Es ist, und hierbei werden mir sicherlich alle Menschen auf der Welt zustimmen, tatsächlich, wirklich und ohne irgendeinen Funken von Unwirklichkeit bemerkenswert, wie die Leben mancher Leute rennen. Nein. Nein, sie laufen nicht, sie rennen. Manch einer, eine Schnecke, nichts weiter, hat ein laufendes Leben, eines, das geht. Doch ein laufendes Leben ist nichts im Vergleich zu oder sogar das komplette Gegenstück zu einem rennenden Leben. Und ihre Besitzer sind glücklicher als ihre Besitzer und umgekehrt. Jeder mag sein Leben. Jede mag ihr Leben. Leider gibt es, und es wäre fast schon als ein Ding der Unmöglichkeit zu bezeichnen, wenn es dies nicht täte, wie üblich eine, mindestens oder maximal oder minimal und höchstens eine Ausnahme. Diese Ausnahme, so krankhaft und von dem Fakt ihrer bloßen Existenz verwirrt, mag ihr Leben nicht. Verstehen tut sie es nicht, folglich mag sie es nicht. Zwangsläufig. Zwangsläufig. Es muss so sein. Eine andere Erklärung würde ich ermorden dies mag zwar dem Anschein, diesen hässlichen Schwätzer, nach witzig und angsteinflößend klingen, ist jedoch nichts anderes als mein Geschäft. Mein Geschäft. Erklärungen zu ermorden, erbarmungslos, dies ist mein Geschäft. Ich liebe mein Geschäft. Ich liebte auch einst die Ausnahme.
Ich war mit der Ausnahme verheiratet. Die Zeit war und ist ein Miststück, doch unsere Ehe war glücklich und zufrieden. Eine so glückliche Ehe hatte noch keiner zuvor erblickt. Jeden Tag und jede Nacht und jeden Mittag und jeden Abend und jede Sekunde; ihr trällerndes Pfeifen, ihre Glückseligkeit, ihre positive Ausstrahlung, ihr guter Einfluss; diese Ehe hatte einfach alles! Und war glücklich. Und zufrieden. Aber niemals, niemals zufrieden und glücklich. Doch eines traurigen unglückseligen Tages verstarb unsere geliebte Ehe. Todesursache unklar. Manche meinen, Eifersucht und Neid und Trauer und Hass hätten sie ermordet, klammheimlich, hinter ihrem Rücken. Einfache Akt! Ein feige Akt! Wissen Sie, diese Akt war wirklich feige gewesen; war er früher im Kindergarten auch stets das Lieblingsziel von Ärger und Gemeinheit und Pöbelei und Respektlosigkeit, diesen dreckigen Bastarden, gewesen. Unsere Ehe. Die Ehe zwischen mir und der Ausnahme. Sie war glücklich und zufrieden. Gewesen. Sie war glücklich und zufrieden gewesen. Nett übrigens auch. Überaus nett sogar!; ja, das Liebste und Netteste war sie natürlich nicht, da das Liebste das Liebste und das Netteste das Netteste waren. Doch war sie stets dennoch, im Vergleich - recht passend ist er! - zu anderen, zu anderen nett...gewesen. Nett war sie gewesen! Und glücklich und zufrieden! Wer, außer vielleicht Eifersucht und Neid und Trauer und Hass, aber sonst kein anderer, hätte dies tun können?
Einen Mord zu begehen ist schlimm, das ist und war er tatsächlich. Ganz im Vertrauen, und dieses schizophrene Teil hält sich für wechselseitig, ich meine, auch wenn dies wie ein vorurteilsbelastetes, vorurteilsgesegnetes,vorurteilserfüllendes Vorurteil ist, das nebenbei auch noch im Clinch mit dem Nach-urteil liegt, das Morde, nicht nur ein Mord oder dieser oder jener Mord, im allgemeinen, welches allernorts und zu jeder Zeit den anderen gegenüber respektloses, hänseln des, beleidigendes Verhalten aufzeigt, jedoch nie anzeigt, schlimm sind.
Ja, bei meiner Ehre, die merkwürdigerweise immer dann, wenn ein Bildungsgrad, der schon auf die 90 zugeht und dennoch recht heiß aussieht, und meine emotionale Intelligenz, die, wenn Stock und Stein ihr Gebein brechen, die Nachkommastellen von Pi aus-, aber nicht ein-weint comma achsen und steigen und größer zu werden beginnen, Minderwertigkeitskomplexe und Suizidgedanken bei sich entwickeln spürt, schwöre ich, dass ich im erweiterbaren Recht mit meiner Annahme und Behauptung gemeinsam liege, wenn ich jede und jegliche Art von Mord - ein übler Schuft! - für schlecht befinde! Doch war ich? War ich wo? Wo war ich?
Ach ja!
