Das Trio-Infernal (Eine Kurzgeschichte) #QuickieWM - LimeSoda Style

in quickiewm •  7 years ago 

Ein Kontrastprogramm zur Fußball WM von @limesoda & @nisslainitiiert? #QuickieWM
Dieser Beitrag ist mein Versuch für @limesoda's #QuickieWM.
Wie, Was, Wann, Wo funktioniert es?
Es werden 7 Begriffe aus der Welt des Fußballs vorgegeben
Einen Text mit den 7 Begriffen schreiben, ohne Bezug zu Fußball, am Besten sinnvoll
1 Woche Zeit bis das nächste Thema von @limesoda bekannt gegeben wird
Hashtag #QuickieWM nutzen
Wenn einer oder mehrere vorgegebene Begriffe mit einem Bild darstellen werden, gibt das natürlich einen Bonus
Mehr Info's gibt es im Beitrag von @limesoda #QuickieWM - LimeSoda Style
inklusive des QuickieWM Spielplans.

Die Begriffe für die zweiten Runde der QuickieWM:

  • Pfosten
  • Ignorantentipp
  • Spitz
  • Eiergoalie
  • Cordoba
  • Kasan
  • Südkorea

Der Journalist Olaf Gurkerl und seine junge Kollegin Eva-Maria Berg (allgemein bekannt als Dribblinski) verlassen das Konferenzzimmer und steuern gemeinsam Olafs Büro an, wo die weitere Vorgehensweise im Fall “panem et circences - Machenschaften im Palast des Dogen” abgesprochen werden soll.

Normalerweise ist Gurkerl kein großer Freund davon, mitten in der Recherche noch einen Seiteneinsteiger einzubinden. Doch in diesem Fall scheint es die bessere Variante zu sein. Wenn er Dribblinski jetzt noch davon überzeugen kann, dass das optische Aufbereiten weiblicher Attribute beim Durchforsten verkrusteter Strukturen im kommunalpolitischen Beziehungs-Dschungel ein hilfreiches Argument sein kann, können konkrete Termine vereinbart werden.
Denn noch steht die ganze Geschichte Spitz auf Knopf. Eine falsche Tür gestürmt und die von Olaf gefütterten Maulwürfe aus dem Umfeld des Bürgermeisters werden plötzlich noch lichtscheuer und ziemlich vergesslich. Es braucht also viel Fingerspitzengefühl und weibliche Brüste mit viel Freiheitsdrang.
Kaum sind die Kaffeetassen gefüllt, holt Olaf die Meinung der Kollegin ein und lässt diese an seinen Gedanken teilhaben.

„Eva, was hältst du davon, dich intensiv um diesen Voll-Pfosten Harald Müller zu kümmern und dann zu versuchen beim Bürgermeister einen Termin hinzubiegen? Mich wimmelt der momentan konsequent ab. Nur für das Treffen sind dann nicht Jeans und Pullover angesagt. Dann sollte aufgetakelt werden. Mit gutem Fernblick auf dein Mittelgebirge. Da wird der Doge üblicherweise sehr gesprächig.“

Dribblinski reagiert gelassener, als Olaf das erwartet hat. Eigentlich befürchtete er eine längere Diskussion über die Prostituierung am Arbeitsplatz. Doch nichts dergleichen. Eva-Maria Berg hat beide Hände bereits unter ihrem ansehnlichen Vorbau und schiebt die Masse nach oben. Sie scheint mit dem was sie zu bieten hat selbst zufrieden, nimmt aber noch eine andere Meinung ein.

„So in etwa? Wenn es sein muss, werden die Eumel auch geschminkt. Solange keiner außer mir dran greift, ist das in Ordnung. Schließlich sind sie ja nicht nur zum Spazieren tragen da.“
Das Grinsen steht Olaf quer im Gesicht. Er ist sich sofort sicher, mit der Frau das richtige Los gezogen zu haben. Und die Kollegin hat noch weitere Fragen auf Lager.

