Nach der Olympia-Medaille nun auch Gold bei der WM für Aljona Savchenko und Bruno Massot - grossartig!
Und doch: Ein Schatten liegt über meiner Freude.
Sie kommt ursprünglich aus der Ukraine, er ist gebürtiger Franzose.
Der Trainer ist Berliner und der Choreograph ein Brite.
Mir gefällt das, denn es zeigt, Höchstleitungen sind heute nur noch in Spitzenteams möglich. Wenn die Welt sich bestmöglich entwickeln will (um ihre wahren Probleme zu lösen), dann ist ist die Globalisierung bzw. die weltweite Kooperation nötig.
Ich habe nichts gegen das Konstrukt "Nation" (wer es braucht, bitte), selbst die Bundeswehr mag in vielen Bereichen ihre Berechtigung haben.
Was mich stört und geradezu besorgt ist: Wir verlieren als Nation, nach meiner Wahrnehmung, zunehmend das Gefühl für "sowas macht man nicht".
Da kucken weltweit Milliarden von Menschen eine Eiskunstlaufkür, 99% der Menschheit hat Pipi in den Augen und was für ein Logo klebt auf dem Trikot der Hauptdarstellerin?
Bundeswehr
Vermutlich sehen Menschen aus der Ukraine und Frankreich es ein, dass im Moment das wirtschaftlich potenteste Land sich sowas "unnützes" wie Leistungssport auf hohem Niveau leisten kann.
Kommt das nötige Talent doch aus ihrem Land.
Doch wenn wir ihnen diese Freude symbolisch kaputt machen, in dem wir das Machtsymbol Nr.1 einer Nation, das Logo der Armee, in die Bilder reindrücken - dann bleibt da wohl kein Verständnis, dann ernten wir Verachtung.
Ich will nicht, das Deutschland sich benimmt, wie der Chefmobber vom Schulhof.
Raus mit der Bundeswehr aus dem Leistungssport.
Das Geld, welches in Uniformen oder Showgrundausbildungen gesteckt wird, sollte lieber den Sportlern direkt zukommen. Denn die haben bekanntermaßen nicht einmal Mindestlohn in der Tasche.
Mich nervt unser überhebliches, und nebenbei bemerkt geschichtsvergessenes, Verhalten ungemein.
Danke fürs lesen, jetzt geht es mir minimal besser :)