Doping – Ein Problem des Radsports?

in radsport •  7 years ago 

Es ist ein Thema, dass viele Gemüter erhitzt und für viele Vorurteile sorgt. Die Steigerung seiner Leistungsfähigkeit durch illegale Präparate ist bekannt und in vielen Sportarten weit verbreitet, aber kein anderer Sport musste unter diesem Thema so leiden wie der Radsport. Nach den vielen Dopingskandalen um das Team Festina, Fuentes oder auch Lance Armstrong ist auf den Profirennradsport ein Schatten gefallen aus dem man sich bisher recht erfolgreich heraus zu kämpfen versucht.

Aber ist der Radsport wirklich der mit Doping verseuchte Sport an den manch einer denkt, wenn er das Wort Radsport hört?

Eines ist sicher, das Ende der 1990er sowie die Armstrong-Ära sind mit die schwärzesten Kapitel die in der Sportwelt bisher geschrieben wurden. Systematisches Doping zum Erfolg, egal wie und koste es was es wolle und wenn es die Gesund ist, hat schwere Kratzer im Antlitz eines der härtesten Sportarten der Welt hinterlassen.
Eine weitere Sportart die immer wieder mit Dopingfällen zu kämpfen hat, ist die Leichtathletik. Auch in diesem Bereich gibt es immer wieder Dopingfälle.

Aber warum gibt es diese Dopingfälle immer wieder in diesen Sportarten?

Die Antwort ist recht einfach. Ein Leichtathlet oder ein Profiradsportler muss immer seinen aktuellen Standort bei seiner zuständigen Anti-Dopingbehörde melden. Wer also in den Urlaub fahren will, muss dies melden, damit mögliche unangekündigte Kontrollen durchgeführt werden können. Ob nun Blutproben oder auch Urinproben, ein Leichtathlet und auch ein Radprofi müssen für eine Dopingprobe immer bereitstehen. Egal ob nun 14 Uhr am Nachmittag oder 2 Uhr in der Nacht, wenn der Kontrolleur an der Tür klopft muss geöffnet werden.
Das ist ein gewaltiger Unterschied zu anderen Sportarten wie Fußball wo ein Sportler nach einem Wettkampf im Schnitt alle 3 Jahre und zwischen den Wettkämpfen alle 2 Jahre kontrolliert wird. Besonders beliebt ist im Fußballsport die Urinprobe, welche allerdings nicht alle Dopingmittel langfristig nachweisen kann. So kommen mögliche Dopingsünder im Fußball Glück immer wieder durch.

Ist Doping in Mannschaftssportarten überhaupt von nützlich?

Selbst im Fußball ist Doping hilfreich. Im Fußballsport kann Doping vor allem im Bereich Fitness und Ausdauer sehr gut weiterhelfen. Wenn man zum Ende eines Spiels oder auch bei einem Finale am Ende der Saison ausdauernder und leistungsfähiger durch Doping ist, ist das eine ganz klare Vorteilsnahme. Oftmals ist es der eine Sprint den man sich noch aus dem Körper quält, der erfolgreiche welcher ein Spiel entscheidet. Als Beispiel dient hier der Bayernprofi Arjen Robben, der durch seine Fitness und Laufbereitschaft immer wieder Spielentscheidend war (Ich möchte Arjen Robben hier nicht des Dopings beschuldigen, Gott bewahre!). Ich möchte mit diesem Beispiel nur darstellen wie wichtig ist, wenn man manchmal nur einen kleinen Schritt schneller sein kann als sein Gegner um etwas zu entscheiden. Gerade bei solchen „Schrittchen“ ist die Steigerung durch illegale Mittel hilfreich.

Wann hilft Doping?

Nicht jeder der dopt ist sofort erfolgreich und gewinnt Pokale und Medaillen. Ohne hartes Training und fast unendlichen Willen ist es heute kaum möglich im Leistungssport Erfolg zu haben. Niemand gewinnt von der Couch und mit etwas EPO und Amphetamin die Tour de France oder den New York Marathon.

Doping? Das machen doch nur Leistungssportler!

Leider ist es so nicht. Die 3Sat-Doku „Deutschland dopt“ zeigt auf, dass auch im Amateurbereich verschiedener Sportarten gedopt wird.

Warum dopt jemand?

Eine der wirklich schwierigsten und komplexesten Fragen. Die Gründe dafür sind verschieden und individuell. Der übertriebene Ehrgeiz eines Lance Armstrongs der schon in den Wahn übergangen war trieb ihn in das Doping und dieses Doping verursachte bei ihm wahrscheinlich auch die Krebserkrankung 1996.
Ein übertriebener Ehrgeiz kann auch denjenigen zum Doping bringen der versucht mitzuhalten. Ist nur ein Radsportler von 100 dominant und bisher „sauber“ so versuchen die anderen ihn in dieser Dominanz aufzuhalten, so ist es möglich das deshalb gedopt werden kann.
Mein letzter Grund den ich nenne ist der Druck von außen. Sponsoren, Medien und auch Fans können von einem Sportler viel Verlangen. Wenn es nur noch um den Sieg geht um seinen Ruf, seinen Vertrag oder seine Ehre zu retten, dann wird der Griff zum Dopingmittel leichter.

Ist ein Sport ohne Doping möglich?

Man kann es nur hoffen, aber die Realität sieht nicht danach aus. In den meisten Fällen dopt der einzelne Sportler und nicht eine ganze Gruppe. Eine einzelne Person aufzuhalten oder zu verändern nicht zu dopen wird schwer. Es wird immer wieder Fälle von Doping geben, wie es auch immer wieder Straftaten und Ordnungswidrigkeiten geben wird.
Es wäre eine Möglichkeit alle Mittel zu legalisieren, aber so würde es vermutlich zu Todesfällen und Vorfällen kommen, die wir so nicht sehen wollen.

Fazit

Doping ist eine Problematik, welche alle Sportarten betrifft. Es ist nicht nur der Radsport und die Leichtathletik. Leider ist es für die Medien immer wieder ein gefundenes Fressen sich auf die schwarzen Schafe der Sportwelt zu stürzen und sie zu zerfetzen um die Einschaltquote oder Absätze zu erreichen. Wie ekelhaft man das Thema Doping ausschlachten kann zeigt die Spiegel TV-Doku „Doping – Die dunkle Seite des Sports“. Hier werden Radfahrer direkt mit der Frage konfrontiert: „Haben Sie heute schon gedopt?“

Diese Frage verärgert logischerweise viele Fahrer, denn man unterstellt ihnen direkt Verrat am Sport.
Das Thema Doping ist für Sportler und auch für Medien leistungssteigernd. Für den Sportler im Wettbewerb, für die Medien bei den Einschaltquoten.

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