Archäolog*innen haben in der Panga ya Saidi Höhle in Kenia, die bisher älteste Grabstätte Afrikas entdeckt. Es handelt sich dabei, um ein Grab für ein etwa dreijähriges Kind. Es ist der Beweis dafür, dass der Homo sapiens bereits vor langer Zeit, ein soziales Wesen war. Das Kind wurde in einem flachen Grab, unter dem geschützten Felsüberhang einer Höhle, in gebückter Haltung, begraben. Es sieht so aus, als ob der Kopf auf einer weichen Unterlage gebettet war.
Das Skelett wurde übrigens drei Meter unter der Oberfläche des heutigen Erdbodens gefunden und erhielt den Namen „Mtoto“ (Kind). Die mikroskopische Analyse der Knochen und des sicher rundherum befindlichen Erdreichs bestätigte, dass der Körper, unmittelbar nach der Bestattung mit Erde bedeckt wurde und in der Grube verweste.
In Eurasien reichen die Bestattungen sogar bis zu 120.000 Jahre zurück. Bemerkenswert ist allerdings auch hier, dass es einen hohen Anteil an begrabenen Kindern und Jugendlichen gab. Fakt ist, dass die Beerdigung der Toten eine Praxis ist, welche die Steinzeit-Menschen mit den Neandertalern verbindet.
Warum auf dem afrikanischen Kontinent noch keine Gräber gefunden wurden, welche ebenso wie in Eurasien annähernd 120.000 Jahre alt sind? Das liegt vermutlich an der Tatsache, dass in Afrika zu wenig Feldforschung betrieben wird – vielleicht liegt es aber auch an einer anderen Art von Bestattungspraktik, welche wir noch gar nicht kennen.