"Bright" Wenn ein Fantasy-Actionfilm plötzlich einer Komödie ähnelt #montagsmeinung

in montagsmeinung •  7 years ago 

Es ist mal wieder Zeit für den Film der Woche – oder sagen wir, die #Montagsmeinung.
Diesmal handelt meine Rezension nicht von einem aktuellen Kinofilm sondern von einem Streifen, der auf Netflix zu sehen ist, weil wir schlichtweg die Kinozeiten verpeilt haben und deswegen zu Hause geblieben sind. Na dann machen wir das beste draus. Es muss ja nicht immer ein Kinofilm sein und eine bunte Mischung macht's ja bekanntlich nicht wahr? ;-)

Heute möchte ich euch den Film "Bright" vorstellen und meine Meinung kundtun. Wie bei meiner letzten #Montagsmeinung zum Film Downsizing zunächst einmal ein kurzer Anriss der Handlung:

Um was geht es in dem Film Bright:

Bright ist ein Fantasy-Action Film, der den Zuschauer in eine Welt entführt in der Menschen, Orks, Feen und Elfen scheinbar friedlich nebeneinander wohnen und arbeiten können. In der Hauptrolle der menschliche Polizist Daryl Ward (gespielt von Will Smith) und sein Orkkollege Nick Jakoby (gespielt von Joel Edgerton) die gemeinsam mit Elfin Tikka einen wunscherfüllenden Zauberstab vor dem Bösen schützen.
Neben zahlreicher Action-Szenen kommen die Protagonisten ständig mit Vorurteilen und Diskriminierungsfragen in Berührung die ihnen beinahe ihre Freundschaft und auch das Leben kosten.

Was der Film in mir auslöste:

  • Eine Sehnsucht nach Herr der Ringe.

Ja wirklich! Bright ist der erste Film nach Herr der Ringe und der Hobbit den ich gesehen habe, der sich ebenfalls mit Orks, Feen und Elfen gleichzeitig beschäftigt. Dadurch wurde ich trotz der absolut unterschiedlichen Handlungsstränge unweigerlich immer wieder an die große Filmreihe erinnert.

  • Abgesehen davon empfand ich den Film als angenehmen Actionstreifen mit hin und wieder witzigen Sprucheinlagen.
  • Doch auch Bright ist genauso wie Downsizing vom Tiefgang eher mal wieder eher ernüchternd und die ständig herrschende Dunkelheit war nicht immer ein Vorteil.
  • Das Thema Diskriminierung ist demnach nur oberflächlich angekratzt worden. Obwohl Bright mehrfach auf diesen Sachverhalt zurückgreift fehlt wieder einmal jegliche tiefere Identifizierung mit den Protagonisten um das Thema als Zuschauer überhaupt greifbar zu erleben.

Diesmal jedoch fand ich das weitaus weniger schlimm als bei Downsizing, da der Film neben seinem fehlenden Tiefgang trotz allem mit seinen Fantasyfiguren überzeugte.

  • Die Aufmachung der einzelnen Wesen hat mir sehr gefallen. Die Maske hat hier gute Arbeit geleistet. Jeder Charakter hatte seine eigenen Stärken und Schwächen, die gut herauskristallisiert wurden.
  • Außerdem wurde die stets stärker werdende emotionale Bindung zwischen Daryl, Nick und Tikka wunderschön herausgearbeitet.
  • Das absolute Highlight für mich waren dabei allerdings mal wieder einige Sprüche die mich zwischendurch tatsächlich laut zum lachen brachten.

Ein Beispiel:

Am Ende einer gewaltigen Actionszene, als plötzlich alle bis auf die männlichen Hauptdarsteller sich durch eine Explosion in Rauch aufgelöst haben fand folgendes Gespräch statt: (in etwa – soweit ich das in Erinnerung habe, keine 1 zu 1 Zitate)

Daryl: "Where are everybody?"
Nick: "I think we've breath them all in"

Für mich war das total unerwartet und ich fand das in der Situation einfach genial! Solche Momente konnte man immer mal wieder erleben. Wenn man genau aufpasst, und drauf steht, ist das herrlich und lockert die dunkle Actionstimmung ungemein auf.

Was mich irritiert hat

Ich weiß nicht ob es anderen die den Film gesehen haben genauso ging wie mir - aber eine Sache fand ich irgendwie als irritierend:
Menschen, Orks, Feen und Elfen leben gemeinsam in einer friedlichen Welt?! Und wollen das trotz Komplikationen scheinbar auch irgendwie so? Das verstehe ich ja noch. Und das es trotz allem Bösewichte gibt, auch. Denn auch in der normalen menschlichen Welt gibt es beide Seiten.

Wenn man aber doch in einer Welt lebt in der verschiedene Wesen nebeneinander friedlich leben – wieso ist es dann erlaubt im eigenen Vorgarten öffentlich eine Fee umzubringen?

