Ein hoch auf die Anonymität

in palnet •  6 years ago 

Wir leben im 21 Jahrhundert und wer eine Meinung hat, der soll auch offen dazu stehen. Diese und andere Aussagen in diese Richtung hört man leider immer wieder - und mit ihnen die Forderung auf eine Klarnamenpflicht im Internet.


Keine Lust auf Hass


Meistens kommt als ein Argument der Hass, der durch Anonymität entsteht. Man kann andere Beleidigen, Bedrohen und vieles mehr, ohne das es auf einen selbst zurückfällt. Dazu kommen Social Bots usw., die angeblich die Meinung beeinflussen. Zum Thema Social Bots kann ich an dieser Stelle den Twitteraccount von Professor Florian Gallwitz empfehlen, welche Rolle sie eigentlich in den sozialen Netzwerken ausmachen. Gut es gibt in begrenzten Maße die Möglichkeit Likes oder Follower zu kaufen aber was bringt es?

Und selbst bei Hass bringt es nichts, die Plattform auf der ich bisher den meisten Hass erlebt habe war Facebook und dort agieren die meisten unter ihrem Klarnamen, es ist z.b. auch in Südkorea wo es bereits eine Klarnamenpflicht gibt nicht besser wenn es um Hasskommentare geht. Dagegen hilft nicht viel, es gibt einfach überall Idioten.


Priviligierte Forderung

Von wem kommt die Forderung nach einer Klarnamenpflicht? Meistens von Politik und Unternehmen die mit Werbung Geld verdienen, gut dann gibt es da noch einen gewissen Menschen der auch an dieser Blockchain beteiligt war und keine Lust auf Bots hat, ja die können hier auch nervig sein aber man erkennt sie leicht.
Aber was bedenken all diese Leute nicht? Sie bedenken nicht das es Gefährlich sein kann mit seinen Klarnamen zu arbeiten, sei es jetzt als Linker unter Rechtsextremen oder als Rechter unter Linksextremen, als Journalist im Umfeld der organisierten Kriminalität oder ganz einfach als jemand der einen seltsamen Ausschlag am Hoden hat. In all diesen Fällen kann das Handeln unter Klarnamen zu Problemen führen - und dafür ist die Anonymität ja da, um sich selbst schützen zu können.


Bewahren wir uns die Anonymität


Bewahren wir uns doch die großartige Möglichkeit anonym zu bleiben, nur so kann sichergestellt werden das jeder erstmal gleich ist, es ist egal wo man im ersten Moment herkommt, wer man eigentlich ist. Es erlaubt den anderen nur nach seinen Taten und nicht nach seiner Geschichte zu beurteilen.

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  ·  6 years ago (edited)

Wenn ich möchte, ist ein jeder hier doch schnell identifiziert. Die winzige Gruppe, die sich tatsächlich anonym bewegen kann, macht das nicht seit gestern und ist Vollprofi in allen Bereichen, die damit zu tun haben. Soweit bekannt ist es nur einer, der wirklich Anonym bleiben konnte... Ich arbeite mit Klarnamen. Es hat mich bisher noch nicht in allzu große Probleme befördert und nutzt mir mehr, als das es schadet. Insofern respektiere ich deine Meinung und deinen Wunsch natürlich trotzdem.
Salve
Sascha Pürner
:-)

Gegen Regierungen und Leute die es drauf anlegen kann man sich kaum wehren, aber z.b. gegen den Nazi von nebenan. Habe einen Bekannten aus dem Umfeld der kath. Kirche der eine Gemeinde im Osten übernommen hat und sich im Internet öffentlich und unter Klarnamen gegen Neonazis, und ich meine hier wirklich Neonazis und keine Nationalkonservativen, geäußert hat und die nächsten Jahre Drohungen und eine durchschnittene Bremsleitung hatte.
Ein anderes Beispiel ist ein iranischer Christ den ich einmal kennengelernt habe, er diskutiert relativ gerne über Glaubensthemen in einschlägigen Facebookgruppen, aber wenn er jetzt unter Klarnamen arbeiten würden, würde seine Familie darunter leiden.

Solange man sich nicht mit Extremisten anlegt kann man gut mit dem Klarnamen arbeiten, aber wenn man es tut, kann es böse nach hinten losgehen - polemisch gesagt, jemanden zu erschießen dauert fünf Minuten, ein Verfahren um es zu verhindern sechs Monate, in denen der pot. Attentäter wahrscheinlich nicht in U-Haft genommen werden würde.

Anonymität ist ein zweischneidiges Schwert, so wie du schreibst. Das gleiche Phänomen ist im Tor Netzwerk (aka Deep Web) zu sehen. Ursprünglich dafür geschaffen um whistle blowern die Möglichkeit zu geben sich sicher und anonym auszutauschen wird es bekannter maßen massiv als Umschlagplatz für allerhand illegales Zeug genutzt. Deswegen aber versuchen die Anonymität aufzuheben? Niemals!

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Freiheit hat immer ihren Preis.

Siehe unsere Gesellschaft, man könnte alles was irgendwie schädlich ist verbieten aber was wäre dann das Leben? Ich glaube ziemlich langweilig und einseitig.

Lieber lebe ich mit den Nachteilen der Freiheit, als völlig ohne sie.

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