Für alle jene, welche neu im Bereich der Kryptowährungen unterwegs sind, habe ich eine Zusammenfassung über wesentliche Fakten zum Thema Bitcoin geschrieben.
Wer hat die Bitcoins erschaffen?
Es wird vermutet, dass ein Softwareentwickler namens Satoshi Nakamoto den Bitcoin erschaffen hat. Sein Ziel war es eine digitale Währung zu gründen, welche unabhängig von allen zentralen Institutionen existiert. Satoshi Nakamoto gilt als Erfinder jenes Bitcoin-Protokolls, welches er in einem White-Paper im November 2008 mittels einer verschlüsselten E-Mail-Adresse veröffentlicht hat. Das Bitcoin-Netzwerk entstand am 3. Januar 2009 mit der Schöpfung der ersten 50 Bitcoins. Ob Satoshi Nakamoto jemals existiert hat, ist nicht bekannt. Es ist sogar möglich, dass es sich um eine Personengruppe handelt.
Die Anzahl der Bitcoins
Insgesamt werden 21 Millionen Bitcoins „geschürft“. Derzeit befinden sich ca. 18,5 Millionen Bitcoins im Umlauf. Der Gesamtwert dieser Coins (die Marktkapitalisierung) beträgt ca. 193 Milliarden US-Dollar. Im Euro-Raum befanden sich im Dezember 2019, Bargeld in der Höhe von 1,3 Billionen Euro im Umlauf. Die gesamte Geldmenge im EU-Raum beträgt knapp mehr als 13 Billionen Euro.
Faktum ist, dass immer mehr Menschen aufgrund der derzeitigen Geldpolitik ihr Geld in Bitcoins anlegen. Nachdem die Zentralbanken auf der ganzen Welt nach Lust und Laune ihr Geld nachdrucken, ist dies beim Bitcoin nicht möglich. Die festgelegte Menge von 21 Millionen Bitcoins, welche vermutlich erst im Jahre 2130 erreicht wird, verspricht den Nutzern eine gewisse Wertbeständigkeit. Ein Algorithmus legt fest, dass der Zuwachs sich alle vier Jahre halbiert. Bisher gab es drei Bitcoin-Halving. Das letzte davon fand am 11. Mai 2020 statt. Bitcoins können in kleinere Teile (der kleinste Teil ist ein Hundert-Millionstel) aufgeteilt werden und diese kleinen Teile heißen „Satoshi“ (nach dem vermutlichen Gründer bezeichnet).
Der Bitcoin ist dezentralisiert
Jeder Computer, welcher Bitcoins errechnet und transferiert gehört zum Teil des Bitcoin-Netzwerks. Keine zentrale Institution kann den Usern ihre Bitcoins wegnehmen und sie somit enteignen. Das System kann sogar vorübergehend in den Offline-Modus gehen und trotzdem bleiben alle Coins vorhanden.
Was ist die Blockchain?
Die Blockchain ist wie ein offenes Buch, welche sämtliche Transaktionen innerhalb von Bitcoin auflistet. Dieses Buch ist nicht zentral abgelegt, sondern wird auf vielen verschiedenen Computern gespeichert. Die Blockchain ist eine Kette von Blöcken, in welchen die Transaktionsdaten aufgelistet sind. Die Transaktionen werden in Blöcke zusammengefasst, auf deren Gültigkeit überprüft und in einem Prozess mit dem Namen Proof of Work, an die bestehende Kette angefügt.
Durch Proof of Work wird sichergestellt, dass die Blöcke nicht alle von einer Partei stammen. Dazu muss eine komplizierte Rechenaufgabe gelöst werden. Die Lösung kann nur durch häufiges Probieren gefunden werden und auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass nicht ein einziger Mensch mit einem bestimmten Verfahren immer jenen Block, welcher an die Kette angefügt wird, findet. Diesen Vorgang nennt man Mining oder auch schürfen.
Die erste Transaktion in einem Block enthält die Überweisung der neu erzeugten Bitcoins und jene der Transaktionsgebühren. Die Menge der neu erzeugten Bitcoins ist derzeit auf 6,25 Bitcoins pro Block festgelegt. Versucht ein Bitcoin-Node, mehr Bitcoins zu erzeugen als ihm zustehen, wird sein Block von anderen Bitcoin-Nodes nicht akzeptiert. Ursprünglich wurden 50 Bitcoins pro Block erzeugt. Diese Zahl halbiert sich alle 210.000 Blöcke, was ungefähr vier Jahren entspricht, sodass die maximale Anzahl an Bitcoins, welche jemals erzeugt wird, auf 21 Millionen festgelegt ist.
