MontagMotivation: Am Ball bleiben macht glücklich!

Morgen Leute! YAY! Es ist wieder Montag! Zeit für eine neue Runde Motivation. Es ist 5.55 Uhr und ich sitze im ICE 888 auf dem Weg ins Sauerland zu meinem Liebsten, wo wir bei seinen Großeltern zu Gast sein werden, wenn das nicht mal ein guter Montagmorgen ist, weiß ich auch nicht.
Ich komme gerade aus Nürnberg von dem Workshop für erfolgreiche Coaches von Nikolaj Günter. Der hat 30 Leuten sein Coachingsystem gezeigt. Genau das Richtige, sag ich Euch. Ich freue mich schon auf meine ersten Coachies. Noch vor zwei Monaten hätte ich mir das Coachen nicht zugetraut. Heute kann ich gar nicht mehr sagen, warum. In den letzten Monaten ist viel passiert. Ich habe verstanden und mir selbst gezeigt, dass ich mehr kann. Das ich mir neue Ziele setzen muss. Ich habe nach den Sternen gegriffen und bin große Schritte vorwärts gegangen. (Trotz Gehbehinderung)

Nicht mehr gedeckelt

Mein ganzes Leben lang habe ich mich limitiert, ohne es mir einzugestehen. Ich habe meine Behinderung als Hindernis gesehen, wenn um berufliche Ziele ging. Als Kind wollte ich erst Moderatorin werden. Dann hat mir jemand erzählt, dass Moderatoren nicht einfach vor die Kammera treten und sagen, was sie wollen. Texte Anderer Vorlesen wollte ich nicht. Mein nächster Wunschberuf war Lehrerin, aber ich dachte, das kann ich nur werden, wenn ich an der Tafel stehen kann. Stehen und auch noch an die Tafel schreiben war aber unmöglich, also konnte ich nicht Lehrerin werden, war meine Kinderlogik damals.
Nach dem Abitur hätte ich gerne studiert, aber die Hochschulen wollten mich nicht. Ich habe mich verunsichern lassen von Hochschulleitung und Beratern, die mir alle zu einer Ausbildung geraten haben. Ich werde nie vergessen, wie der Schwerbehindertenbeautragte des Studentenwerks mir sagte. "Die ganzen Unis sind sowieso nicht richtig Behindertengerecht, außerdem wirst du auch kaum einen Platz im Wohnheim finden, indem du klar kommst. Ein Auto wirst du auch nicht haben, kaum ein Student bekommt einen Zuschuss. Ich mein nimm mich zu Beispiel. Ich hab studiert und wer bin ich jetzt? - Behindertenberater beim Studentenwerk!" - Ein gutes Beispiel, wie man es NICHT macht und immer noch eine Motivation für mich selbst Menschen mit Behinderung zu beraten.

Mir war damals schon klar, dass der Mann einfach frustriert war, aber dennoch habe ich nach dieser Beratung den Plan gefasst erstmal eine Ausbildung zu machen.

Mit der Ausbildung kam auch der Führerschein und die Mobilität. Die Ausbildung hat Spaß gemacht, aber wusste damals schon: Ich bleibe nicht mein Leben lang im Büro. Als Ausgleich habe ich begonnen mich ehrenamtlich zu engagieren. Hier habe ich viel gelernt und hatte den Mut 2012 den Job zu kündigen und Kulturpädagogik zu studieren. Wirklich genau der Richtige Studiengang für mich. In Grunde war es Therapie. Ein Weg der kreativen Entwicklung, der mich immer wieder an meine Grenzen brachte. Bis ich meine Grenzen sprengen konnte.
Heute sehe ich: Nicht nur die anderen, auch ICH kann alles lernen. Das Leben ist wieder ein großes Abenteuer, das richtig Spaß macht.

Am Ball bleiben zahlt sich aus

Immer wieder hatte ich Momente, in denen ich resignieren wollte. Wenn du eine Frau mit Behinderung und Migrationshintergrund bist, oder als solche wahrgenommen wirst, weißt dich die Welt immer wieder in "deine" Schranken. Lange habe ich diese Schranken sogar als Freiheit empfunden. Ich dachte: Wenigstens bist du nicht in einer Behindertenwerkstatt gelandet.
Heute weiß ich, dass ich mir zu wenig zugetraut habe, weil mir die meisten Menschen nichts zutrauen. Vielen anderen Menschen mit Behinderung geht es ähnlich. Deshalb will ich ihnen Systeme und Strategien geben, damit sie neue Ziele setzen und diese erreichen.
Ich bin froh, glücklich und stolz, dass ich am Ball geblieben bin und richtig gespannt, was ich alles noch erleben werde!
Habt ihr Bock mehr zum Thema Coaching zu lesen? Wollt ihr vielleicht auch etwas neues starten und braucht eine Motivatorin? - Dann schreibt mir davon in den Kommentaren, ich habe eine ganze Menge Motivation zu verteilen.

Einen richtig guten Montag Euch allen!