Ambivertiert ➝ weder Introvertiert noch Extrovertiert

Weder so richtig kontaktfreudig und gesellig, noch sonderlich zurückhaltend oder nach Innen gerichtet.

Der Mittelweg zwischen Introvertiert und Extrovertiert nennt sich Ambivertiert.

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In meinen letzten Artikeln bin ich auf das Persönlichkeitsmerkmal Extraversion (Gegenpol -Introversion) eingegangen.

Hier kannst du beide Aritkel nachlesen wenn du möchtest.

• Extrovertiert ➝ und der Soziale Kater danach
• Introvertiert ➝ nicht nur schüchtern nur komplexer
  
  

Was ist aber wenn du dich in keinem der beiden Extreme wiederfindest?
Kann man sich wirklich nur mit einem der beiden Extreme identifizieren?

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Ambivertiert - der Mittelweg

Der Mensch will gerne Kategorisieren und in Gruppen unterteilen. Sortieren und Erklären.
Während ich mich in letzter Zeit mit Persönlichkeitsmerkmalen beschäftigt habe und versucht habe mich selbst in einen dieser Kategorien wieder zu finden, ist mir folgende Frage immer wieder durch den Kopf gegangen.

Kann ich als eher Introvertierter Mensch auch Extrovertiert werden?
Was ist wenn ich mich in einen der beiden Extremen nicht wiederfinde?

Vielleicht hast du im Internet auch schon ein paar Tests gefunden die dir sagen ob du Introvertiert oder Extrovertiert bist und unterschiedliche Ergebnisse bekommen?

Es ist vielleicht auch nur Tagesabhängig ob du heute Lust hast auf Menschengruppen oder eben lieber zuhause auf der Couch dich mit einem tollen Buch "einmurmeln" möchtest?

Das Leben und damit auch unsere Persönlichkeit ist wie alles, nicht einfach in Schwarz oder Weiß zu kategorisieren und zu betrachten.
Nagut das ist jetzt auch nichts Neues mehr, oder?

Wir Menschen mögen zwar alle ähnliche Eigenschaften haben und lassen uns vielleicht auch in diverse Gruppen zusammenfassen.
In Wirklichkeit sind wir aber alle unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Stärken und Schwächen.
Geht es nicht eher darum genau diese Stärken und Schwächen zu kennen und diese zu Leben?

Ich finde das persönlich super spannend und interessant. Das macht uns alle zu Unikate. 😊

Was also sind meine Ergebnisse und wie bin ich auf Ambivertiert gestossen?

Die meisten Menschen unter uns haben je nach Situation und Lebenslage, Tendenzen zu beiden Persönlichkeitsmerkmalen. Introvertiert und Extrovertiert.
Damit ist man weder unentschlossen oder komisch, es bedeutet einfach nur das man eine Balance zwischen den beiden Merkmalen lebt. [1]

Das hat auch Adam Grant von der Wharton Universität in einem seiner Artikel beschrieben. Rethinking the Extraverted Sales Ideal

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Das häufigste Persönlichkeitsmerkmal - Ambivertiert

Wie sozial wir Menschen (aktuell) sind, hängt Forschern zufolge zu einem großen Teil vom Hormon Dopamin ab.
Es nennt sich auch das Wohlfühl-Hormon im Gehirn.
Das Gehirn von Introvertierten braucht weniger Dopamin, um stimuliert zu sein.
Je mehr Dopamin, desto mehr und schneller stressen Situationen.

Durch Adrenalin wird die Produktion von Dopamin angekurbelt. Da es bei Extravertierten beim Hormon Dopamin eher zu einer unterstimulierung kommt, wird die Dopamin-Produktion durch Adrenalin angekurbelt.

Der Dopamin Level ist nichts fixes und es gibt in der Realität auch nur wenige Extreme in den Persönlichkeitsmerkmalen dazu zu finden.
Geben tut es sie natürlich die extrem Intovertierten oder extrem Extrovertierten!

Wenn du dich allerdings in deiner Umgebung umsiehst wirst du feststellen, das beide Pole in jedem von uns irgendwo und irgendwann vorhanden sind.

Das was wir Unterscheiden können, oder vielleicht kategorisieren können sind Tendenzen.
Tendenzen zu einem der Pole sind bei uns allen festzustellen. [3]
Bei manchen eben mehr und bei manchen eben weniger.
Bei manchen Menschen kann sich das im Laufe der Lebensjahre auch ändern.
Früher total Introvertiert und heute eher Extrovertiert. Oder auch umgekehrt.

Kennst du deine Tendenz?
Wie schon in meinen vorherigen Artikel erwähnt ist mein Tendent eher Richtung Introvertiert.

Früher als Kind und als Jugendliche war ich extrem verschlossen. Eine Träumerin und habe sehr gerne in meiner eigenen Welt gelebt.
Sprechen wollte ich sowieso erst viel später. Soweit ich weiß erst mit 3 oder 4 Jahren. Musste ich aber auch nicht, weil ich eine Schwester hatte die lange einfach für mich mitgesprochen hat.
Als ich allerdings dann zu sprechen angefangen habe, waren es richtige Sätze.
Das zumindest wurde mir von meinen Eltern so erzählt.

