten Islamhassern“, Juden, Homosexuelle und vor allem jene Menschen aus der Arbeiterklasse, die im Leben etwas erreicht haben, oder sich zumindest fest vorgenommen haben, etwas zu erreichen, und deshalb keine Lust haben, von ihrem harterarbeiteten Wohlstand, immer mehr Kohle an den Staat und dessen Profiteure abzudrücken.
Da weniger „Opfer“ für die Kulturmarxisten aber eben weniger politischen Einfluss und damit langfristig ihr Ende bedeuten, brauchen sie dringend neue „Unterdrückte“. Denn egal wie viele Geschlechter man auch erfindet, wenn sie in Wirklichkeit nicht existieren, lassen sie einen auch nicht für sich kämpfen. Vermutlich will auch nicht jede fette hässliche Frau an einer Misswahl teilnehmen, selbst wenn die Kulturmarxisten bemüht sind, in der nächsten Stufe der totalen Gleichmacherei, für sie solche bikini-contest-freie Wettbewerbe zu schaffen.
Noch schlimmer: Selbst die „geknechtetste“ Frau, wird nur so lange nach höheren Steuern und mehr Sozialstaat schreien, bis sie einen wohlhabenden Mann geheiratet hat, oder selbst einen Job bekommt, in dem der Staat ihr und ihrer Familie große Teile ihres Einkommens entzieht, um es Menschen zu geben, die weniger schlau und leistungsbereit waren, als sie oder ihr Mann.
Die idealen neuen Opfer, für die modernen Marxisten, sind daher junge Männer aus der dritten Welt. Denn die meisten von ihnen werden niemals gewillt oder fähig sein, vom Lager der Sozialleistungsempfänger ins Lager der Steuerzahler zu wechseln. Bei jungen Frauen könnte die Sache da schon etwas anders aussehen. Denn erstens sind diese, gerade in vielen islamischen Ländern, oft gebildeter als ihre primitiven männlichen Landsleute; zweitens würden sie sich hier höchstwahrscheinlich keinen Mann suchen, der genauso dumm und asozial ist, wie die Typen aus ihrer Heimat. Sie würden also früher oder später ins Legerer derer wechseln, die weniger Staat und weniger Steuern wollen. Die Männer des nahen Ostens werden dagegen noch über Generationen die Hand aufhalten. Natürlich kann das auf Dauern nicht gutgehen. Irgendwann werden einfach nicht mehr genug Leistungsträger da sein, die den sozialistischen Staat der Kulturmarxisten finanzieren. Aber Sozialismus bedeute eben schon immer: Nach uns die Sintflut!