Das Bitcoin Wallet
Unter einem Bitcoin Wallet versteht man ein Konto bzw. eine elektronische Geldbörse/Brieftasche Jeder User darf so viele Wallets besitzen, wie er will. Auf einem Wallet sind weder Name, Adresse noch sonstige persönliche Daten gespeichert. Das Bitcoin-Netzwerk speichert jede Transaktion in der Blockchain (eine Art Register) ab. Wenn jemand ein öffentliches Bitcoin-Wallet besitzt, kann jeder Nutzer sehen, wie viele Bitcoins sich auf dieser Adresse befinden. Es weiß aber niemand, wem dieses Bitcoin-Wallet gehört. Ein Bitcoin Wallet verwahrt die privaten Schlüssel, welche ein Nutzer benötigt um Zugriff auf eine Bitcoin-Adresse zu erhalten und Guthaben zu empfangen bzw. versenden zu können. Ein Bitcoin-Wallet ist ein elektronischer Schlüsselbund, mit dem der Besitzer beweisen kann, dass ihm eine bestimmte Anzahl von Bitcoins gehört. Die Adressen zum Empfang von Zahlungen werden auf den Schlüsseln erzeugt. Jeder darf so viele Adressen generieren wie er will.
Bitcoin Wallets für Smartphones
Für Smartphones existieren mehrere Bitcoin Wallets mit Zusatzfunktionen, welche für den mobilen Betrieb nützlich sind. Die Apps laden nach der Installation eine reduzierte Fassung der Blockchain herunter. Eine Bitcoin-Adresse des Wallets auf dem Smartphone kann als QR-Code angezeigt werden. Der Code enthält einen Uniform Ressource Identifier mit der Bitcoin-Adresse und dem Betrag. Zur Zahlungsdurchführung können QR-Codes mit der Kamera des Telefons gescannt werden. Es gibt außerdem Optionen zur Wallet-Sicherung.
Online Wallet
Der Vorteil ist die leichte Verfügbarkeit. Es wird ein Internetzugang auf einem mobilen Endgerät benötigt und damit kann man beinahe weltweit auf seine Bitcoins zugreifen. Der Nachteil ist, dass die Keys von externen Unternehmen verwaltet werden. Ein Nutzer kann also nicht selbst überprüfen wie sicher die Server des jeweiligen Anbieters gesichert sind. Der noch größere Nachteil ist, dass die Unternehmen die volle Kontrolle über die verwalteten Bitcoinbestände haben und wenn eines dieser Unternehmen gehackt wird, könnten Deine Bitcoins gestohlen werden. Zu den bekanntesten Krypto-Börsen zählen Coinbase, Binance und Bitpanda.
Das Bitcoin Mining
Beim Bitcoin-Mining wird die Rechenleistung zur Verarbeitung der Transaktionen, sowie zur Absicherung und Synchronisierung aller User im Netzwerk zur Verfügung gestellt. Das Mining ist somit ein dezentrales Bitcoin-Rechenzentrum mit Minern aus vielen verschiedenen Ländern. Keine Einzelperson hat Kontrolle über das Netzwerk.
Bei den Fiat Währungssystemen lassen die Regierungen, wenn Bedarf besteht, mehr Geld drucken. Der Bitcoin ist am Ende auf die festgelegte Summe von 21 Millitonen Coins ausgerichtet. Die weltweit tätigen Miner, stehen im Wettkampf, um den nächsten zu schürfenden Block.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Bitcoins zu Minen. Zum einen könnte man mit einer speziellen Hardware in Form von ASIC-Chips, zu den bekanntesten gehören Antminer9 und Avalon6, über den Prozessor des PCs selbst Bitcoins schürfen. Die hohen stromkosten, welche dabei anfallen sind der Hauptgrund, warum es derzeit nicht profitabel ist. Man müsste schon ein enormes Vertrauen darin haben, dass der Bitcoin-Kurs, in Zukunft förmlich explodieren würde.
