„Das ist nichts für Warmduscher“ war mein dritter Gedanke den ich hatte, als ich vor einigen Monaten ein Werbevideo von Xletics gesehen habe. Der erste war „Das wollte ich schon immer mal gemacht haben.“ Und mein zweiter war: „Noch kannst du es!“
In der Tat war da nichts auch annähernd Warmes. Aber der Reihe nach:
Am Samstag den 11.5.2019 trafen wir uns, 7 Freunde aus dem Dunstfeld der Freien evangelischen Gemeinde Eschweiler, und fuhren nach Bad Hönningen am Rhein.
Unser Team nach dem Lauf
Es regnete bei ca. 12°C auf der kompletten Hinfahrt und es sollte auch den Rest der Veranstaltung nicht aufhören. Dort angekommen zogen wir uns auf dem Parkplatz um. Von nun an standen wir im besten Fall auf etwas Wiese, im Normalfall aber im Matsch. Unsere Taschen und Jacken konnten wir einigermaßen im Trockenen hinterlegen, aber ab diesem Zeitpunkt wurde es kalt.
Es gab zwar ein kurzes Warmup, ...
Xletix
... aber wenige Sekunden nach dem Startschuss gab es dann den berühmt berüchtigten Sprung ins kalte Wasser. Und für den Oberkörper, der mit etwas Glück über der Oberfläche blieb, war ein aufgedrehter Feuerwehschlauch bereit gestellt.
Xletix
Somit begann der 6 km Lauf (wir hatten die „S“-Runde gewählt, neben „M“ (12 km) und L (18 km)), direkt mit dem Motto „immer schön cool bleiben“.
Ein 3 m hohe Holzwand versperrte als nächstes unseren Weg. Hier war Teamarbeit gefragt und Matschschuhe auf der Schulter bei der Räuberleiter gehörten ab jetzt auch dazu.
Als nächstes gab es Wasserbassins, in die man komplett untertauchen musste. Das erste ging noch, aber das zweite war gefüllt mit Wasser und Eisklötzen.
Danach stand ein überdimensioniertes Netz im Weg, das man überklettern musste. Hier passierte es leider, dass eine aus unserem Team den Halt verlor und aus ca. 2,5 m höhe runter fiel und dabei auch eine Frau verletzte, die das Netz stramm hielt. Beide hatten ziemliches Glück, es gab wohl keine ernsthaften Verletzungen, aber für einen Moment war der Spaß vorbei.
Die nächste Hürde waren aufgestapelte Autoreifen, ...
... sowie Container, auf die man kletterte und dann in ca. drei m Höhe über einen Schwebebalken balancieren durfte (Hier gab es aber ein Netz).
Danach wurde hinab in einen Steinbruch gejoggt.
Die Leute, die uns entgegen kamen, ließen uns nichts Gutes erwarten: Sie waren von oben bis unten mit Schlamm besudelt.
Und dann lag sie vor uns: Die riesige Schlammpfütze über die in Kniehöhe Stacheldraht gespannt war. Hier sprechen die Bilder für sich:
Der Weg danach war auch nicht sauberer
Zum Sauberwerden gab es zur Abwechslung mal wieder ein Bad, diesmal via Trampolin genommen.
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Leider passierte dann ein weiterer kleiner Unfall. Meine Frau hat sich an einer Böschung ihr Knie verdreht und konnte von dem Augenblick nur noch humpeln. Das war sehr schade, denn es gab noch einige weitere Highlights, die sie nun nicht mehr wahrnehmen konnte.
Z.B. das Hochsteigen einer großen Rampe:
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Oder mal wieder Schlammtauchen:
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Was aber aus meiner Sicht die härteste Herausforderung war, war das vergitterte Wasserbecken. Hier blieben einem nur wenige Zentimeter zum Luft holen. Ein Teilstück war außerdem abgedunkelt. Man lag also in einer Art langezogenem Wassersarg (natürlich auch schweinekalt) und hangelte sich mit den Fingern langsam vorwärts, wenn es die vordere Person zuließ. Ansonsten musste man dort unten warten.
Spätestens ab jetzt war man definitiv unterkühlt. Das danach folgende Schaumbecken wärmte sicherlich auch nicht, machte einen aber glitschig. Kalte und rutschige Finger sind eine schlechte Kombination, wenn man sich mit einem Tau über ein weiteres Schlammbecken schwingen möchte. So bin auch ich kurz vor dem rettenden Ufer abgerutscht und landete in der Steilböschung die mich nach unten zog.
Xletix
Auch hier musste im Team gearbeitet werden um die „Verlorengegangenen“ aus dem Becken zu befreien. Meine Frau, trotz ihres Knies, zog mich da raus.
Es ging nicht um Zeit, sondern um den Spaß und die Teamarbeit und so trugen wir als Team gemeinsam meine Frau durch die Ziellinie.
Es gab ein alkoholfreies Begrüßungsbier für uns – aber wir zitterten dermaßen, dass wir einiges davon verschüttet haben.
Aber damit war die Kältetortour noch nicht beendet. Denn jetzt hieß es: Tasche holen, auf einem abgeschirmten Wiesenstück nackt ausziehen (es regnete übrigen noch immer) und dann kalt abduschen. Auch hierfür brauchten wir teilweise die Hilfe der anderen, denn unsere Finger waren so klamm, dass einige von uns die Schnürsenkel nicht aufbekamen.
Nachdem wir dann „warm“ angezogen waren mussten wir noch ein bisschen durch den Schlamm laufen (von der Wiese am Treffpunkt war nichts mehr zu sehen) und bekamen noch T-Shirts geschenkt. Erst im Auto bei voll aufgedrehter Heizung ließ das Zittern irgendwann nach.
Fazit:
Es hat großen Spaß gemacht. Die Hindernisse waren toll, die Mannschaft klasse und der Adrenalinspiegel auf Höchstniveau. Besser als Phantasialand, wo man nur wartet und Maschinen für den Kick sorgen. Man spürt seinen Körper, wenn man mit matschverschmierten Händen Leitern erklimmt. Man ist voll im Leben.
Was weniger schön war, waren die beiden Unfälle. Dies hat dem Ganzen, besonders für die Betroffenen, einiges an Freude genommen.
Auch ist der Preis mit 70 € pro Person recht hoch. Und die Preise für die Fotos schrecken auch ab: 6 € das Einzelbild oder 20 € für eine kleine Serie.
Trotz all dem Spaß denke ich für mich, dass ich nächstes Jahr das Ganze (finanziell) eine Nummer kleiner mache. Der Stolberg-Run kostet nur 15 €.
Die Bilder mit unseren Gesichtern sind gekauft von Sportograf. Die Beispielbilder gehören
Hier unser Streckenverlauf:
Anbei noch ein Video von Xletix:
Achim Mertens
Ihr seid so Super! Der Run sieht sooo schwer aus! Aber ihr habt es geschafft! 👍Danke für die spannende Geschichte😌
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Wie geil sieht das denn aus! Heftig, dass du das durchgezogen hast :)
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Wow, toller Bericht. Unglaublich starke Bilder und ich kann mir vorstellen wenn das nur der kleine Parcour war was noch so auf dem großen langen alles so ansteht.
Klasse und cool das ihr den Parcour durchgezogen habt! Respekt!
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