Der unerwartete Besucher meine geliebten Ehe,der Tod. Leider kam er nur auf einen kurzen oder mittellangen Sprung vorbei und nahm noch gleich die Ausnahme mit. Ich war mit der Ausnahme verheiratet, liebte die Ausnahme, war in der Ausnahme - mehrere Male sogar,wenn diese anzügliche,schweinische Bemerkung, die sich an freien Tagen im Schlamm wälzt, gestattet ist - und...war tatsächlich die Ausnahme. Gewesen, wohlgemerkt.
Die Ausnahme liebte ihr Leben nicht. Mich dann auch nicht, da sie dem Tode, einem doppelzüngigen, hinterlistigen Betrüger, folgte. Sie liebte den Tod unserer Ehe. Denn er versprach ihr Dinge. Allein dies reichte ihr anscheinend schon, der Ausnahme.
Schon immer hatte sie Dinge gewollt, sich so viele Namen für die Dinge, die durch und bei uns hätten sein können, die durch uns hätten sein und existieren und leben und lieben und lachen können, ausgedacht und war die Namen - manche waren seltsam, das sind Namen meistens - an einem kalten Winterabend, vorm prasselnden Kamin auf der unschuldsweißen Couch unter einer glücklichen gelben Decke mit leckerer heißer Schokolade und mir durchgegangen. Und wir hatten gelacht, weil manche Namen zu dämlich und doch so witzig klingen - ihre Singstimmen waren eher mittelmäßig - und luden sie aus unserer Auswahl aus.
Viele Namen gingen. Wie unsere Zeiten, doch darauf komme ich noch gleich zurück.
Viele Namen gingen und viele Namen waren noch, standen noch offen, blieben noch. Die Namen für unsere zukünftigen Dinge, die manch einer, der sie selbst hat, als Erlebnisse bezeichnen könnte. Eines seiner Dinge nannte er so. Uns gefiel der Name nicht. Andere gab es noch. Ruhm, Reichtum, Reisen.
Romantik.
Zukunft - wunderschön! Ein wunderbar schöner Name! Liebe und ihre Beweise. Abenteuer. Schönheit. Kunst. Musik. Luft. Dunkelheit. Nichts. Ruhe. Geborgenheit. Abenteuer. Alles. So viel wollte sie.
So viel und gar mehr wollte ich, da ich die Ausnahme liebte. Doch ein Wille ist alleine nicht stark genug, um im großen Boxkampf des Wertes im Ring des Seins gegen die Härte der Realität, geschweige denn die Realität selbst, anzutreten. Wo ein Wille ist, da ist Hoffnung mit falschen Muskeln und einem Brett vor den Augen. Und den Erwartungen wachsen plötzlich Flügel und sie fallen dennoch. Später. Das tun sie. Fallen und Sterben. Doch wo? War ich? Wo war ich?
Ach ja!
Ich wollte.
Doch ich konnte all diese Dinge mit all diesen Namen mir nicht leisten, nicht in die Tat umsetzen, da die Tat es, mit der Wirklichkeit gemeinsam, es vermied, mir zu helfen. Auch wenn ich sie brauchte und suchte, ich fand die Mittel einfach nicht. Mit Ihnen hätte ich für das Wohl unserer Dinge sorgen können. Nichts wollte ich mehr als mit der Ausnahme zusammen unseren Dingen, diesen, von mir aus, Erlebnissen, Namen geben. Die Ausnahme liebte, hätte diese Dinge geliebt, sich um sie gekümmert, um und für sie gesorgt.
Und ich hätte ihr dabei helfen können.
Zukunft. Wir stellten sie uns vor. Als wäre sie eine mit Zahlen versehenes, weißes Buch für Kleinkinder gewesen. Wir malten sie uns aus.
Doch waren immer noch spurlos entschwunden meine Mittel. Dennoch wollten und planten wir ein Ding. Glücklich waren wir gewesen, die Ungeduld war bei uns wie ein König behandelt worden. Zeiten warteten wir ab und ich versuchte, während meine geliebte Ausnahme Gespräche mit ihren Freundinnen Hunger, Erwartung, Stimmung und Schwankung führte - Angst war ebenfalls oft zu Besuch erschienen - meine Mittel zu finden.
Ich brauchte meine Mittel für die Zukunft. Ich brauchte ja irgendwie die Möglichkeit. Denn mit der Möglichkeit wurde ich Sklave der Wirklichkeit und hätte so das Leben und das Glück meiner Ausnahme und unseres Dinges gesichert. Die Ausnahme war mehr als glücklich gewesen. Sie liebte mich. Und ich liebte sie. Nie zuvor waren wir beide, obwohl unsere Ehe auch oft von Angst und Sorgen und Frust besucht worden war, so glücklich gewesen in unserem Leben. Wir glaubten. Und der Glaube war stark!