Das hab ich nicht ganz verstanden und empfand es ein bisschen als irritierend. Vielleicht sind Feen aber in der Welt von Bright auch eher zu vergleichen mit Spinnen und Insekten in unserer Welt ....

Fazit:

Wie dem auch sei. Bright war ein guter Streifen, wenn man auf solche Filme steht und obwohl er nicht zu meinen Lieblingsfilmen zählt würde ich ihn wieder sehen weil es in dem Film wohl mehr zu entdecken gibt als was man beim ersten mal ansehen überhaupt wahrnehmen kann.

Würde ich Sterne verteilen hätte der Film 4 von 7 Sternen.

Bis zur nächsten Montagsmeinung ;-)

PS: An dieser Stelle nochmal ein PS an die lieben Schreiber @sabrina.jayharp und @lolimi . Ihr seid doch zwei Fantasyliebhaber so wie ich das mitgekriegt habe. Den Film könnt ihr definitiv mal ansehen und falls ihr weitere gute Streifen in die Richtung kennt, gerne ab damit in die Kommentare :-D

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE STEEM!
Sort Order:  

Bright ist ein klasse Genrefilm!

Ich finde den Film eigentlich echt genial. Gerade weil er auch einige kritische Themen anspricht. Wer Netflix hat und nichts gegen Fantasy hat, sollte ihn sich definitiv angucken. Aber auch Leute, denen Fanatasy nicht so zusagt sollten mal einen Blick riskieren. :)

Absolut deiner Meinung. Einen Blick ist er auf jeden Fall wert :-D. Ich persönlich bin auch nicht der absolute Fantasyfilm. Da braucht es schon viel - aber ich habs nicht bereut ;-)

Ich fand den Film auch super! Ließ mich an Harry Potter und den Film Avatar denken. ... :)
Zu dem Tod der Fee habe ich folgendes gedacht: Das Feen wie Ungeziefer getötet werden, zeigt den Grad des Rassismus in dieser Welt. Die blinden Flecken der Gesellschaft. Hier habe ich den Rassismus bei uns heute gespiegelt gesehen. Wir leben in einer Welt, in der Menschen schwarzer Hautfarbe auf offener Straße erschossen werden. Scheinbar ohne große Konsequenzen. Das habe ich in dieser Szene gesehen.

Wie witzig, dass auch du bei dem Film an andere Filme denken musstest :-D

Interessanter Gedankengang den du da hast. Das mit dem Rassismus finde ich wirklich spannend und ich gebe dir Recht, die Fee könnte ein guter Indiz für das noch heute herrschende ungerechtfertigte Verhalten gegenüber schwarzen. Ich denke wenn man den Film noch ein zweites mal ansieht wird man weitaus mehr Aussagen entdecken.

Nach all den negativen Kritiken im Vorfeld hatte ich wenig erwartet, andererseits ist es so das Kritiker und ich anscheinend was den Filmgeschmack angeht, seit längerer Zeit nicht mehr wirklich kompatibel sind. Es geht mir auch nicht darum das jemand eine andere Meinung vertritt, damit kann ich bestens leben.
Was ich wahrnehme ist das bestimmte Schauspieler, Regisseure, Filmreihen auf einer unsichtbaren Blacklist gelandet sind und jeder Film schon im Vorfeld als mies dargestellt wird. Bei Bright wurde dies überdeutlich.

Ich will nicht behaupten das der Film nun rundum perfekt ist, da waren ein paar Sachen die noch nicht richtig rund liefen, aber als Start einer Reihe von Filmen kann ich mir schon vorstellen das die holprigen Sachen später "runder" werden.

Der Film hat mich gut unterhalten und wenn man einfach mal davon ausgeht das eine Fantasy-Welt wie z.b. in HDR dargestellt selbstverständlich eines Tages auch "modern" wird, hat man als Ausgangsbasis eine gute Grundlage.

Ich jedenfalls wurde gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Jeder hat seinen eigenen Geschmack ;-) und das finde ich auch das gute daran. Kritiken und Meinungen anderer finde ich immer sehr spannend und nutze sie um meine Sichtweise zu verändern und den Film mal von einer anderen Seite zu betrachten. Das ist auch super. Doch mehr sind sie für mich mittlerweile auch nicht mehr. Ich hab schon einige Filme mit bösen Kritiken gelesen die mir extrem gefallen haben und vise versa.

Letztendlich bildet man sich am Ende sowieso (und das hoffe ich) seine eigene Meinung.

Deines Kommentars nach beschäftigst du dich auch viel mit Filmen oder? Klasse. Ich mag es, wenn man Hintergrundwissen hat. Es ist schön sich ein wenig mehr mit der Materie auseinanderzusetzen.

This would have been wonderful if you spoke English.

I can translate it and make an english post with that content the next days if you like to :-)

Englisches Publikum ist hart 😀

Jap. Anspruchsvoll und ehrlich 😂😂

perfekt also um an seinen Fähigkeiten zu wachsen 😉