Von Boris T. Kaiser
Star DJ Mladen Solomun hat kürzlich den Zorn der Muslime und der Social Justice Warriors auf sich gezogen. Wie jeder weiss, ist dies in etwa so schwer, wie einem Kleinkind den Lolli zu klauen. So war das „Vergehen“, des renommierten Elektro-DJs, der regelmäßig auf Ibiza, Mykonos und in den USA auflegt, auch bei neutraler Betrachtung ziemlich harmlos. Bei seinem Auftritt, auf dem Kappa-Futur-Festival in Turin, mischte er einen muslimischen Gebetsaufruf unter einen seiner Partysongs.
Die meisten Christen dürfte eine solche „Provokation“ nur müde lächeln lassen. Da ist man deutlich schlimmeres gewohnt. Der Rockmusiker Marilyn Manson verbrennt zum Beispiel, nahezu schon seit Abrahams Zeiten, bei jedem Konzert eine Bibel. Ganz zu schweigen von der legendären Comedy-Combo „Monty Python“ die, in ihrer Jesus-Satire „Das Leben des Brian“, die Gekreuzigten hat singen lassen: „Always Look on the Bright Side of Life“.
Die Mutter aller Spaßbremsen-Religionen, in der nach vielen Auslegungen Musik und ausgelassene Partys sowieso schon als schwere Sünde gelten, hat da natürlich weniger Humor. Viele Moslems und ihre Freunde waren, nach dem Auftritt des in Hamburg aufgewachsenen Bosniers, empört und wütend. Da wohl auch Mladen Solomun weiss, wie schnell viele Muslime, im wahrsten Sinne des Wortes, vor Wut explodieren, hat er sich auch schneller entschuldigt, als die Islamisten „Allahu akbar“ rufen konnten. Auf Facebook kroch Solomun förmlich zu Mekka und schrieb:
„Von ganzem Herzen möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich religiöse Gefühle anderer Menschen verletzt habe (…). Ich schäme mich zutiefst dafür, dass mir das passiert ist. Musik ist da, um Menschen zu verbinden, und das macht sie immer für mich aus. Ich bin am Boden zerstört und voller Sorge, dass mir dies letzten Samstag nicht gelungen ist.”
Einige der muslimischen Kommentatoren waren daraufhin so gnädig dem DJ zu vergeben. Ein User kommentierte:
Wir akzeptieren diese Entschuldigung und wir sagen dir, mach weiter und rock dieses Universum mit deiner Musik. Wir lieben dich (…)“ Der Verfasser erklärt aber auch: „Ich kann dir nur empfehlen, lieber schöne arabisch-orientalisch klingende Vocals zu spielen als die des Adan.“
Wenn Mladen Solomun sich auf der ganzen Welt an diesen Ratschlag hält, bleibt ihm vielleicht sogar sein persönlicher Ariana-Grande-Moment erspart.