„ Der Müller, ist das wahrhaftig so ein Eiergoalie wie du sagst oder hat der auch lichte Momente?“
Olaf unterbricht: „Was ist denn ein Eiergoalie? Wo hast du denn das Wort aufgeschnappt?“

„Ihr hier nennt solche Deppen Voll-Pfosten, bei sagt man eben so. Die Typen kannst du mit Fragen bombardieren wie du willst, die parieren nicht eine einzige davon. Ist aber auch egal – Hauptsache lahm im Kopf. Sag mir lieber, was ich dem aus den Rippen ziehen soll?“

„Ich will die Namen der Fraktionsmitglieder, die über den Deal Bescheid wissen. Ich kläre gleichzeitig bei meinen Leuten in der Verwaltung ab, wessen Namen auf der Liste der potenziellen Käufer stehen und über welche Preise überhaupt verhandelt wird. Und noch etwas, zum Termin beim Bürgermeister bin ich dabei. Egal, ob der einen Schreikrampf bekommt oder nicht.“
Dribblinski wird noch mit den wichtigsten Telefonnummern und der Bitte versorgt, nur ja alle Gespräche in Bild und Ton festzuhalten.

Es ist 16:30 Uhr. Zufällig vorbeilaufende Passanten könnten am Fischweiher in der Nachbargemeinde, wenn sie sich überhaupt dafür interessieren würden, beobachten, wie ein junger Mann eine Dame freundschaftlich begrüßt, die gerade zuvor ihr Auto neben der Holzhütte abgestellt hatte. Bei der Dame handelt es sich um Ella Bleimehl, der Sachbearbeiterin für Liegenschaften im Rathaus von Trichter-Town. Den jungen Mann kennen wir bereits und wissen daher, dass er erst vor wenigen Tagen sein Ja-Wort vor einem Standesbeamten abgegeben hat. Warum also das Treffen, hier in der Abgeschiedenheit, mit einer attraktiven Frau, die Olaf jedoch an Lebenserfahrung um einiges voraus zu sein scheint.
Grund genug also etwas genauer hinzuhören, was es da neben der Hütte zu besprechen gibt.

„Olaf, ich habe zusammengerafft und kopiert was mir in die Hände gekommen ist. Sortieren musst du selbst. Keine der aus der Stadt eingegangenen Kaufanfragen wurden mit einem Eingangsstempel versehen. Was das heißt, brauche ich dir nicht zu sagen. Wenn du das hier wirklich durchziehst, brichst du dem Dogen das Genick. Oder du und ich finden uns in einem Arbeitslager in Korea wieder. Südkorea oder im Norden – das spielt dann auch keine Rolle mehr. Daher will ich unbedingt, dass du morgen in meinem Büro mich offiziell in der Sache zu Löschern versuchst. Unbedingt mit Kamera. Ich will Beweise dafür haben, dass du von mir nur mit Ignorantentipps versorgt wurdest. Mir ist mein Job wichtig, Olaf.“

Olaf Gurkerl nimmt das A-4 Kuvert, das ihm Ella Bleimehl überreicht hatte und lässt es, beinahe achtlos zusammengerollt, in der Innentasche seiner Jeansjacke verschwinden. Jetzt anzufangen und Unterlagen durchzublättern, das macht überhaupt keinen Sinn. Zuerst gilt es seine treue Informantin zu beruhigen und ihr das Versprechen mit auf den Nachhauseweg zu geben, dass ihre berufliche Laufbahn nicht in Gefahr gerät. Aber eigentlich müsste Ella selbst wissen, dass auf den Redakteur, was die Verschwiegenheit betrifft, immer Verlass war.

„Keine Panik. Habe ich dich je im Regen stehen lassen? Was das Interview betrifft – kein Problem. Morgen früh rufe ich gleich im Hauptamt an und kündige mein Kommen an. Wir sehen uns dann spätestens um 9:00 Uhr in deinem Büro. Zufrieden?“
Ella scheint zufrieden. Denn schon macht sie sich zum Aufbruch bereit. Was folgt ist eine kurze Umarmung und schon sitzt Ella Bleimehl wieder in ihrem fahrbaren Untersatz.