Gewesen.
Das Ding kam nie zustande. Aufgrund eines Fehlers.
Es war der falsche Name. Er hieß nicht Fehler! Es war die Schuld! Ja, die Schuld! Die Schuld der Heilkunde, der Medizin, die es nicht verdient, den Vornamen " fortgeschritten" zu tragen, war es! Aufgrund dieser Schuld! Durch sie kam unser Ding nie. Es wäre nie wahr geworden und überhaupt etwas geworden. Es war nicht funktionstüchtig gewesen, unser Projekt, unsere Idee, unsere Liebe. Mit unserem Ding, das nur eines von vielen anderen Dingen hätte sein können und sollen, schied von uns. Am selben Tag noch tat es ihr unsere Liebe gleich. Unsere Ehe war erschüttert und am Boden zerstört gewesen.
Wenn ich nun darüber nachdenke, so hatte ein Anderer die Schuld am Verwirken unseres Dinges getragen. Während wir nämlich noch unser Ding erwarteten, machte sich die Rezession bei uns breit. Und mein Werk und sie konnten sich nicht ausstehen. Doch mein Werk, das wie ich klein und unbedeutend war, war zu schwach, verlor gegen die Rezession und zog aus. Ich war damit arbeitslos. Und der Schock meiner Ausnahme überraschte mich nicht. Hatte vielleicht der Schock das frühzeitige Ab-vor-Leben unseres Dinges vorverursacht? Ist es wichtig, dieses Wissen? Mein Ding war nicht. Es hätte es verdient, zu sein. Ich wollte, wir wollten. Wir wollten es verwirklichen. Hatten Hoffnungen als Freunde.
Doch zurück zum Rest. Die Trauer und Fassungslosigkeit, der Zorn und die wechselseitige Beschuldigung, der Zorn und die Verzweiflung, der Hass und der Streit; sie alle machten sich bei uns breit. Kummer und Sorgen und Angst kamen noch hinzu.
Unsere Ehe war schwach geworden. Den finalen Todesstoß aber versetzte ihr ihr Tod.
Die Ausnahme hatte den Tod irgendwo irgendwie irgendwann kennengelernt. Sie hatte ihn kennengelernt,mehr brauchte ich nicht zu wissen. Erklärungen waren mehr. Und seitdem,seit dem Tag an,als sie anfing,vor mir von ihm zu schwärmen,und ihre regelmäßigen Treffen unter unterschiedlichen Bedingungen mit ihm zunahmen,hasse und verachte und ermorde ich Erklärungen erbarmungslos. Sie sind nichts außer ein Nebel des Offensichtlichen. Sie sind die Zierblumen des Fakts und Huren der Wahrheit.
Der Tod unserer Ehe nahm mir alles weg. Meine Mittel und mein Werk hatte ich nicht mehr und lebte in der Gefahr. Die Geborgenheit, die Wärme und die Zuneigungen ließen uns im Stich und in Ruhe. Meine Ausnahme viel in die Falle des Todes unserer Ehe. Er versprach ihr, was ich wollte und nicht konnte. Dinge. Und schon war unsere Ehe tot, unsere Liebe war es schon, seitdem unser Kind tot zur Welt kam. Die Scheidung war das Schlimmste. Dachte Schmerz machte mich taub und ließ mich alles und nichts fühlen. Meine Ausnahme war nun mit dem Tod zusammen. Sie hasste folglich ab sofort ihr Leben. Oder vielleicht das Leben? Oder vielleicht nur das Leben unserer Ehe? Egal. Sie war tot. Für mich war sie tot. Meine Frau und unser ungeborenes Baby.
Beide habe ich verloren. So wie mein Haus, meinen Job. Ich habe keine Freunde mehr, und wenn, dann nur falsche. Ich bin allein. Ich bin tot und hasse mein und das Leben. Meins rennt nicht mehr. Meins läuft nicht mehr und humpeln tut es auch nicht. Es tut nichts, da es nicht mehr ist. Auch wenn ich das Leben Liebe und den Tod hasse.....
Tut es weh? Zu springen meine ich. Der Aufprall ist bestimmt schmerzhaft, obwohl ich innerhalb der Sekunde, in der ich den Schmerz spüre, schon tot bin, was also nach wenig Leid klingt. Nein. Tut es weh, vom Leben Abschied zu nehmen? Sein Leben im Stich zu lassen? Zu springen? Das Hochhaus hat 11 Stockwerke. Das Dach ist ganz oben. Ich bin ganz oben. Eine leicht kühle, sternenklare Nacht vermischt mit dem bunten Treiben meiner Mitmenschen weiter unten. Ich lächle. Ihren Lärm und ihre Sorgen kennen sie für sich behalten!
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Ich bin tot. Aber du! Liebe dein Leben! Lebe!