Das Cloud-Mining
Beim Cloud-Mining investiert man in die Hashpower eines Dienstleisters, welcher bereits die nötige Infrastruktur besitzt. Man schließt einen zumeist langfristigen Vertrag ab und vermeidet dadurch hohe Stromkosten und die nicht zu unterschätzende Hitze, welche in den eigenen vier Wänden entstehen kann. Das Unternehmen Genesis-Mining (vermutlich das seriöseste Unternehmen am Markt), kann für die Nutzung von Cloud-Mining empfohlen werden. Die geschürften Bitcoins/Satoshis, werden dem angegebenen Wallet sofort gut geschrieben. Zum Cloud-Mining benötigt man ein Wallet.
Wie funktioniert eine Bitcoin-Transaktion?
Die Transaktionen werden durch digitale Signaturen gesichert und werden von und zu elektronischen Bitcoin Wallets geschickt. Im Netzwerk weiß jeder über eine Transaktion Bescheid und alle Transaktionen können bis zu jenem Zeitpunkt zurückverfolgt werden, an welchem die ersten Bitcoins produziert wurden. Es gibt also Aufzeichnungen über Transaktionen zwischen verschiedenen Adressen wo sich das Guthaben vermehrt oder verringert, aber es finden sich an diesen Adressen keinerlei Bitcoins. Es gibt kein physisches Objekt, zu dem man sagen könnte, dass dies (m)ein Bitcoin ist.
Zum Versenden der Bitcoins braucht man ein Bitcoin-Wallet und einen privaten Schlüssel. Die Bitcoin-Adresse wird zufällig generiert und enthält ebenso wie der private Schlüssel eine Folge aus Buchstaben und Ziffern. Im Gegensatz zur Bitcoin-Adresse bleibt der private Schlüssel geheim.
Wie lange dauert eine Transaktion?
Eine Transaktion ist dann durchgeführt, wenn sie von den Minern bestätigt wurde. Nachdem jeder Block etwa zehn Minuten dauert, weiß man wie lange es also dauern wird. Der Empfänger der Coins entscheidet selbst wie viele Bestätigungen der Sender durchführen muss. Je mehr Bestätigungen, desto länger dauert die Transaktion.
Der Ablauf der Transaktion
Der Zahlungssender schickt an die ihm bekannte Bitcoin-Adresse des Zahlungsempfängers den gewählten Betrag. Für den Erhalt ist keinerlei Bestätigung des Empfängers notwendig und er muss dafür auch nicht mit dem Netzwerk verbunden sein.
Wow, was für eine gelungene Zusammenstellung!
Obwohl ich alles irgendwie überall und nirgends schon mal häppchenweise aufgeschnappt habe, fühle ich mich nun etwas schlauer. Danke... :-))
LG Chriddi
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Herzlichen Dank für die lobenden Worte!
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Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass einige Millionen BTCs bereits jetzt für immer verloren sind, so dass die Gesamtmenge der tatsächlich verfügbaren Bitcoins niemals 21 Millionen erreichen wird ...
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Warum sind die verloren?
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Gerade zu Beginn haben einige User auf allen möglichen Seiten ein paar Satoshis gesammelt und irgendwann einerseits die Lust daran verloren und vergessen wo sie ihre Wallets haben und/oder ihre Zugangsdaten (Keys) verloren... andere Personen sind wiederum verstorben, ohne jemanden davon in Kenntnis gesetzt zu haben, dass sie über diverse Coins verfügen - also auch hier liegen Bitcoins "brach"...
Es wird geschätzt, dass von den derzeitigen ca. 18,5 Mio. Bitcoins, nur noch 10,5 - 12 Mio. Bitcoins aktiv sind. Also ich meine damit nicht jene Menschen, welche ihre Coins "hodeln" - also einfach nur behalten, ohne diese zu verwenden, weil sie auf höhere Kurse hoffen, sondern unter aktiv verstehe ich, dass nur noch für die oben genannten Coins, die zur Verwendung nötigen Keys vorhanden sind.
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Ah, danke.
Die BTC sind also noch vorhanden, nur nicht mehr nutzbar, da die Keys nicht zugänglich sind, richtig?
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Lies vielleicht auch mal hier.
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Ja sowas hat gefehlt ;)
Steem on und weiter viel Erfolg...
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