Zwei Stunden später wurschtelt Olaf noch immer in seinem Redaktionsbüro, wo er gerade die gesammelten Daten in seinen Cloudspeicher kopiert.
Ein letzter Blick auf den Monitor präsentiert ihm folgendes Bild:

  • Der Bürgermeister hat im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (um den Stadtrat ganz zu umgehen) kurzfristig zwei Leibeigene an Land gezogen, die für die Erstellung der Richtlinien und die Kontrolle bei der Durchführung einer Bausanierung zuständig sind.
    1. Günter Keller (50) Mitglied des Ortsrates und ewig arbeitsloser Heizungsbauer.
    1. Benjamin Stork (32) Sohn eines Stadtverordneten und Beinahe-Architekt (wenn da nur dieses blöde Studium und die Prüfungen nicht wären).
  • Bei diesen ausgebildeten Verwaltungsfachleuten liefen alle Anfragen in Sachen Altstadtsanierung zusammen – also ziemlich knapp und halb schräg am Bau- und Liegenschaftsamt vorbei. Somit einziger Ansprechpartner für die beiden Artisten: Sepp Trichter.
  • So war es nur logisch, dass das „Trio-Infernal“ (wie Olaf sie spontan getauft hatte) im Büro des Dogen die Rosinen im mürben Kuchen der Altstadt mit Stecknadeln versahen, damit die nur ja nicht auf den falschen Teller geraten.
  • Ganz offensichtlich wurde eine Liste mit den Spezies erstellt, deren Wünsche auf jeden Fall in Erfüllung gehen sollten.
  • Bei Ablauf der Ausschreibungsfrist werden alle Verdächtigen informiert und dürfen ihr Angebot gegebenenfalls bearbeiten.
  • Der finanzielle Verlust ist für die Stadt noch nicht zu beziffern.

Dafür bracht Olaf noch ein Gespräch mit einem Baugutachter.
Nur eines scheint dem Redakteur klar: Ella hatte nicht unrecht mit ihrer Prophezeiung. Dem Dogen wird es an den Kragen gehen. Genickbruch vielleicht nicht. Aber er darf es sich aussuchen

  • Cordoba
  • Waterloo
  • oder Kasan?

Ein persönliches Desaster wird es auf jeden Fall!
Und das Schöne ist, der Bürgermeister ahnt noch nichts von seinem Glück.



Für alle Nachzügler wurde vorgesorgt:

Die Erlebnisse des Olaf Gurkerl
Teil 1

Teil 2

Teil 3

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Lost-Ninja hört sich ja nicht gerade friedlich an, doch solange der verlorene Kämpfer in Spendierlaune ist, sollte ich mit meinem Dank nicht zurückhalten.
Wolfram

Brutaler Geselle, sag' ich dir! Aber wenn man nett zu ihm ist, hilft er, wenn die VP am Boden ist.
Außerdem ist mir gestern nicht so rasch etwas zu deinen sexistischen Politintrigen eingefallen. Doch der wahre Stammleser muss ja irgendwie seine Anerkennung kundtun ;-)

Das hier sind doch lediglich unbedeutende Randausläufer von Sexismus. Warte mal ab, bis Dribblinski den Eumel Lidschatten auflegt!

😲 Sowas will ich gar nicht lesen... 🙈

Wenn, nur mit #ganzwenigtext - vielleicht gibts dazu ein Video?! :D

Ich hätte da ja eine ideale Besetzung für die Dribblinski.
Aber man darf es ja nicht laut sagen ...

In deinem eigenen Posting darfst du sagen, was du willst.
Sollten dir später ein paar treue Leser(innen) ausbleiben, beschwere dich halt nicht...

Das ist ja noch schlimmer... 😜

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Drotto sieht mir zwar etwas verschroben aus, hat aber immer die Spendierhosen an. Daher der Dank an Drotto und seinen Einkleider.

Uiuiui, danke für die Auflistung - die dient dem Verständnis sehr.

Wie soll diese Kurzgeschichte denn nur mit dem letzten Teil beendet werden?????

Ich sage dir nur: Wenn ich das bereits wüsste?

Dann könntest du schon mal anfangen - wird sicher eine langwierige Geschichte ;-)