Heute ist das anders.
Das Träumen auch untertags ist um sehr vieles weniger geworden.
Ich will nicht sagen ich bin extrovertiert geworden. Dazu liebe ich es viel zu sehr, auch manchmal Tagelang nichts zu sprechen und mich einfach nur mit mir und meiner Gedankenwelt zu beschäftigen.

Meine Gedanken und auch Probleme werden immer noch zuerst mit mir selbst durchdacht. Aber heute ist es auch so, dass ich raus gehe und darüber spreche.
Ich treffe mich gerne mit meiner Mädels Gruppe und mit meinen Freunden.
Ab und zu findet man mich sogar auf Partys, die mir auch richtig Spaß machen!

Mein Job verlangt viel soziale Kontakte und Gespräche von mir. Den Job habe ich mir aber auch selbst ausgesucht. Verhandeln, Erklären, Schlichten und wieder von vorne.
Trotzdem kommt es nicht selten vor, das am Abend wenn ich nachhause komme, dass Gefühl da ist für den heutigen Tag genug gesprochen zu haben.

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Es kommt drauf an

Spannend ist, wenn du Leute in deiner Umgebung, Freunde, Bekannte und auch Kollegen fragst wie sich dich sehen. Also extrovertiert oder introvertiert.
Du wirst selber feststellen, dass du in unterschiedliche Kategorien und in beide Pole Introvertiert und Extrovertiert eingeordnet werden kannst. Nur wenige Menschen sind in nur einem Extrem wieder zu finden.

Wenn du dann mal von jemanden eingeordnet wurdest, kommst du da so schnell auch gar nicht mehr raus!
Meine Kollegen meinen ich bin eher extrovertiert, gesellig und lustig.
Meine Familie sagt genau das Gegenteil.

Was also stimmt nun?

Richtig - irgendwie stimmt Beides!

Wenn du mich also jetzt Fragen würdest und wenn ich die Meinungen andere über mich einfließen lassen würde, würde ich sagen Ambivertiert mit Tendenz zu Introvertiert.

Im Laufe des Lebens lernt man mit seinen Situationen um zu gehen. Job ist eben Job.
Da spielt das persönliche oftmals gar keine Rolle und man kann auch anders agieren.
Große Bühnen, der Mittelpunkt und diese Vorstellungsrunden mag ich trotzdem nicht und machen mir heute noch Angst.
Ganz Wichtig ist allerdings, man lernt damit um zu gehen. Weil man eben irgendwie muss!

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Weg von dem Schubladen denken

In der Psychologie ist der Begriff Ambivertiert eher weniger zu finden. Persönlich finde ich es Schade, da es gerade hier keine richtige Trennlinie gibt wie ich finde.
Obwohl schon C. G. Jung, der die Persönlichkeitstypen der Intro- und Extroversion geprägt hat, zu seiner Zeit schon festgestellt hat, dass es eben eine Dritte Type und damit eine Grauzone gibt. [4]

Es gibt niemanden, der vollkommen introvertiert oder extrovertiert ist. Ein solcher Mensch wäre im Irrenhaus.
C. G. Jung

Warum also wird oftmals nur zwischen den beiden Merkmalen differenziert?
Extreme sind vermutlich auffälliger und leichter zu definieren.
Mischformen sind dagegen weder Fisch noch Fleisch.

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(Pixabay - Tama66 )

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Mein Fazit

Auf meiner Suche bzw. Selbstkategorisierung bin ich auf viele interessante Ansätze gestossen.
Generell kann ich von mir ebenfalls nicht behaupten nicht auch selbst viele Menschen in diverse Schubladen zu stecken, zu kategorisieren und auf eine gewisse Art und Weise abzustempeln.

Da aber niemand gerne auf ewig in einer Schublade verbleiben will und sich auch weiterentwickelt im Leben, denke ich sollte man ab und zu alte Schubladen wieder aufmachen und ein wenig genauer hinsehen. 😊
Ich mag das Wort Ambivertiert und ich mag es auch nicht Schwarz oder Weiß zu denken!

Ich für mich kann damit meine Anfangsfragen aktuell wie folgt beantworten:

• Was ist aber wenn du dich in keinem der beiden Extreme wiederfindest?
  Vollkommen egal, weil nur äußerst wenige Menschen ein Extrem Leben.
  Du willst dich ändern? Du willst aus dir raus gehen, es geht! Du kannst selbst entscheiden wie du von Menschen wahrgenommen werden willst.

• Kann man sich wirklich nur mit einem der beiden Extreme identifizieren?
  Nein. Wir sind alle unterschiedlich und je nachdem wie sich unser Lebensweg gestaltet können wir uns anpassen, ändern und weiterentwickeln.

Was ist deine Meinung dazu?
Weißt du in welcher Schublade du feststeckst?

Ich freue mich über jedes Kommentar. 😊

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Quellen:
[1] http://www.typentest.de/blog/2013/06/ambivertiert-in-der-balance-zwischen-introvertiert-und-extrovertiert/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin
[3] http://mymonk.de/ambivertiert/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Typenlehre

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Danke fürs lesen. :D

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